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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Hochmuth
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Stimme in meinem
Hinterkopf mir zuflüsterte, was mich missmutig werden ließ. In der Cafeteria
hatte ich keine andere Wahl, als mich zu der Schar zu gesellen, die man als
meine ‚Freunde’ bezeichnen konnte. Blödsinn. Wie sollte man auch schon
Freundschaften schließen können, wenn man sich gerade einmal einen Vormittag
lang kannte? Aber sie bestanden darauf, als eben solche von mir bezeichnet und
gesehen zu werden: Freunde. Ich holte mir nur etwas zu trinken, ich hatte
keinen Hunger, und hörte dem Geplapper der Sechs zu, die ich kennengelernt
hatte und mehr als die übrige Schar der verhältnismäßig wenigen Schüler mochte.
Links neben mir saßen die blonde und recht hübsche Vivian Brown und ihr Bruder
Richard, an das Tischende des rechteckigen, typischen Cafeteriatisches
quetschten sich die beiden unzertrennlichen Kumpels John Sheppard und Allan
Smith und mir gegenüber tratschten die beiden blond gefärbten und selbst ernannten
Divas, wobei sich diese Aussage meiner Meinung nach nicht halten konnte,
Lorelei Tye und Amber Jones munter über dies und jenes.
    Der Raum war recht offen, was größtenteils an der
großen Fensterfront lag, die sich direkt hinter mir befand. Einer inneren
Eingebung folgend sah ich kurz über die Schulter, dann wieder zu meinem Wasser
und wieder über die Schulter. Draußen liefen drei Menschen zu der gläsernen
Tür, durch die man zur Cafeteria gelangte, die direkt den Fantasien der Männer
und Frauen entsprungen schienen, die sich ein Bild von der perfekten Schönheit
zu machen versuchten. Sie betraten den Raum, ohne auch nur auf die
Essensausgabe zu achten, geschweige denn auf die anderen Schüler im Raum, und
setzten sich zielstrebig zum einzigen freien Tisch, der, wie ich sofort
schaltete, ihr Tisch sein musste. Plötzlich warf mir der Junge – wohl
eher junge Mann – mit den ungefähr sieben Zentimeter langen, schwarzen Haaren,
die im Sonnenlicht braun schimmerten, einen Blick mit seinen blauen Augen zu.
Er durchfuhr mich wie ein elektrischer Schlag, sodass ich unfähig war, mich
abzuwenden. Dennoch konnte ich mich irgendwie dazu zwingen, mich Vivian
zuzuwenden. „Wer sind die denn?“, fragte ich sie und nickte zu dem
erstaunlichen Trio.
    „Hm?“, machte Vivian, die ich wohl auf brutalste Weise
aus ihren Gedanken katapultiert hatte. Ich nickte wieder zu den drei Filmstars.
„Ach so. Das sind die Kinder von Chief Phynix.“ Meine Augenbrauen, die in die
Höhe wanderten, spornten sie dazu an, weiter zu erklären: „Also erst einmal: Die
Familie Phynix ist etwa vor drei oder vier Jahren hergezogen, so wie sie ist.
Die drei hat Kenneth adoptiert oder aber das Sorgerecht für sie übernommen, um
einem Freund einen Gefallen zu tun, das weiß allerdings niemand so genau. Das
Mädchen – oder die junge Frau, wie du willst – ist Kira, sie ist neben Sophie
die einzige Frau der Familie Phynix … Sophie ist die Frau des Chiefs“, setzte
sie nach, da sie sah, dass ich wieder nicht begriff.
    „Ah. In Ordnung. Sie würde die Bezeichnung ‚Diva’ eher
verdienen als …“, ich brach schnell ab, doch Vivian konnte ahnen, was ich sagen
wollte und kicherte zustimmend.
    „Gut“, sagte die Blonde, nachdem sie sich beruhigt
hatte. „Der braunhaarige Typ mit den grünen Augen ist Cináed – keine Ahnung,
von welcher Sprache.“
    „Schottisch“, unterbrach ich sie sofort. Ich wusste
nicht, warum, aber es fühlte sich so an, als würde mich jemand beobachten, ich
sah mich jedoch nicht um. Ich bekam wohl langsam das Alleinsein zu spüren und
wurde paranoid … aber so schnell schon?!
    „Oh“, machte Vivian überrascht. „Dann kommt der Name
aus dem Schottischen“, lächelte sie, offenbar ehrlich glücklich, dass sie etwas
Neues gelernt hatte. „So, und der wohl am besten Aussehende und Größte von
ihnen ist Ayden“, fuhr sie mit ihren geflüsterten Informationen fort.
    „Cináed und Kira sind ein Paar, nur Ayden scheint sich
nicht für die Mädchen hier zu interessieren. Es ist ihm wohl keine hübsch
genug“, schaltete sich Amber gereizt ein.
    „Wenn man so aussieht, kann man es sich
leisten, wählerisch zu sein“, erwiderte ich nur und sah über die Schulter. Ich
blinzelte. Ayden sah direkt zu uns herüber und lachte aus vollem Hals. Lag es
an dem völlig verdatterten Gesichtsausdruck von Amber? Aber er konnte unmöglich
über die Entfernung meine Erwiderung oder gar das Gesprächsthema mitbekommen
haben, ihr Tisch lag schließlich am anderen Ende der

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