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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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hasste Trolle! Mit denen würde sie niemals sprechen. Sie stanken, das genügte ihr.
    »Ihr habt den König von Dandoria entführt!« rief General Syndar. »Er liegt würdelos in Eurem Arm, wohingegen der Bibliothekar und der Barde wie Majestäten auf Eurer Schulter sitzen.«
    »Na und?«, fragte Talus gelassen.
    »Der König wird in seiner Stadt benötigt!«, rief der General.
    Talus, der weiterhin die drei Männer auf sich hielt, ging in die Hocke. »Ich frage mich, wie ihr uns gefunden habt? Welchen Weg habt ihr genommen?«
    Syndar machte ein verdrossenes Gesicht. »Wir gingen durch einen Tunnel im Berg.«
    »Ich kenne diesen Tunnel nicht«, sagte der Riese. »Und ich lebe seit Jahrhunderten hier.«
    Der Inquister lachte. »Wir hofften, euch vor der Bergkette einzuholen, doch ihr wart schneller. Da öffnete sich ein Durchgang im Berg. Ein magischer Übergang. Wer weiß, ob er noch da ist, wenn wir hier verschwinden. Ich hoffe es, sonst wissen wir nicht, wie wir nach Dandoria zurückkehren können.«
    »Dann schlage ich vor, ihr überprüft das sofort, oder treibt euch der Mut des Irrsinns?«, sagte der Riese.
    Wohl eher eine Belohnung, die größer ist als jede Angst!, dachte Rondrick.
    Balger sagte: »Zuvor gebt uns den König.«
    Talus sagte: »Ihr fragt nach ihm, als wäre er ein Verbrecher.«
    »Er ist unser König!«
    »Ist er das?«, fragte Talus.
    »Selbstverständlich. Lady Grisolde, sein Weib, die Königin will ihn wiederhaben!«, setzte der Schatzmeister hinzu und grinste unter seinem Bart hervor.
    »Sie will ?«, fragte Talus. »Ihn wiederhaben? So wie man ein Spielzeug wiederhaben will?«
    »Nein, Riese«, sagte Balger. »So, wie man etwas wiederhaben will, das einem gestohlen wurde, etwas, das man liebt und schätzt!«
    »Ihr seid mutig. Wir könnten euch töten, wisst ihr das?«, sagte Talus.
    Der General lachte. »Wie wollt ihr das machen? Ihr seid in allem, was ihr tut, viel zu langsam.«
    Talus blickte hoch. Ein gigantischer Schatten fiel über sie. Der Bewachsene ragte über ihnen auf. In seiner Hand wog er eine Axt, wie Rondrick sie noch nie gesehen hatte. Ein einziger Schlag würde ausreichen, um alle zwanzig Männer mit einem Streich zu töten.
    Balger starrte schwitzend auf den funkelnden Stahl und legte dem General eine Hand auf den Unterarm. Er versuchte, sein Streitross zu zügeln, welches immer nervöser wurde. »Mein König gehört nicht hierher. Er gehört in seine Burg. Dort erwarten ihn Aufgaben.«
    Die Soldaten begutachteten ihre Schwerter und Bögen und fragten sich vermutlich, was sie mit diesen Zahnstochern ausrichten wollten. Nicht wenige Pferde scheuten.
    »Er ist der Ron!«, sagte Talus.
    »DER RON?«, rief Balger. »Wie nennt Ihr den König? Das ist unverschämt und respektlos!«
    »Er bleibt bei uns und ihr werdet euch verabschieden und davon reiten!« sagte Talus.
    »König, habt Ihr Eure Zunge verschluckt?«, zischte Balger.
    Obwohl über Rondricks Kopf hinweg verhandelt wurde, störte ihn das nicht. Er stemmte sich hoch und lehnte an der Schulter des Riesen, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine Füße versanken in Talus‘ Unterarm. Er staunte über den Mut der Männer, die sich den Riesen entgegen stellten. Hatte er Balger falsch eingeschätzt? Steckte in diesem Kerl mehr Tapferkeit, als er vermutete?
    »Als König von Dandoria befehle ich Euch folgendes: Kehrt in die Stadt zurück und meldet, der König sei auf Reisen. Er kehrt nach einer angemessenen Zeit zurück.«
    Das hagere Gesicht des Generals verzog sich, als hätte er Zahnschmerzen. Schweiß lief von seiner Stirn und seine Augen flackerten. Balger glotzte und schien sich zu fragen, ob er richtig gehört hatte. »Soll das heißen …?
    »Ihr habt meinen Befehl vernommen!«, wetterte Rondrick.
    Talus brummte.
    »Bei allem Respekt, mein König«, sagte Schatzmeister Dorr und senkte den Kopf. »… ist dies eines Königs nicht würdig. Falls man Euch zu etwas zwingt, gebt uns ein Zeichen und wir spicken diese Monster mit Pfeilen.«
    Egg glitt auf den Hintern. Seine Beine baumelten neben Rondricks Schulter. Er beugte den Kopf vor, wobei er sich an Talus‘ Haaren festhielt und flüsterte: »Sie provozieren eine Auseinandersetzung. Ich frage mich, mit welchem Ziel? Sie wissen, dass sie keine Chance gegen die Riesen haben.«
    Jamus hangelte sich hinter den Kopf von Talus hervor und fügte hinzu: »Es sei denn, es geht ihnen darum, dass sich der eine oder andere Pfeil verirrt. Danach könnten sie in Windeseile

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