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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Körperkraft. Sollten sie noch einmal angreifen, diese roten Untiere, würde man sie erschlagen und auseinanderreißen.
    Bluma! Wo hat er meine Bluma hingebracht?
    Einer von ihnen, Bloor, schleppte ein Pflückseil heran. Damit würden sie die Drachen einfangen und dann ...
    Bei den Göttern! Gebt mir meine Tochter zurück! Und lasst nicht zu, dass die Weiber und Kinder in den Tod geflüchtet sind!
    Zwei Drachen schossen herab, kreisten dicht über ihren Köpfen, spuckten Feuer und landeten. Sie fauchten und knurrten. Ihre geschmeidigen Körper, schuppig rot glänzend, wirkten wie gigantische Blutspuren im Sand. Ihre Schwänze wirbelten Staub auf und vernichteten, was sie trafen.
    Bloor warf das Seil und tatsächlich wickelte es sich um den Hals eines der Drachen. Sofort waren die Männer zur Stelle, liefen auseinander und die Schlinge zog sich um die Kehle des Drachen.
    Sie würden das Mistvieh erwürgen. Ihrer Kraft, die Wareiken aus dem Wurzelwerk zu reißen vermochte, würde auch ein Drache nichts entgegenzusetzen haben.
    Sie stemmten ihre Beine in den Erdboden und ihre Arme spannten sich. Muskelberge traten hervor und Bloor brüllte das Ziehkommando.
    Der Drache zischte, spie eine kleine Feuerwolke, dann schienen ihm Stimme und Fähigkeiten zu versagen.
    Der andere Drache fauchte und seine Krallen wirbelten Staub auf. Er verharrte, bog seinen Rücken durch wie ein vertrocknender Wurm und tanzte hin und her, als überlege er, was zu tun sei. Nur ein gezielter Feuerstoß und er hätte seinen Mitstreiter gerettet.
    Und wenn schon? Verbrenne uns doch! Aber lass Bluma leben! Und alle anderen!
    Dann, als habe er einen unsichtbaren Ruf vernommen, schwang sein Schädel herum, er stieß sich ab, seine Flügel verdrängten die Luft und er ließ den Gefangenen zurück.
    Dieser brach in die Knie, sein Körper zuckte wild, er rollte sich auf den Rücken und seine Krallen fegten im Nichts.
    Das Seil wischte den Barbs durch die Handflächen und riss Haut auf. Sie spürten es nicht. Erneut stemmten sie sich gegen den Zug und ihre Hacken verkanteten sich in Stein. Keine Wareike war je so störrisch gewesen, wie dieser Drache. Kein Holz so hart wie sein Genick.
    Der Drache kam wieder auf die Beine, zuckte wie ein Skorpion, den man bei Sonnenuntergang reizt, wischte von links nach rechts, von vorne nach hinten wie eine Schlange, der man den Kopf abgeschlagen hatte.
    Bob wartete nicht lange und lief nach vorne, den Hammer zwischen seinen kräftigen Händen.
    »Tiefer! Der Schädel muss tiefer!«, brüllte er.
    Sofort zogen die Barbs fester, je zwei Gruppen, jede in eine andere Richtung, was die Schlimnge um den Drachenhals fester und fester zurrte, und tatsächlich beugte der Drache seinen Schädel, knickte ein, bis das Maul auf Bobs Augenhöhe war. Sein Körper zuckte wild, der Schwanz peitschte und die Hörner glühten.
    »IHR HABT MIR MEINE TOCHTER GESTOHLEN!«, brüllte Bob.
    Mit einem schauerlichen Geräusch traf der Hammerkopf den schuppigen Schädel.
    »IHR TÖTET UND VERBRENNT! WARUM NUR? WARUM?«
    Winselte der Drache? Ja, das tat er. Mit zusammengebissenen Zähnen und allem Zorn, allem Hass, aller Angst, ließ Bob den Hammer erneut niedersausen. Diesmal landete er knapp neben dem grünen Auge.
    »Mörder! Ich werde dich in Stücke schlagen. Ich werde dich ...« und ein weiterer Hieb. »Ich werde dich töten.«
    Und noch ein Schlag. Bei den Göttern, wie viel hielt der Drache aus?
    Noch einmal. Noch ein letzter Schlag.
    Der Ärger brandete in Bob auf, erfasste ihn mit ganzer Kraft, durchflutete ihn wie Magie. Es knirschte, als Zähne aus dem Drachenmaul brachen, als irgendetwas im Schädel des Wesens nachgab, als Knochensplitter durch die Schuppen nach außen drangen. Wie ein Verrückter schlug Bob zu, wieder und wieder und er hörte erst auf, als seine Mitstreiter ihn festhielten und zu beruhigen versuchten.
    »Er ist tot!«
    »Wir haben einen von ihnen vernichtet!«
    Bob taumelte und sank zu Boden.
    Bama, Bamba – ihr Anderen! In den Stollen! In den Stollen!
     
     
     
    Connor dankte Gordur. Er dankte ihm überschwänglich, wobei er auf den Knien lag, sein Gesicht in den warmen Sand gebettet.
    Gondur hatte ihn nicht im Stich gelassen.
    Er war gerettet.
    Nach dieser unendlichen Zeit im Meerwasser hatte er wieder festen Boden unter den Füßen. Connor erbrach sich, so schwindlig war ihm. Sein Körper schwamm auf See, sein Gleichgewichtssinn revoltierte. Das war ihm egal. Wichtig war, dass er das
    Wasser
    überlebt

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