Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)
unterrichtete.«
»Das alles ist kein Grund, um traurig zu sein.«
»Und was ist mit dem Ei …?«
»Du bist ein tapferer Barb. Du hast dich auf ein Schiff gewagt, um hinter uns her zu reisen. Und du hast uns gefunden. Barbs gehen nicht aufs Wasser, wenn es nicht sein muss, doch du hast es getan.«
»Und ich habe versagt!«
Ganz unrecht hatte er nicht, aber Bluma beschloss, ihren Lehrer aufzumuntern, damit er sich besser fühlte, als ihr es zumute war. »Wir werden das Ei finde, Biggert. Agaldir wird uns dabei helfen.«
»Ich frage mich, was dieser Agaldir von uns will? Er sagt, er habe auf uns gewartet, als seien wir Teil eines großen Planes.«
»Und so wird es auch sein. Es war kein Zufall, dass Steve uns gestern zu Ringo, dem Lichtwurm brachte und es war auch kein Zufall, dass ich das magische Wasser trank. Ich glaube nicht mehr an Zufälle, zu viel ist auf unserer Reise geschehen. Aber ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, sich in Geduld zu üben. Wenn es soweit ist, werden wir alles erfahren.«
Biggert schenkte Bluma einen anerkennenden Blick. »Meine kleine Bluma«, flüsterte er. »Du warst stets die klügste Schülerin. Dein Verstand ist bei weitem größer, als meiner. Und das weißt du auch. Du hast mir stets das Gefühl gegeben, ich könne dir etwas beibringen, aber eigentlich war es genau anders herum. Du hast mich gelehrt, dass große Gedanken große Taten bewirken.«
»Sag so etwas nicht«, gab Bluma zurück. »Du warst der beste Lehrer, den man sich vorstellen kann und du wirst es immer sein.«
Biggert nickte still. »Du bist so… erwachsen geworden. Nicht mehr das aufbrausende Kleinweib, das sich mit allen und jeden anlegt, um zu beweisen, dass es um die Ecke denken kann.«
Bluma fand, es sei klüger, darauf nicht zu antworten und ihr Blick glitt zu Darius.
»Er ist ein schöner Mann«, sagte Biggert, dem das nicht entgangen war.
»Er ist ein Mensch!«, stieß Bluma hervor.
Nun war es an Biggert zu schweigen, doch ein feines Lächeln umspielte seine Lippen, was wiederum Bluma nicht entging.
»Warum lächelst du?«
»Zumindest deine Gabe, alles zu hinterfragen, hast du noch nicht verloren, nicht wahr?«
»Und du nicht deine, meine Fragen mit Gegenfragen zu beantworten.«
Biggert lachte. Er stand auf und spuckte einen Teigkrümel aus. »Ich werde zu Agaldir gehen und ihm von dem Ei berichten. Vielleicht kann er mir helfen. Ich würde es gerne finden.«
»Wir finden es gemeinsam!«, stellte Bluma fest.
Sie gingen zu Agaldir, der mit Lysa sprach.
»Wie viele Amazonen befinden sich noch an Deck der Wing?«, fragte Agaldir.
»Drei«, sagte Lysa. »Wir waren mehr, als wir aufbrachen, aber es gab Tote.«
Agaldir nickte ruhig. »Es steht anzunehmen, dass die Garden das Schiff fanden und somit auch deine Kameradinnen. Es könnte allerdings auch ganz anders sein.«
»So weit waren wir schon gestern Abend«, sagte Lysa, der man die Sorge ansah.
Agaldir ignorierte den harten Ton der Amazone und sagte ruhig: »Seit gestern hat sich einiges in Dandoria verändert und daran seid ihr nicht unschuldig. Störmer wurde getötet. Er schickte sich an, eine Diktatur aufzubauen. Somit sind seine Gardisten ohne Führung. Da Inquister Balger um die Macht kämpft, aber noch keine Lobby hat, wird Dandoria derzeit nicht regiert. Warum also sollte man euch suchen? Balger machte zwar deutlich, dass er euch finden will, denn er war von dem Kampf im Burghof sehr angetan, aber gestern Abend gab es … nun sagen wir mal – während einer Ratssitzung einen kleinen Zwischenfall. Um es deutlich zu sagen: Ich musste Balgers Magus töten! Somit steht der Inquister jetzt ganz alleine da und ich bezweifele, dass er innerhalb weniger Stunden in der Lage ist, den Schock zu verdauen und eine neue Militärmacht aufzubauen. Kurz gesagt, Dandoria dürfte für uns derzeit keine Gefahr darstellen.«
»Dann sollten wir so schnell wie möglich zurück zu meinem Schiff, der Wing«, sagte Lysa.
Agaldir nickte.
»Also werden wir uns aufteilen«, sagte Darius. »Ich gehe zu meinem Weib, während Lysa auf ihr Schiff geht und Connor und Frethmar nach dem Drachenei suchen.«
»Drachenei?«, hakte Agaldir nach und kniff seine Augen zusammen.
»Davon weißt sogar ein so mächtiger Blinder Magister wie du nichts?«, fragte Lysa. Mit wenigen Worten erklärte sie, warum das Ei so wichtig war. Als sie endete, schüttelte Agaldir den Kopf.
»Da haben wir es mal wieder. Mythen sind etwas Gutes, denn sie halten
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