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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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kurzen Arme in die Hüften und ihr rundes Gesicht glühte. »Hört mir gut zu und hört endlich auf, euch über uns lustig zu machen!«
    Rordril und Cybilene rissen sich zusammen und legten ihre Köpfe schräg. Mit feuchten Augen musterten sie die Barb.
    »Ihr habt mein Dorf zerstört. Ihr habt Barbs und Trolle getötet. Ihr habt mich entführt. Nachdem ihr mich nach Unterwelt brachtet, habt ihr versucht, mir klarzumachen, dass ihr einem magischen Befehl gefolgt seid. Einer von euch beiden sagte, es täte euch Leid. Ihr hättet nicht gewollt, was geschehen ist. Entschuldigungen interessieren mich nicht. Sie sind nichts anderes als behütete Lügen. Es gibt so viele tote Barbs.« Sie machte eine kleine Pause. Ihre Augen blitzten. »Beantwortet mir eine Frage: Leben mein Bobba, meine Momma und mein Bruder?«
    Cybilene senkte den Kopf. »Das können wir nicht mit Gewissheit sagen. Verzeih, ihr ähnelt euch sehr. Deshalb können wir euch nicht unterscheiden. Vermutlich geht es dir bei uns ähnlich, nicht wahr? Wir versichern dir, dass wir nicht wollten, was geschah. Murgon gab uns einen magischen Befehl. Er drang in unsere Dracheninstinkte ein und weckte sie. Wir handelten so, wie wir sind, nicht wie wir wollten.«
    »Böse und grausam seid ihr! Wäre es anders, würdet ihr auf Mythenland bleiben und auch zwei dieser weisen Drachen werden, von denen die Sagen berichten. Ihr würdet euch in einer Höhle verstecken und Goldschätze bewachen oder so ...«
    Cybilene gab einen tiefen Laut von sich. Ihre Nüstern bebten. »Von einer, die Angst hat, dass wir sie verraten oder angreifen zu jemandem, der uns einschüchtert – ein seltsam schneller Wandel, findest du nicht?«
    Rordril kicherte und blinzelte zu seiner Schwester. »Na ja, sie hat schließlich ihren großen Bruder mitgebracht!«
    Der Dämon kollerte und stapfte dabei von einem Bein aufs andere. Zirpende blaue Blitze fuhren über seinen Körper.
    »Ihr verspottet mich«, sagte Bluma und zog eine Schnute.
    »Aber nein ...«
    »Doch ...« Ihre Mundwinkel bogen sich gen Süden. »Doch, das tut ihr. Und ich dachte, ihr seid weise. Ihr seid ja gar keine richtigen Drachen. Ihr seid Monster. Richtige Drachen tun so was nicht.« Sie plumpste auf den Hintern, als habe man sie aller Energien beraubt. Sie zog die Beine an die Brust und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie blickte über den Rand ihrer Fingerspitzen und schluchzte: »Euch interessiert es einen Dreck, ob man Darius und mich einfängt und tötet.«
    »Nein, nein, so ist es nicht«, dachte Cybilene zurück.
    »Oh doch! Ihr seid Murgons Sklaven. Grausame Drachen seid ihr.«
    »Das man euch beide einfängt, wollen wir nicht, wirklich nicht«, schnaubte Rordril.
    Bluma weinte. »Ich will nach Hause. Ich gehöre hier nicht hin. Das ist eine schreckliche stinkende Welt. Alles ist ganz anders als zuhause!« Sie weinte über die Schmerzen, die sie erlitten hatte, über den Verlust ihrer Heimat und über die jähe Tapferkeit, die sie ausgelaugt hatte. Ihre Schultern zuckten. Ihr Schluchzen hallte von den Wänden wider. Der Dämon fauchte und stieß Wolken aus. Trotz seiner fürchterlichen Gestalt wirkte er hilflos.
    »Ihr Herz quillt über ...«, flüsterte Cybilene.
    »Ich bemitleide sie«, gab Rordril zurück.
    »Sie ist jung und was sie erlebt, geht über ihre Kraft, Bruder.«
    »Können wir ihr helfen?«
    »Wir sollten sie trauern lassen. Durch Traurigkeit wird das Herz erleichtert.«
    Schatten tanzten an den Wänden, in der Ferne gurgelte ein Fluss, durch laute Stimmen aufgescheuchte Kreaturen röhrten und geiferten, Schritte näherten sich, Waffen schepperten, Befehle schwirrten hin und her und die Drachen starrten sich entgeistert an.
    »Das sind die Häscher! Sie sind den Beiden auf den Fersen«, spuckte Rordril aus.
    »Hört sich an wie eine ganze Armee«, gab Cybilene zurück.
    Auch der Dämon hatte die Geräusche gehört. Er bückte sich und hob Bluma hoch. Er drückte das weinende Mädchen an seine Brust, was aussah, als halte ein Menschenmann eine Puppe im Arm. Er brüllte markerschütternd und aus seinen Augen schossen rote Blitze, mit denen er Steine aus dem Fels schälte, die sich knirschend lösten und zu Boden polterten.
    »Ein unbesiegbarer Dämon!«, sagte Rordril beeindruckt und Rauch kam aus seinen Nüstern.
    »Die pure Macht!«, gab Cybilene zurück.
    »Er wird die Verfolger vernichten. Sie werden ihm den Weg nach Mythenland nicht versperren«, sagte Rordril.
    »Du hast recht, Bruder. Sie sollen

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