Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
Kreaturen enthaupten oder mit dem Schwert in zwei Teile hauen konnte.
Seine drei Kampfdämonen hüpften auf dünnen Beinen umher und ihre Kiefer schlugen krachend aufeinander, während ihre Dolche im Fackelschein blitzten.
Der Menschenmann sprang auf.
Dogdan spürte, dass sein Opfer geschwächt war. Er hätte es auch mit ihm in der Gestalt des Dämons aufgenommen, doch so war es einfacher. Diesen Winzling würde er mit zwei Klauen zerpressen. Und das Wesen daneben stellte überhaupt keine Gefahr dar.
»Ergebt euch und wir werden euch nichts antun!«, kreischte einer der Kampfdämonen.
Der Menschenmann bückte sich vorsichtig, die Feinde immer im Blick und griff hinter sich. Während seiner Verwandlung hatte er ein Schwert fallen lassen, das gegenüber dem des Golems wie ein Zahnstocher aussah.
Zuerst würde Dogdan zuschauen, was geschah.
Sollten die Kampfdämonen ihren Spaß haben.
Ein wahrer Meister stellte sich erst dann, wenn es notwendig war. Wenn das Opfer es wert war. Er fragte sich für einen winzigen Moment, woher diese Gedanken kamen, denn sie erschienen ihm überlegt, dann waren sie wieder verweht und verschwunden.
Es sah aus, als überlegten die Kampfdämonen, ob sie den Mann angreifen sollten und dieses kurze Zögern nutzte der Mann.
Dogdan hielt den Atem an und lernte, was Neugier war.
Darius schnellte vor. Er machte einen, dann noch einen Ausfallschritt, wirbelte um die Achse, beugte den Oberkörper und streckte den linken Arm, während sein Schwert dem ersten Dämonenkrieger durch die Kehle fuhr. Der zahnbewehrte Schädel platschte auf den Boden und rollte davon, der Körper machte einen, zwei Schritte, brach zusammen und aus dem Schnitt pumpte eine weiße Flüssigkeit, die sich auf den Golem ergoss.
Kreischend griff der Nächste an.
Überraschenderweise summte der Dolch, den er führte, fuhr mit einer glühenden Flamme aus und wurde zu einem Schwert. Also eine magische Waffe.
Der Schlag kam blitzschnell, doch Darius parierte den von oben geführten Hieb mit einem Griff. Der Anprall riss ihm fast das Schwert aus der Hand, mit dieser Wucht hatte er nicht gerechnet. Es gelang ihm, es so lange mit prickelnden Fingern zu umfassen, bis er den Gegenschlag führen konnte. Der Streich verfehlte das Ziel. Von der anderen Seite griff der zweite Dämon an. Auch dessen Dolch verlängerte sich magisch.
Darius musste sich ducken, überrascht vom weit ausholenden Schwerthieb des Zweiten.
Darius wich etwas zurück und schrie: »Versteck dich hinter einem Fels, Bluma! Ich weiß, was ich tue. Sie werden uns nicht kriegen!« Aus den Augenwinkeln sah er, dass Bluma ihm gehorchte.
Erneut schlugen zwei Dämonen auf ihn ein, während der Golem und der dritte Dämonenkrieger etwas abseits standen und dem Geschehen folgten.
Darius senkte die Schwerthand, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und sein Schwert verfing sich an einem Felsbrocken. Es sprühte Funken, als er es hochriss. Kalter Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn und lief in seine Augen. Die Verwandlung steckte ihm in den Knochen und seine Beine zitterten. Er wehrte einen, dann einen weiteren Schlag ab und drehte sich vor einem Hieb weg.
Einer der beiden Dämonen – Darius konnte sie nicht unterscheiden – drehte sich einmal um die eigene Achse und Darius konnte sich nur mit einer geschmeidigen Seitenbewegung außer Gefahr bringen. Als der Dämon die Kreisbewegung beendet hatte, folgte ihm das Schwert in einem flachen Bogen. Wieder hatte Darius Glück, der Schlag ging ins Leere und zog den Angreifer hinter sich her, direkt in Darius’ Klinge, wo der Kampfdämon aufgespießt hing wie ein Insekt, während weiße Brühe aus seinem breiten Maul floss.
Darius zog sein Schwert zurück und die hässliche Kreatur sackte in sich zusammen.
Darius erholte sich. Sein Herz pochte regelmäßiger.
Das Schwert lag warm in seiner Hand, als hätte er es sein Leben lang geführt. Es schien ein Teil seines Armes zu werden, ein neues Sinnesorgan, so wachsam wie die Nase eines Jagdhundes. Der Schmerz in Kopf und Gliedern verflog. Erneut einer, den er besiegen musste – dann würde sich der Golem regen und ihn angreifen.
Plötzlich fühlte Darius, wie Zorn und Verzweiflung aus ihm herausbrachen. Er dachte an Riousa, an den sinnlosen Tod seiner geliebten Tochter und an das, was danach geschah. Wie er in Menschengestalt ins Dorf zurückgegangen war zu seiner Frau Elvira. Nur in Fetzen gekleidet, mit leidverwüstetem Gesicht, die tote Tochter auf den
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