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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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dafür gesorgt, dass er mit neuen Kräften versorgt wurde. Selbstverständlich konnte er den Dämonenmann nicht vergessen. Als er versuchte, sich den Dämon zu unterwerfen, war etwas geschehen, was er noch nie erlebt hatte:
    Der Dämon zapfte ihm magische Kräfte ab. Nur seine Schwester Gwenael war es zu verdanken gewesen, dass die Unterwerfung nicht in einem Desaster geendet hatte.
    Nun war der Dämon geflüchtet. Mit ihm die Barb.
    Der Dunkelelf feuerte die zwei Dokks an, die schnappend und voller atavistischer Energie die Höhlen durchsuchten. Er selbst schritt, wie immer mit einer schwarzen Robe bekleidet, hinter ihnen her. Gwenael hielt sich etwas abseits. Seitdem sie um Haaresbreite von drei Dokks getötet worden war, hasste sie die Bestien.
    »Sucht und findet!«, rief Murgon. Er stützte sich auf seinen Stab. Seine weißen Haare wehten in einer Brise, die durch die Gänge fuhr. Sein dunkelbraunes hageres Gesicht glühte vor Zorn. Falls die Barb nicht auffindbar blieb, war ihm die letzte Gelegenheit genommen, das Artefakt der Wächter zu entschlüsseln. Alles war vergeblich gewesen. Er würde weiterhin über Unterwelt herrschen, alleine, einsam und ohne tieferen Sinn. Der Sinn lag in dem hölzernen Behältnis, welches er öffnen wollte. Er ahnte, dass dies seine Aufgabe, seine Bestimmung war. Warum sonst hätte ausgerechnet er als junger Elf, der sich damals Feiniel nannte, den Kasten finden sollen? Er war erwählt.
    Sprach Dornotul der Schwarze durch das Schicksal? Dornotul, der ehemalige Herr über Unterwelt, dessen Rückkehr ins Haus stand? Dornotul, der die gigantische Festung erbaut hatte?
    Murgon ahnte, dass Gwenael die Macht nicht mit den Wächtern teilen wollte. Sollte sie. Er, Murgon, würde sich in den Dienst der großen Schwarzen Dämonen stellen, an ihrer Seite Mythenland unterwerfen und letztendlich über die Götter herrschen.
    Nun lief alles schief.
    Die Drachen hatten versagt. Sie hatten das Drachenei von Sharkan, dem Schwarzen Vierköpfigen nicht gefunden. Sharkan, der ausersehen war, die Armee anzuführen. Der grausamste Drache, den es je gegeben hatte. Er würde in Kürze schlüpfen. Alles wies darauf hin. Das erste, was er sehen sollte, war Murgons Gesicht. Somit würde er ihm auf alle Ewigkeiten folgen.
    Die roten Drachen hatten auf der Zwergeninsel gewütet und gesucht, danach auf der Insel der Barbs. Murgon wusste, dass sich das Ei auf einer der beiden Inseln befand und zitterte bei dem Gedanken, seinen Drachen nicht mehr vertauen zu können. Hatten sie es gefunden und hielten es vor ihm verborgen?
    Unmöglich! Sharkans Aura wäre Murgon nicht verborgen geblieben!
    Dennoch hatten die Drachen sich gegen ihn gestellt. Er würde sie schrecklich bestrafen müssen. Sie hatten dazu beigetragen, dass der Dämonenmann und die Barb flüchten konnten. Sie hatten Dogdan den Unseligen um Haaresbreite verbrannt.
    Kein Ei!
    Ein Artefakt, dessen Rätsel sich nicht lösen ließ!
    Drachen, die sich gegen ihn stellten!
    Eine Schwester, deren Beweggründe ihm unklar waren!
    Und Dogdan war nicht aufzufinden.
    Bei den schwarzen Göttern! Er war selbstmitleidig. Darin war er stets groß gewesen, eine Angewohnheit, von der er nicht lassen konnte, obwohl er sich ihrer bewusst war.
    Ein Dokk heulte auf und sprang einen Widergänger an, ein schleimiges Wesen, das sich in Unterwelt nicht richtig auskannte. Es war aus dem Nichts erschienen und wurde zerfetzt, bevor es einen klaren Gedanken fassen konnte. Hin und wieder ließ Murgon den Dokks ihr Vergnügen. Nur wenn sie richtig aufgeheizt waren, konnte er sich auf ihren Instinkt verlassen. Ihr Gehirn brauchte Nahrung, um einfache Gedanken zu verarbeiten, die über den Instinkt hinaus gingen. Hinter ihm würgte Gwenael. Murgon blickte sich um und lachte:
    »Seit wann bist du so sensibel, Schwesterherz?«
    Die Elfe mit den schwarzen Haaren lächelte schief. Murgon trat zu ihr und verstellte ihr den Weg. »Schau dich um, Gwenael! Wohin du blickst, herrscht Düsternis. Grauenhafte Wesen, Monster und Dämonen. Was, bei den Göttern, suchst du hier? Ist es tatsächlich nur Bruderliebe oder hast du andere Pläne?«
    Die war das erste Mal, dass er sie so offensichtlich darauf ansprach und Gwenael zuckte zusammen. Sie fasste sich und strich Murgon mit dem Handrücken sanft über die Wange. »Ich war dir immer verbunden und so wird es stets sein.«
    »Du könntest zurück nach Solituúde. Noch bist du eine weiße Elfe. Noch bist du nicht der Dunkelheit verfallen. Deine Augen

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