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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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akzeptieren, nicht, nachdem der General herausbekommen hatte, dass Grisolde in jungen Jahren in zwielichtigen Häusern gearbeitet hatte. Das war lange her und auf der anderen Seite des Meeres gewesen, doch der Zufall hatte Syndar diese Information zugespielt. Grisolde wusste genau, dass auch sie nur benutzt wurde. Es lag an ihr, dieses Spiel zu gewinnen. Dafür benötigte sie Scharfsinn und davon hatte sie genug. Wie sonst wäre es ihr sonst gelungen, einen Mann wie Rondrick zu ehelichen – über alle sozialen Schranken hinweg? Genau genommen war Rondricks Plan, sich jener zu entledigen, denen er nicht traute, klüger, als sie ihm zugetraut hätte.
    »Warum sind wir hier?«, fragte der Inquister lauernd.
    Auf diese Frage hatte Grisolde gewartet. Sie machte eine Kunstpause um die Spannung zu erhöhen. »Wie kommt es, dass unser König nicht zurückgekehrt ist?«
    Der General grinste. »Man sagt, sein Bibliotheksmeister sei dabei gewesen ...«
    »Egg T’huton?«, fuhr Dorr hoch. »Davon wusste ich nichts.«
    »Ja, der Schweigsame«, gab der General zurück.
    Dorr schüttelte den Kopf und zwirbelte seinen Bart. »Sachen gibt’s ...«
    Syndar sagte: »Außerdem hat sich der tapferen Gruppe ein Barde angeschlossen. Wir alle kennen ihn. Er belustigt seit Jahren das Volk. Seinen Namen kenne ich nicht.« Er überlegte. »Vielleicht sind sie in eine Schänke eingekehrt und feiern ihren Sieg über den Riesen?«
    Grisolde ließ die Worte abtropfen. »Oder sie sind letztendlich von dem Monster getötet worden.«
    Dorr füllte sein Glas und leerte es mit einem Zug.
    Grisolde lächelte. »Wäre das so abwegig?«
    Syndar grinste. »Man weiß nie, was einem so alles widerfährt, nicht wahr?«
    »So ist es, General«, sagte Grisolde.
    Balger kaute auf einer Brotkruste herum und spülte mit Wein nach. Er wischte sich den Mund ab. »Solange wir uns nicht sicher sind ...«
    »Ich will, dass Ihr, General Syndar, Ihr Schatzmeister Dorr und Ihr, Inquister Balger, Euch aufmacht, um den König zu suchen. Findet meinen Gemahl.« Sie machte eine lauernde Pause und fügte mit langsamen Worte hinzu: »Lebendig ... oder tot! Wir haben am Beispiel unseres Obermagus gesehen, wie schnell ein Mann im Kampf gegen einen Riesen ums Leben kommen kann.«
    Syndar stellte das Weinglas aus dandorianischem Kristall ab, das es knallte. Er starrte Grisolde an, als habe er sie nie anders eingeschätzt und bleckte die Zähne.
    Balger verschluckte sich an seinem Brot und spülte erneut nach. Er legte seine fleischigen Finger auf die Tischplatte und musterte seine Ringe.
    Lediglich der Schatzmeister reagierte gelassen. »Ich kann Eure Sorge verstehen, Lady Grisolde ... meine Königin!« Er beugte sein Haupt. »Es wird uns ein Vergnügen sein, Euerm Befehl zu dienen. Dennoch bedenkt, dass es noch keinem Menschen gelang, die Höhen zum Tal der Riesen zu überschreiten.«
    »Deshalb beeilt euch, ihn und den Riesen noch vor den Bergen zu stellen!«, fauchte Grisolde.
    Syndar nickte. »Das könnte funktionieren.«
    Balger zog die Augenbrauen hoch. »Ich brauche ein Streitross. Keines von diesen schmalen Dinger, die nach einer Stunde schnaufen, weil ich ihnen zu schwer bin.«
    Grisolde erhob sich und reckte ihren Körper. Durch ihr halbdurchsichtiges Gewand waren ihre runden Brüste gut zu sehen. Sie nickte einem nach dem anderen zu. »Ich danke Euch, meine Freunde. Sucht und findet den König. Über den Dämonenangriff werden wir später reden, auch darüber, was zu tun ist. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen.« Sie drehte sich um und verließ mit schwingenden Hüften den Thronsaal.
     
     
     
     
     
8. Kapitel
     
    Dunkelelf Murgon, Lord von Unterwelt, bewunderte seine Dokks. Diese dämonischen Wesen liefen auf sechs Beinen, waren hüfthoch und so lang wie ein ausgewachsener Mann. Ihre Mäuler troffen und die roten Augen glühten gefährlich. Murgon war stolz darauf, dass es ihm und seinen Gehilfen gelungen war, den Bestien so etwas wie einfache Intelligenz einzupflanzen. Sie hatten die Fähigkeit, simple aufeinander folgende Befehle einzuhalten. Die setzte eine bescheidene Logik voraus. Wenn es ihm gelang, diese Fähigkeiten zu steigern, würden die Dokks an seiner Seite ein wichtiger Anteil seiner dunklen Armee sein.
    Dafür war große Magie erforderlich gewesen.
    Murgon war der mächtigste Elf, den es je gegeben hatte. Er war in der Lage, Dinge zu tun, zu der kein gewöhnlicher Elf in der Lage war.
    Er fühlte sich stärker denn je. Die Drachen hatten

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