Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
Vom Netzwerk:
vielleicht sogar zu
teilen, aber das vermochte ich nicht zu sagen.
    „Wenn du nicht mehr willst, können wir auch gehen“, flüsterte
Ayden neben mir mit einer Spur von Hoffnung in der Stimme. Ich hörte ihn kaum.
Der Wind pfiff um das Haus und schien zu klagen, die Bäume ächzten und das
Getier des Waldes floh am Haus der Phynix vorbei in den Wald. Der Wind ließ
nicht nach, er klagte weiter, sogar mit mehreren Stimmen. Irgendwas ging dort
vor sich ... Ich drehte mich um, entschuldigte mich bei dem japanischen Vampir,
mit dem ich geplaudert hatte, und huschte flink zur Fenstertür, die ich
aufschob und durch sie hindurch nach draußen gelangte. Hier – ungedämpft vom
gut gebauten Haus – hörte ich die Geräusche besser. Das Klagen war lauter
geworden, das Ächzen, das Rascheln, das aufgeregte Zwitschern; das alles brach
über meine neuen geschärften Sinne herein und machten es mir schwerer, als ich
gedacht hatte, daraus schlau zu werden.
    „Du hättest mir auch sagen können, dass du raus
willst, dann hätte ich …“
    „SHHH!“, unterbrach ich Ayden energisch und horchte
angestrengter. Zwischen all den überwältigenden Geräuschen machte ich etwas
Fremdartiges aus. Ein schnelles, dumpfes Schlagen, auf das meistens ein
Windstoß folgte. Es war gleichmäßig und verdrängte offensichtlich die Luft aus
ihrem Ruhezustand ... Was war das ...? „Ein Hubschrauber“, flüsterte ich dann
meine Erleuchtung. An der Stille schräg hinter mir konnte ich ausmachen, dass
der junge Phynix der Sache wohl selbst auf den Grund ging.
    „Ja und ein ziemlich großer noch dazu ... der in
unsere Richtung fliegt“, stimmte er dann zu.
    „Zufall?“, fragte ich mit einem flauen Gefühl im
Magen.
    „Das glaube ich weniger. Lass uns drinnen Bescheid
sagen“, schlug der Schwarzhaarige vor, griff mein Handgelenk und zog mich
daraufhin zurück ins Haus, wo er die anderen sofort von dem kommenden
Hubschrauber unterrichtete.
    „Diese Engel können das ja schlecht sein, die hört man
doch kaum, wenn sie angeflogen kommen“, meinte einer der Vampire mit einer
wegwerfenden Handbewegung.
    „Sie könnten das laute Geräusch des Hubschraubers
zusammen mit dem, was du gerade gesagt hast, nutzen, um sich unbemerkt
anzuschleichen“, warf ein anderer ein. Ich gehörte eindeutig zu seiner
Fraktion.
    „Wir sollten der Sache auf den Grund gehen, um
Sicherheit zu haben“, schaltete sich Antonius aus seiner Ecke ein, erhob sich,
legte das Buch zur Seite und sah in die Runde. „Es sollten genug sein, um einen
möglichen Kampf mit anschließendem Rückzug zu überleben.“ Wieder blickte er die
Versammelten der Reihe nach an. Kenneth trat zu ihm, ebenso Sophie und noch
drei weitere Vampire. „Wir kommen so schnell es geht zurück.“ Damit waren sie
verschwunden. Es folgte eine bleierne Stille, die durch Cináed aufgelockert
wurde, der völlig ohne jeden Zusammenhang eine Anekdote zum Besten gab. Ich
folgte dem Aufklärungstrupp mit den Augen, bis sie meinem Blick entschwanden,
in den Ohren weiterhin das dumpfe, regelmäßige Pochen der Hubschrauber-Rotoren.
Ayden legte mir beschwichtigend eine Hand auf die Schulter, da er offenbar bemerkte,
dass ich mich unwohl bei der Aktion fühlte. Beim zweiten Mal überlegen wurde
mir klar, dass es kein Kunststück war, zu wissen, dass ich mich nicht gut
fühlte, weil das schließlich jedes Mal der Fall war, wenn diese Engel im Spiel
waren. Ich seufzte verhalten. Mir wäre es fast schon am liebsten, wenn das
alles ein schnelles Ende finden würde. Das würde mir einige weitere
Kopfschmerzen und bange Minuten ersparen.
     
    Mein Herz teilte mir während der grausam langen
Wartezeit mit, dass das Ende nahte, so wie ich es mir wünschte. Meinem Wissen
entzog sich aber natürlich, wie es ausgehen würde. Nach einer gefühlten
Ewigkeit kehrte die kleine Gruppe zurück. Wie zu erwarten mit schlechten
Nachrichten. „Es sind tatsächlich diese Engel. Sie schweben um den Hubschrauber
herum, als wenn sie ihn beschützen würden. Vielleicht wäre das sogar eine gute
Chance, für einen Angriff“, erstattete Antonius knapp Bericht.
    „Ich würde gerne wissen, wer in dem Hubschrauber ist“,
murmelte ich vor mich hin, wobei ich irgendwo in meinem Inneren bereits eine
Ahnung hatte ... Nur: Wieso? Wieso sollte er sich jetzt persönlich zeigen, wenn
er bis jetzt immer nur die Fäden von einem sicheren Versteck aus gezogen hatte?
Er musste noch irgendeinen Trumpf im Ärmel haben, andernfalls ergäbe

Weitere Kostenlose Bücher