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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Handelsschiffes bei mir. Eines Morgens erwachte ich und es war weg. Gestohlen ...«
    Bluma ächzte. Darius schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Hast du einen Verdacht?«, fragte Darius gepresst.
    Biggert machte ein zu Tode betrübtes Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Aber wie kann so etwas passieren?«, fuhr Bluma auf. Er war nicht mehr ihr Lehrer, sondern ein Barb, der unverantwortlich gehandelt hatte. Darius legte ihr seine warme Hand auf die Schulter. Biggert sah aus, als wolle er anfangen zu weinen.
    »Wir müssen die Ruhe bewahren«, sagte Darius. »Hast du den Diebstahl dem Kapitän gemeldet?«
    »Er hat mich ausgelacht«, flüsterte Biggert. »Ein blödes Ei, meinte er, warum ich um ein blödes Ei so ein Theater veranstalte. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass es sich um ein Drachenei handelte.«
    Bluma zischte: »Der Dieb wusste es offensichtlich. Vermutlich versucht er schon jetzt, es zu verkaufen. Man kann nur ahnen, wie viel ihm dafür geboten wird. Er wird steinreich werden. Hast du es an Bord gezeigt? Wie konnte der Dieb das wissen? Bei den Göttern – so etwas hält man doch geheim.« Sie drehte sich unwirsch um.
    Biggert Kinnlade klappte runter. Man sah ihm an, dass er seine Schülerin nicht wieder erkannte. Konnte es sein, dass die kleine Bluma in so kurzer Zeit ein hartes Weib geworden war?
    Bama ging dazwischen.
    Steve starrte vor sich hin, noch immer unter dem Eindruck dessen, was er soeben erlebt hatte.
    Bob schüttelte den Kopf und tippte sich gegen die Stirn, wobei er Biggert anstarrte, als nähme er ihn das erste Mal in seinem Leben wahr. »Biggert, mein Freund – das kann doch nicht war sein, oder? Du machst diese Reise, um uns das Ei zu bringen, weil du weißt, dass Lysa es benötigt und nun ist es verschwunden? Gestohlen?«
    Darius schlug mit der Faust in die Handfläche. »Das ist zum verrückt werden. Lysa hat nicht mehr viel Zeit ...«
    Bluma sagte: »Wie Connor sagte, finden wir vielleicht einen Magus, der ihr helfen kann. Der ein Elixier braut, das ihrem Stamm hilf.«
    »Connor«, sagte Bob. »Frethmar! Sie sollen getötet werden. Bei den Göttern, was machen wir jetzt? Wo beginnen wir? Wir selbst sind Gejagte.«
    Darius zog die Augenbrauen zusammen. »Wir befinden uns in einer fast auswegslosen Situation. Wir haben keine Chance ...«
    »Also nutzen wir sie«, lächelte Bluma. Ihre Augen schimmerten, sie wirkte älter, reifer und auf geheimnisvolle Weise ... hübscher. Sie hatte von dem Wasser getrunken und stand unter dessen Einfluss. Sie nahm für sich an, dass sie über magische Fähigkeiten verfügte. Die erste ihres Volkes mit magischen Fähigkeiten. Und sie hatte es Darius und Steve zu verdanken, dass diese Fähigkeiten entdeckt worden waren. Deshalb ihre überragende Intelligenz? Darum ihre Lust, Fuure zu verlassen, um den inneren Horizont zu erweitern? Es konnte nicht anders sein.
    Etwas in ihr hatte geflüstert, gelockt und sie schließlich hierher gebracht. Das alles musste einen Sinn ergeben. Ein feiner Schmerz zuckte unter ihrer Stirn. Sie schloss die Augen und wartete, dass er verging. Fein gewobene Bilder zuckten vor ihrem inneren Auge auf. Eine Burg. Eine Kraft, etwas Strahlendes. Etwas, wonach sie suchten. Nein, es handelte sich nicht um das Ei. Es handelte sich um Jemanden. Eine Person. Sie versuchte, mit mentalen Finger nach den Bildern zu greifen, sie festzuhalten.
    Connor – und Jemand! Frethmar – und Jemand!
    Ware die Beiden auf der Burg?
    Stimmen, es handelte sich um Darius. Er sagte, er benötige ein Gefäß, eine Phiole, einen Trinkschlauch, irgendetwas, um Wasser aus dem See mitzunehmen. Es handele sich um einen Zaubertrank. So etwas dürfe man nicht ignorieren. Wasser, dass für sie, für Bluma, wichtig sei.
    Oder bildete sie sich das nur ein?
    Ihre mentale Verästelung zuckte, formte sich neu, bildete einen Faden, den sie nun deutlich und klar wahr nahm, einen Faden, den sie berühren und benutzen konnte.
    War der Faden das Geheimnis? Sie wusste von Spielen, die man mit einem Faden machen konnte. Man spannte ihn mit der rechten und linken Hand jeweils zwischen Daumen und Mittelfinger. Dann formte man mit dem Zeigefinger und mittels Drehbewegung der Handgelenke neue Figuren.
    War Magie ähnlich?
    Musste sie den Faden greifen und ihn umformen um Ergebnisse zu erzielen? Sie wäre nicht Bluma gewesen, hätte sie dies nicht sofort versucht. Immer noch mit geschlossenen Augen sortierte sie den Faden, der wie eine glitzernde, schimmernde Verheißung

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