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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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verdrehte die Augen. »Mir wäre es lieber, du begleitest Bob und Bama unter Deck. Die erste Böe wird dich über Bord fegen, Zwerg.«
    »Ich heiße Frethmar!«
    »In Ordnung, Zwerg!«
    Lysa unterbrach. »Ein Sturm ist für jeden Seefahrer ein großes Risiko. Nicht selten lässt man dabei sein Leben. Also ist jede starke Hand gefragt.«
    »Sagte ich doch«, fügte Connor hinzu.
    Lysa nahm ihn nicht zur Kenntnis. »Meine Gäste sollen nicht in Gefahr geraten, wer jedoch helfen möchte, ist gerne gesehen.«
    »Gäste?«, brummte Frethmar. »Wir sind Gefährten, Große Lysa. Wir sitzen in einem Boot! Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Lysa lachte und Bob schmunzelte. Er sagte: »Wahre Worte, Fret. Falls es also für Bama und mich auch etwas zu tun gibt...«
    »Ihr leidet an der Seekrankheit«, sagte Lysa sanft. »Wenn ihr an Deck bleibt, spielt ihr mehr als die anderen mit eurem Leben.«
    Bama stöhnte und rieb sich die Augen. »Du hast doch gehört, was Frethmar sagte.« Sie blickte von einem zum anderen. »Wir sind Gefährten! Wir halten zusammen, komme was wolle.«
     
     
    Zuerst war es nur eine schwarze Wand, die sich von Osten näherte. Es regte sich kein Lüftchen. Als hätten sich Wasser und Wolken zusammengetan, verwischten Himmel und Meer zu einer düsteren Warnung.
    »Ein Sturm oder ein Orkan?«, fragte Connor.
    Lysa zuckte mit den Achseln. »Hoffentlich nur ein Sturm. Macht euch keine Sorgen. Die Wing hat schlimmeres überstanden. In der Nähe des Mahlstroms sind Stürme nicht selten. Allerdings hatte ich auf unser Glück gehofft.«
    »Mahlstrom?«, fragte Bob. »Was ist das?«
    »Ein gigantischer Strudel, der alles verschlingt, was er erfasst«, erklärte Lysa.
    Bob schüttelte es. Das Meer war eindeutig ein unheimlicher Ort. Er wünschte sich festen Boden unter den Füßen und sehnte sich zurück nach Fuure. Dann dachte er an Bluma und die Drachen und sein Dorf und an seinen Sohn und an die Trauer. Er besann sich und fühlte sich stärker. Nichts wies darauf hin, dass Bluma lebte, dennoch würde er alles tun, um Gewissheit zu erhalten. Er würde alles tun, um seine Tochter zu finden. Und wenn er dafür einen weiteren Drachen erschlagen musste ...
    Bama machte große Augen. Auch sie fühlte sich unwohl. Bob nahm ihren Arm. Wäre Frethmar nicht gewesen, wären sie sich inmitten dieser hochgewachsenen Gestalten klein und nutzlos vorgekommen. Frethmar blinzelte ihnen zu und nickte trotzig. Er brummelte etwas in seinen Bart.
    »Wohin führt dieser Mahlstrom?«, fragte Connor.
    »Was soll die Frage?«, wollte Lysa wissen. Wie immer, wenn sie mit Connor sprach, bekam ihre Stimme etwas Spitzes.
    »Wenn er uns nach unten zieht, muss er schließlich irgendwo enden«, gab Connor zurück.
    Lysa sah ihn an, als hätte sie eine so scharfsinnige Frage von dem blonden Hünen nicht erwartet. Sie runzelte die Stirn und winkte ab. »Das ist unwichtig, Barbar. Vielleicht endet er am Mittelpunkt von Mythenland. Möglicherweise kommt er auch an der anderen Seite wieder heraus, als Vulkan vielleicht oder als Geysir. Mir ist das egal. Bis wir das herausgefunden haben, sind wir ertrunken. Er ist gefährlich, nichts anderes muss uns interessieren.«
    Connor grunzte unwillig. Sie hatte ihn abgewatscht!
    Lysa blickte zu Bob. »Wichtig ist, dass alle auf ihren Plätzen bleiben, habt ihr das gehört? Falls es zu schlimm wird, bindet euch an die Masten oder verschwindet unter Deck. Das wäre mir sowieso am liebsten, doch ich möchte eurer gutgemeinten Solidarität nicht im Wege stehen. Hört auf meine Befehle. Besonders das Einholen der Segel ist harte Arbeit.«
    »An Seilen ziehen?«, fragte Bama.
    »Wir nennen die Seile Taue oder Leinen«, belehrte Lysa die Barb.
    »Darin ist mein Bob Spezialist«, gab Bama zurück.
    Bob nickte knurrend und blickte mit besorgter Miene zur Sturmwand.
    Lysa beobachtete den Verklicker an der Mastspitze. Er baumelte trostlos.
    »Sturmfock setzen!«, befahl sie und ihre Begleiterinnen machten sich an die Arbeit. »Spinnacker setzen!«
    Sofort war Bob bei den Amazonen und zog an den Leinen. Er leistete die Arbeit von drei Amazonen. In seinem Leben hatte er unzählige Wareiken aus dem Boden gepflückt. Diese Arbeit war wie gemacht für ihn.
    Lysa nickte anerkennend. »Er hat viel Kraft in den Armen.«
    Bama lächelte stolz.
    »Hoffentlich gibt es keinen achterlichen Wind«, murmelte Connor und Frethmar, der bisher geschwiegen hatte, sah ihn fragend an.
    »Was bedeutet das?« fragte er.
    »Dann können wir das

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