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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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grausamen Mörders sahen sie sich nicht. Diesen Widerstand spürte Wolschan und er brach ihn mit brutalen Geistesschmerzen.
    Wer vieles wisse, habe längst nicht die eigene Wahl! machte er seinen Drachen, seinen... Kindern klar. Alternativen habe man nur dort, wo sie zum Gesellschaftsgefüge gehörten - nicht in Unterwelt.
    Parallel dazu trainierte er Murgon, der wohl ein mächtiger Dunkelelf war, jedoch die Befehle, mit denen er sich die Drachen unterwarf, nicht beherrschte.
    Bald kam der Tag, an dem Murgon sich an ihnen versuchte.
    Ein Tag, der in der Erinnerung schmerzte. Der Dunkelelf erprobte alles, was er gelernt hatte und Wolschan musste eingreifen, damit der Lord die Drachen nicht von innen heraus zerriss. Während die Drachen sich in Schmerzen wanden und ihre Schwänze peitschten wie die aufgebrachter Feuersalamander, ließ der Dunkelelf sich eine Flöte bringen und spielte herzergreifende Elfenlieder. Oh ja, er konnte das gut. Fast so, als schlummere in seiner Brust so etwas wie ein Herz.
    Die Drachen legten sich zu Lord Murgons Füßen und weinten silberne Tränen. Sie konnten sich nicht dagegen wehren. Etwas, das weit weg schien, eine schwache Erinnerung, wurde belebt und sie sahen den Beschützer vor sich, sein fröhliches Gesicht mit den lockigen roten Haaren darum, die kleine Hütte am Waldrand und sich selbst, jung, im Schoß des Beschützers liegend, während Rordril an dessen Haaren knabberte und Sandista eifersüchtig fauchte.
    Und dieser fürchterliche Dunkelelf spielte genauso schön und beseelt. Wem das gelang, der konnte kein böses Wesen sein. Mit seiner Musik malte Murgon das Bild seines Seelenzustandes. Die Musik erschloss sein innerstes Wesen und verwirrte die Drachen zutiefst. Was Murgon tat, war wie die Poesie der Luft, jenes Elementes, in dem Drachen sich wohlfühlen, welches sie durchstreifen wollen, gleichermaßen Halt wie Freiheit.
    Murgon endete mit einem quälenden Laut und warf die Flöte weg, die sich in kleinen blauen Blitzen auflöste. Sein Gesicht zuckte, als peinigten ihn Erinnerungen an eine Zeit, die er zu vergessen suchte. Als wolle er sich seiner versichern, scheuchte er Rordril, Sandista und Cybilene auf und wieder musste Wolschan ihm Einhalt gebieten.
    Das war das Ende des verwachsenen Mannes!
    Ein Feuerzauber huschte aus Murgons Fingerspitzen und der Drachenlehrer zerplatzte in einer Feuerbrunst, die so schnell vorbei war, wie sie begann. Dort, wo Wolschan gestanden hatte, rieselte Ruß auf den Boden. Wolschan war einmal zu oft vermessen gewesen.
    Murgon lachte, als sei nichts geschehen und rief: »Ich kann, was ihr könnt, meine Lieben. Ihr habt es gesehen! Ich töte mit Feuer! Denn ich bin euer Vater!«
    Demütig senkten die Drachen ihre Schädel und auch, als er sie beauftragte, nach dem Ei des Vierköpfigen zu suchen, ohne Rücksicht auf Verluste und mit aller Macht, taten sie, was er ihnen befahl.
    Er hatte den Fehler begangen, durch sein Gebot ihren Instinkt zu wecken, also suchten sie das Ei, aber wüteten auch, mordeten, brandschatzte und verloren dabei auf der Insel Fuure ihre Schwester Sandista. Sie wurde von einem Barb erschlagen. Lange sprachen sie darüber, ob Sandista dies so gewollt hatte, ob ihr der Zwiespalt zwischen Unterwelt und Mythenland den Lebensmut geraubt hatte.
    Dabei eröffnete sich ihnen ein großes Rätsel.
    Rordril erinnerte sich, dass sie nicht nur auf Fuure, sondern auch auf Gidwerg, der Insel der Zwerge gewütet hatten, jedes Mal von den Schwingungen eines Dracheneies gerufen. Er vermutete, dass sich auf beiden Inseln ein Drachenei versteckte.
    Eines davon sei das von Sharkan, dem Schwarzen.
    Und er stellte die spannende Frage, wem wohl das zweite Ei gehöre?
    Während sie nebeneinander lagen, mit magischen Ketten an die Felswand gefesselt, und ihre Gedanken auf die Reise durch die Vergangenheit gingen, spürte Rordril eine Präsenz, die ihn unwillkürlich hochfahren ließ.
    Wolschan war nur noch Erinnerung!
    Der Beschützer war nur noch Erinnerung!
    Ihr schrecklicher Drachenhauch war nur noch Erinnerung!
    Hier, in der Gegenwart, roch es nach ...
     
     
    ... jenem Wesen, das sie auf Murgons Geheiß nach Unterwelt entführt hatten. Noch sahen sie es nicht, doch es gab keinen Zweifel, dass sich die Barb in der Nähe befand. Das konnte nicht sein. Sie wussten, dass Murgon und Gwenael, die Schwester des Dunkelelf, die Barb eingesperrt hatten.
    Rordril und Cybeline hatten schreckliche Dinge über die Kerker in Murgons Festung gehört, einem

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