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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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auf.
    „Glaub mir, selbst wenn ich dich manchmal aufgrund
deiner Kommentare nicht ausstehen kann, so bist du immer noch ein weitaus
besserer Gesprächspartner, als die Leuchte da hinten“, grummelte ich und nickte
in Richtung Allan, der sich schmollend im anderen Bus neben Vivian setzte. „Dann
muss ich mich ja bei ihm dafür bedanken, dass er dich vergrault, damit du zu
mir kommst“, gab Ayden zurück und wirkte dabei seltsam verstimmt.
    „Das hat nicht nur damit was zu tun.“ Ich biss mir auf
die Zunge. Ich war aber auch blöd. Alle saßen mittlerweile und der Bus fuhr an.
Eine vierzigminütige Fahrt stand an und es wurde munter geplappert, niemand
schien uns ganz hinten wahrzunehmen. „Womit denn noch?“ Er sah mich wieder
durchdringend an und wieder schien ihm irgendetwas zu missfallen, allerdings,
so wusste ich inzwischen, schien es nicht mit meinen Antworten oder Taten
zusammenzuhängen. Es war etwas für mich nicht Greif- und Nachvollziehbares, was
mich ziemlich ärgerte.
    Ich sah gelangweilt aus dem Fenster und machte damit
unmissverständlich klar, dass er keine weiteren Auskünfte erhalten würde. Ich
mochte lange Auto- oder Busfahrten nicht sonderlich, einerseits, weil ich
sowieso niemanden hatte, mit dem ich reden konnte, andererseits, weil mir das
Geplapper der anderen auf die Nerven ging. Jemanden zum Reden hatte ich, mehr
oder minder, doch der andere Störfaktor blieb. Dennoch nahm ich meinen MP3-Player
nicht zur Hand. Ich wollte Ayden nicht kränken, zumal ich ja mit ihm zusammen
hatte fahren wollen. „Wie hieß das Städtchen, wo wir hin wollen doch gleich?“,
wollte ich von ihm wissen.
    „Port Puponga“, kam sogleich die Auskunft.
    „Und dann eine wunderbare Wanderung von unbekannter
Länge über den Farewell Spit“, kommentierte ich.
    „Ja. Wobei die Länge sicher nicht unbekannt ist.
Nachher können wir Mr. Warner mal danach fragen“, erwiderte der Schwarzhaarige
mit einem Schulterzucken. „Die Wanderung ist unsere einzige Verpflichtung, der
Rest ist Freizeit. Man kann doch wunderbar die Gelegenheit beim Schopf packen.“
    „Um was zu tun?“, wollte ich von ihm wissen, wandte
mich zu ihm um und sah ihn skeptisch an. „Nicht mal in Takaka kann man richtig
einkaufen im Sinne von shoppen. Was will man dann in Port Puponga anfangen?“
    „Es dreht sich ja nicht immer alles ums Shoppen“,
erwiderte Ayden leicht genervt.
    „Für mich schon. Ich brauche neue Bücher“, gab ich
trocken zurück. Sofort sah mich der gut aussehende junge Mann überrascht an. „Es
geht dir nicht um Klamotten, sondern um Bücher?!“ Ihm war die Verwunderung
deutlich anzuhören, was mich ein klein wenig verletzte. Woher sollte er auch
wissen, dass ich mich instinktiv von den anderen Weibern distanzierte? „Ja. Ich
lese viel und durch den Umzug habe ich noch weniger, was ich mir zu Gemüte
führen kann.“
    „Du hättest mich ja fragen können“, meinte Ayden
nachdenklich. „Wir haben so eine Art Bibliothek.“
    „Klingt gut“, schmunzelte ich. „Aber einige Bücher
muss ich einfach im Regal stehen haben, sonst könnte ich nicht in den Spiegel
sehen.“
    „Die wären?“
    „Titel kann ich dir nicht genau sagen, aber das
Genre.“
    „Schieß los“, grinste Ayden, wobei man ihm ansehen
konnte, dass er vor Neugierde innerlich zu brennen schien.
    „Fantasy“, antwortete ich schlicht.
    „Wieso ausgerechnet Fantasy?“, hakte mein Sitznachbar
sofort nach, wobei wieder dieser unzufriedene, nicht definierbare Ausdruck auf
sein Gesicht trat.
    „Ich weiß auch nicht so recht ... es ist einfach ...
ich …“, ich brach sicherheitshalber ab.
    „Ja?“, bohrte der Schwarzhaarige natürlich sofort
weiter.
    „Wenn ich dir das sage, verrate ich dir zu viel von
mir.“
    „Und wo ist da das Problem?“
    „Ich würde mich angreifbar machen.“ Damit drehte ich
mich wieder zum Fenster, um zu verdeutlichen, dass das Gespräch damit beendet
war. Ich konnte seinen Blick buchstäblich spüren, widerstand jedoch erfolgreich
dem Drang, in seine Augen zu sehen und dann versehentlich doch die Information
preiszugeben, die er hören wollte. Erstaunlicherweise schwieg er eine Weile,
während ich, meinen Gedanken nachhängend, aus dem Fenster starrte, ohne
wirklich etwas zu sehen.
    Plötzlich spürte ich, wie meine linke Schulter
belastet wurde. Sogleich wandte ich mich um und sah halb entsetzt, dass Aydens
Kopf auf ihr ruhte. Er hatte die Augen locker geschlossen, doch ich sah es um
seine Mundwinkel zucken, als

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