Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
gibt es einen Teich, der nur von einer Seite einzusehen ist. Dort haben wir uns gereinigt. Kommt mit. Unsere Freunde warten.«
»Freunde?«, fragte Darius.
»Ja, Frethmar, Lysa und Laryssa.«
Sie folgten dem Hünen und das Wiedersehen war rührend. Sie umarmten sich, küssten sich, drückten sich und auch Biggert wurde geherzt, sogar Steve. Frethmar drückte Bluma, Darius schlug dem Zwerg auf die Schulter, dass es krachte, Bama umschlang Laryssas Hüfte, Connor nahm Darius in den Arm und alle waren glücklich.
Noch völlig aufgelöst und sich ungläubig anstarrend, setzten sie sich an den Teich. Bob ließ es sich nicht nehmen, die Stiefel auszuziehen und die Füße ins Wasser zu halten. Frethmar kramte in seinem Beutel und förderte eine Pfeife zutage, die er genussvoll stopfte und anschließend herumreichte.
Lediglich Darius wirkte verschlossen. »Ich habe Sorgen, dass man uns hier entdeckt«, sagte er.
Connor grinste. »Wenn du wüsstest.« Mit wenigen Sätzen berichtete er, was auf der Burg vorgefallen war. »Deshalb war es gut, dass wir den Teich fanden. Wir sahen aus – von oben bis unten mit Blut besudelt.«
Frethmar zeigte stolz seine neue Axt. »Ein wunderbare Waffe. Ich habe sie in Blut getauft und sie bekommt den Namen Blutschwester.«
Bluma grauste es, aber sie lächelte höflich.
Die nächste halbe Stunde verbrachten sie damit, sich zu erzählen, was sie erlebt hatten. Lysa sah Bluma an, als die Rede auf sie kam. Die junge Barb verzog das Gesicht und zuckte die Achseln. »Ich wusste auch nicht, dass ich über Magie verfüge. Nicht wirklich ...«
Als die Rede auf das Ei kam, sah man Biggert an, dass er sich am liebsten verkrochen hätte. Lysa blitzte den Barb an und ihre Haut wurde puterrot. Connor streichelte ihr beruhigend den Rücken und drückte ihr einen Kuss auf den Nacken. Biggert hatte Tränen in den Augen.
Endlich war alles berichtet und alle Gefährten fühlten sich müde und erschöpft.
»Was nun?«, fragte Lysa. »Zurück aufs Schiff?«
Daran hatte bisher niemand gedacht und Frethmar meinte: »Ich wette, man hat die Wing schon ausgehoben.«
»Und meine Kameradinnen?«, fuhr Lysa hoch. »Drei sind noch an Bord!«
Frethmar winkte ab. »Kann ja auch ganz anders sein, nicht wahr? War nur eine Vermutung.«
Darius blickte in die Runde. »Lange können wir hier nicht mehr bleiben. Man wird nach uns suchen. In der Stadt sind wir in größter Gefahr.«
Connor sagte: »Da bin ich mir nicht sicher. Ihr erinnert euch an den Halbling, diesen Störmer? Lysa hat ihn getötet. Wer sollte jetzt noch ein Interesse daran haben, uns zu suchen?«
Darius runzelte die Stirn. »Hallo? Ihr habt reihenweise Soldaten gemetzelt. Ich glaube kaum, dass man euch das vergisst.«
Connor sagte: »Ich hatte den Eindruck, es gibt noch einen Mann neben Störmer, der etwas zu sagen hat. Ein fetter Kerl, den sie Balger nennen. Aber dieser war mit Störmer ganz und gar nicht einverstanden und machte auch nach dem Kampf nicht den Eindruck. Als sei er unzufrieden mit dem, was er gesehen hat.«
»Inquister Balger«, fuhr Steve hoch. »Vor ein paar Tagen wollte man ihn töten, weil er so viele Unschuldige zum Tode verurteilt hat. Aber man dachte, dass er jetzt den Verstand verloren hat. Er kroch durch die Strassen und bettelte und schwatzte immer was, er sei einer von Zwanzig. Bevor man ihn zu Tode haute, hat jemand ihn gerettet.«
»Du kennst ihn?«, fragte Lysa, die sich inzwischen etwas abgeregt hatte.
»Na klar – den kennt jeder in Dandoria. Ist ein grausamer Mann. Manche sagen, er will gerne König werden, jetzt wo sie alle tot und weg sind«, gab Steve zurück.
»Deshalb die Kompetenzrangeleien mit Störmer?«, fragte Connor und sah Frethmar an, der wissend nickte.
»Und was machen wir nun?«, fragte Bama.
Die Gefährten blickten sich an. Keine hatte eine Ahnung.
»Guuut! Feeeein!«
Dogdan der Unselige übte sich in Geduld. Niemand hatte ihm beigebracht, was Geduld war, aber sein Gehirn wuchs und passte sich seinem Metabolismus an. Nicht, dass Dogdan gewusst hätte, was ein Metabolismus ist, er spürte lediglich, dass er heller dachte.
Hin und wieder schob er seinen Kopf über die Wasseroberfläche und bestaunte die schönen Schiffe, die im Hafen lagen. Feeeeine Schiffe und jenes, das er verfolgte. Seine Füße standen im Schlick und hin und wieder bückte er sich und gründelte mit seinem Margoulusmaul, um eine besonders schönes Stück fauliges Fleisch zu erwischen.
Dieses kaute er
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