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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Rest aufgeweicht im Meer hing. Dieses schreckliche Bild war so verstörend intensiv, dass Connor kicherte. Als hätten die Drachen dies gehört, verharrten sie auf der Stelle, ließen sich etwas fallen, umkreisten ihn erneut und dann bäumten sie sich auf, reckten sich und schossen davon.
    »Was soll das? Warum helft ihr mir nicht?«, brüllte Connor hinter ihnen her und reckte eine Faust in die Höhe. »Kommt zurück! Kommt zurück!«
    Sie hatten ihn weder getötet, noch gerettet. Sie hatten ihn nur betrachtet und waren verschwunden. Connors Blick folgte den Drachen. Sie waren unterwegs zur Insel.
    Zur unbekannten Insel.
    Connor schnupperte.
    Schon trug eine weiche Brise den Duft von Früchten und Grün zu ihm hin. Es war nicht mehr weit, dann war er gerettet. Er schnupperte einmal und saugte den Geruch der Zukunft auf. Er spürte nicht, dass er vor Glück und Erleichterung weinte.
    Er fuhr schockiert zusammen, als sich der Geruch mit einem Mal änderte.
    Es roch nicht mehr Grün, sondern eindeutig verbrannt, nicht mehr frisch, sondern so, als habe der Atem eines Dämons die Lebenden gestreift. Über den Hügeln und Grüngürteln stiegen Rauchschwaden auf und Connor ahnte, dass dort etwas Schreckliches geschehen war.
     
     
     
     
    Es war grauenvoll und faszinierend gleichermaßen.
    Drei rote Drachen kreisten über dem Dorf. Bob traute seinen Augen nicht. Bama war die Stufen hinab gelaufen und brüllte Befehle. Kinder rannten panisch von Hütte zu Hütte. Burrl hatte sich auf dem Dorfplatz aufgebaut, in jeder Hand einen Hammer. Gorkys schossen aus den Bäumen und verdampften im Feuerhauch der roten Fabelwesen. Tiere aller Art flohen aus den Büschen und dem Unterholz, wieselten, kreischten und überschlugen sich bei dem Versuch, Rettung zu finden.
    Wir sind stark!, dachte Bob. Wir pflücken die Wareiken. Wir haben Arme wie Baumstämme und Brustkästen wie Tonnen. Wir sind stark und können uns wehren!
    »Was ist hier los?«, brüllte Burrl, als Bob bei ihm war.
    Bluma kam aus der Schulhütte und baute sich neben Burrl auf, einen Carnusstab in der Hand. »Drachen!«, schrie sie. »Bobba, wir werden von Drachen angegriffen!«
    Einer der Drachen legte die filigranen Flügel an und schoss, den Kopf nach vorne wie ein Habicht nach unten, peitschte mit dem Schwanz durch den Sand, erschlug dabei einen Barb und zischte wieder nach oben. Der zerschmetterte Körper des Unglücklichen lag verrenkt vor der Feuerstelle, aus seinen Ohren floss Blut. Seine Mutter rannte zu ihm und brach über dem Leichnam zusammen. Sie heulte wie ein waidwundes Tier.
    »Ich brauche eine Waffe!«, rief Bob.
    Andere Barbs sammelten sich.
    »Frauen und Kinder weg aus dem Dorf. Bama! Kümmere dich darum!«, befahl Bob. »Rennt zu den Trollhöhlen. Dort könnt ihr euch verstecken!«
    Dieser Befehl war unnötig. Bama hatte reagiert und versammelte die verschreckten Frauen und Kinder um sich.
    Hinter ihnen schlug ein Feuerstoß in die Bäume, die sofort in Flammen aufgingen. Schwarzer Rauch kräuselte über dem Dorf. Ein weiterer Feuerstoß schoss in eine der Hütten, welche sofort Feuer fing, augenblicklich verbrannte und zusammenbrach.
    »WAS WOLLT IHR?«, brüllte Bob in den Himmel. »WAS WOLLT IHR VON UNS?«
    Für einen Moment schien es, als lauschten die Drachen seinen Worten. Sie lagen auf dem Wind und verharrten. Dann drehten sie ihre Köpfe zueinander, als schienen sie sich zu beraten.
    Bob hatte es geträumt. Er hatte es in seiner Vision gesehen. Grausame Wesen, die ihm und seinem Dorf Übles gedroht hatten. Seit wann hatte er Visionen? Lag es am Ärger? Liebe Güte, das alles war ein schrecklicher Alptraum!
    »WIR SIND NICHT EURE FEINDE! WIR SIND EIN EINFACHES FRIEDLIEBENDES VOLK! WIR HABEN NICHTS MIT EUCH ZU TUN!«
    Änderten die Drachen ihre Meinung? Verstanden sie seine Worte? Bei den Göttern, es schien so. Bobs Herz machte einen Sprung.
    Er irrte sich und merkte es sofort, als ihm klar wurde, worauf die Untiere sich konzentrierten. Es waren nicht seine Worte, es war ...
    BLUMA!
    Einer der Drachen, man konnte sie kaum auseinander halten, so ähnlich waren sie sich, ließ sich fallen und landete rauschend mit langzehigen Klauen auf den Dorfplatz. Er zischte, sein Schädel schwang herum, und verhielt vor Bluma, die bewegungslos neben Burrl stand, ohne sich hinter ihm zu verstecken. Burrl, dem der Schweiß über den Körper lief, als habe er drei Wareiken nacheinander gepflückt, hob einen Hammer und schwenkte diesen vor der Schnauze des

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