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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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eine böse Überraschung ...“, murmelte ich.
    „Was?“
    „Der andere Engel mit den acht Flügeln. Die Sache wäre
wesentlich einfacher, wenn ich die Stärkste von ihnen wäre, so allerdings liegt
das Gleichgewicht der Kräfte nicht unbedingt in der Waage“, meinte ich. Ayden
stieß ein kurzes Lachen aus, ehe er erwiderte: „Du hast das wahrscheinlich gar
nicht so mitbekommen, aber du hast bestimmt ein Viertel der Engel in den Tod
gerissen, einfach weil sie mit zu großer Wucht irgendwo dagegen stießen und
infolgedessen ihre Flügel zerstört wurden.“
    „Oh.“
    „Ich würde sagen, du hast uns erfolgreich beschützt“,
gestand Ayden dann mit einem schiefen Lächeln.
    „Zumindest das hat also geklappt“, seufzte ich
resigniert.
    „Auf ganzer Linie“, bestätigte Ayden mit einem Hauch
von einem Lächeln. Er machte sich immer noch Vorwürfe. Zugegebenermaßen fühlte
ich mich nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich in Zukunft das Blut von Tieren –
Menschen kamen gar nicht infrage – trinken sollte, um zu überleben ... oder,
dass die Unsterblichkeit auf mich wartete. Ich ließ mir aber nichts anmerken,
damit ich es für den Schwarzhaarigen nicht noch schlimmer machte.
    „Sollen wir zu den anderen gehen?“, wollte ich nach
einer langen Pause von ihm wissen.
    „Wie du willst“, zuckte Ayden nur mit den Schultern.
    „Ich möchte wissen, wie es ihnen geht. Es waren
immerhin einige verletzt.“
    „In Ordnung, dann komm mit“, erwiderte der junge Mann,
auch wenn er nicht wirklich glücklich über meine Entscheidung schien. Wenig
später trat ich ins Wohnzimmer, in dem es schlagartig totenstill wurde. Alle
Augen waren auf mich gerichtet, neugierig, skeptisch oder sogar ablehnend. Ich
schob mich halb hinter Ayden, weil ich zugegebenermaßen nicht mit diesen
Blicken gerechnet hatte. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass sie jetzt ...
freundlicher auf mich zugehen würden, diese Freunde der Familie Phynix, aber
das Gegenteil schien der Fall zu sein.
    „Was ist denn los?“, flüsterte ich so leise, dass ich
mir sicher sein konnte, dass nur Ayden es hören konnte.
    „Keine Ahnung ...“, kam es von ihm, als auf einmal
Antonius vortrat, direkt vor Ayden.
    „Ich denke, das kann ich aufklären“, meinte er mit
einem undefinierbaren Blick auf mich. „Einige von uns sind der Meinung, dass
die Verwandlung von dir das denkbar Schlimmste ist, was passieren konnte.“
    „WAS?“, brach Ayden sofort aus. „Wieso?!“
    „Weil sie – das kannst du schlecht leugnen – ebenfalls
eine von den Kreaturen ist, die erschaffen wurden, uns zu jagen und zu töten.
Indem du sie nun unsterblich machtest, hast du sie nochmals stärker gemacht und
die Gefahr für uns vergrößert“, erklärte Antonius völlig ruhig.
    „Aber sie ist auf unserer Seite!“, empörte sich
Ayden mit einem Knurren in der Stimme.
    „Das mag sogar stimmen, aber das hat sie nicht davon
abgehalten, einmal die Hand gegen uns zu erheben. Erinnerst du dich?“
    „Da wurde ihr Gedächtnis von diesen Typen manipuliert,
da konnte sie nichts dafür!“
    „Verstehst du also immer noch nicht? Wenn sie nun noch
einmal von ihnen gefangen und umgepolt werden sollte, haben wir ein noch
größeres Problem als vorher.“
    „Nichtsdestotrotz hat sie es geschafft, sich wieder an
alles zu erinnern“, hielt der junge Phynix weiterhin dagegen.
    „Und wo ist die Garantie dafür, dass sie dieses Wunder
noch einmal vollbringt?“ Ich konnte hören, dass Antonius langsam ungehalten
wurde.
    „Sie steht vor dir“, gab Ayden mit verengten Augen
zurück und ich starrte ihn von hinten an. Meinte er das ernst?! Auch der Vampir
ihm gegenüber schien nicht überzeugt, verharrte aber im Schweigen. Entweder, er
beobachtete alles weiterhin, um sich daraufhin eine Meinung zu bilden, oder er
sah ein, dass er gegen die Sturheit Aydens nicht ankam. So oder so war die
Sache noch nicht vorbei. Ich verhielt mich auch lieber ruhig. So, wie ich
meinen momentanen Standpunkt betrachtete, könnte alles, was ich sagte, im
schlimmsten Fall irgendwann einmal gegen mich verwendet werden. Da ich die
Blicke der anderen Vampire auch nicht mehr aushalten konnte, drehte ich mich um
und verließ das Wohnzimmer. Ayden – noch immer vollauf damit beschäftigt,
Antonius stumme Morddrohungen mit seinen Blicken zu vermitteln – bemerkte
relativ spät, dass ich fehlte. Diese Verzögerung machte er aber mit seiner
Geschwindigkeit wieder wett, mit deren Hilfe er wieder blitzschnell an
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