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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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sich glücklich schätzen, das er sich nicht zur Festung von Murgon aufmacht, um den Lord ein für alle mal zu vernichten! Und seine Schwester Gwenael gleich mit!«
    Bluma hielt sich krampfhaft fest. Ihre nassen Augen waren weit aufgerissen wie bei einem verstörten Baby, ihre Lippen bebten.
    Im selben Moment fing der Dämon an, sich zu verwandeln.
    Mit jedem Schritt, den sich die Häscher näherten, schrumpfte er. Seine Knochen krachten, Fetzen schwarzer Haut fielen von ihm ab, Rauch stieg empor wie von einem mit Wasser gelöschten Feuer, er stöhnte gequält, sank in die Knie und ließ Bluma los, quälte sich in seine menschliche Form zurück, während sich Muskeln neu bildeten, die Hörner zu Staub zerfielen, magische Wellen eine grüne Aura um ihn legten, unter der die Metamorphose vonstatten ging, Formen sich reproduzierten und glitzernde Funken aus seinem Schädel sprühten.
    Er wurde wieder ein Mensch, wurde zu Darius Darken.
    Und die Drachen erkannten das Problem.
     
     
    Dogdan der Unselige schritt voran. Er war ein Golem, aus unzähligen Teilen anderer Lebewesen zusammengesetzt. Sein mächtiger Oberkörper bestand aus Leder, welches ihm mittels Magie auf die Haut verpflanzt worden war, sein Hals hatte eine festverankerte Beuge, sein kantiger Schädel trug sechs Augen, die rings herum in alle Richtungen glotzten. Vom Scheitel bis zur Schulter hörten mehrere Ohren jedes noch so feine Geräusch. Der Kiefer bestand aus den Zähnen eines kleinen Margolous, die bis links und rechts der klobigen Schnauze aus dem Unterbiss ragten. Am grauenvollsten sahen seine Arme und Beine aus. Stützstempeln gleich waren die Beine mit Hörnern und Hauern bestückt, während jeder der vier Arme von einem anderen Wesen stammte, sodass Dogdan der Unselige in der Lage war, sich auf jede Situation einzustellen, egal, ob er schlängeln, fassen oder wischen sollte.
    Was ihm fehlte, war Sprache.
    Er beherrschte nur wenige Worte, da seine Stimmbänder noch nicht richtig mit dem Körper verwachsen waren. Genauso unvollständig wie seine Sprache war sein Rücken. Aus dem zuckenden bebenden Fleisch ragten Teile einer Wirbelsäule, die Murgons Wissenschaftler einem Dokk entnommen hatten.
    Dogdan war unvollständig.
    Dennoch war er in die Schlacht geschickt worden, um seine erwachenden Fähigkeiten zu trainieren. Eine kleine Jagd nur, gefahrlos für ihn, der einer jener Führer werden sollte, mit denen Murgon sich Mythenland untertan machen wollte.
    Und Dogdan wollte sich beweisen, denn er war sich seiner Verantwortung bewusst. Sein wachsendes Gehirn war durchaus in der Lage, einfache Befehle umzusetzen, sowie simple Strategien zu entwickeln. Er wusste, dass er den Dämon und die Barb fangen musste. Das und nichts anderes zählte. Er musste es tun, weil der Lord es ihm befohlen hatte.
    Er hätte sich durch Berggestein gefressen und Meere durchquert, um seinen Auftrag zu erfüllen. Dieser Befehl war sein Lebenssinn, war der Grund für seine Existenz, solange, bis der Befehl von Lord Murgon wiederrufen, erneuert oder verändert würde.
    Und endlich war er am Ziel.
    Seit geraumer Zeit suchte er gemeinsam mit einigen Soldaten, Kampfdämonen, die ihm der Lord voller Vertrauen zur Verfügung gestellt hatte. Es handelte sich um flinke, trollartige Wesen mit riesigen Köpfen, die fast nur aus Zähnen bestanden.
    Sie hatten düstere Höhlen durchwandert, waren durch Flüsse gestapft, hatten Felswände erklommen, waren durch Gänge gerobbt und hatten den stinkenden Wald der fressenden Pflanzen durchquert. Nachdem sie nichts gefunden hatten, waren sie zur Festung zurückgekehrt und im Schädel des Golems hatte es einen Funkenflug gegeben.
    Wer sagte, dass die Gesuchten sich allzu weit entfernt hatten?
    Konnte es nicht sein, dass sie sich in der Nähe befanden? Das sie sich dort versteckten, wo man sie am wenigsten vermutete?
    Auf diesen Gedankengang war der Golem stolz und in seiner Kehle hatte sich ein Wort geformt. Guuut!
    »Groooark! Guuuut!«, brüllte er, als er den Mann und die Barb sah. Zur Linken waren zwei Wesen angekettet, die sich zu voller Größe aufgerichtet hatten. Ihre kalt glitzernden Reptilienaugen starrten ihn an, was Dogdan nicht interessierte. Er wusste nicht, was Drachen waren. Niemand hatte es ihm beigebracht.
    Er zog ein mannlanges Schwert aus der Scheide und mit der Rechten umklammerte er eine Streitaxt von göttlichen Ausmaßen. Mit diesen Waffen fühlte er sich wohl. Er hatte in vielen Übungen bewiesen, wie sicher er

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