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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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existieren. Das Vergangene enthält Erinnerungen, die oftmals auf Schuld basieren. Die Zukunft enthält Vorstellungen, die von Angst beherrscht werden. Aber euer wahrer Geist ist raumlose und zeitlose Gegenwart, die liebende Essenz. Glaubt mir, in dunklen Zeiten beginnt das Auge zu sehen!«
    Bluma, die Agaldir fasziniert zugehört hatte, sagte: »Also kann alles geschehen?«
    Der Blinde Magister winkte Steve herbei. »Wie siehst du das?«
    Der Junge grinste und wurde feuerrot. Dann sagte er: »Du hast es Dualität genannt. Man darf nie ein Opfer sein, hast du gesagt. Denn solange man jemand anderen, für das, was geschieht, die Schuld gibt, ist man ein Opfer – und ein Opfer ist ohnmächtig und findet keine Lösungsmöglichkeit. Dann ist keine Kraft da, um sein Herz zu öffnen.«
    Bluma fiel die Kinnlade herunter und nicht nur ihr. Steve fuhr unbeirrt fort: »Jede Wahrnehmung, die wir haben, ist unsere eigene Ursache. Aber man kann die Realität transformieren, nicht wahr, Großvater? Und wenn es doch so ist, dass man uns beeinflusst und schlechte Laune oder so macht, dann sollten wir davon lernen und daran wachsen. Man kann das Buch seines Lebens ganz alleine schreiben.«
    »So ist es, Steve.« Agaldir glühte vor Stolz und die Gefährten brauchten einen Moment, um sich zu fassen. Liebe Güte, war das jener Steve gewesen, den sie bisher kannten?
    »Also auch das Buch unseres Todes?«, wollte Bluma wissen. »Bedeutet das, alles, was mir Ringo sagte, lässt sich ändern?«
    »Um noch einmal auf das Drachenei zu kommen …«, sagte Agaldir unbeirrt, ohne Blumas Frage zu beantworten. »Ihr seid auf einer Entdeckungsreise. Eine Reise durch das Land der Mythen, eine Reise in euch selbst. Sucht nicht immer nach neuen Landschaften, sondern seht das, was besteht, mit neuen Augen.«
    »Mmpf«, ließ sich Bob hören.
    Connor sagte: »Und die Lösung sieht wie aus?«
    Agaldir verschränkte die Arme. »Ich werde Lysa einen magischen Trunk brauen. Mit diesem wird die Krankheit in Amazonien beendet sein.«
     
     
     
     
     

6. Kapitel
     
    Inquister Loouis Balger hatte in der vergangenen Nacht kaum geschlafen.
    Zu sehr belastete ihn, was geschehen war. Vor seinen Augen war es in der Bibliothek der Burg zu einem Magierkampf gekommen. Magus Claudel hatte seine Eifersucht auf den Blinden Magister Agaldir nicht kontrollieren können und hatte den Alten angegriffen.
    Verdammt, damit hatte Claudel Balgers Pläne zunichte gemacht. Die anderen Ratsmitglieder waren geflohen, sobald es die Situation zuließ und zwei von ihnen waren heute Morgen weggeritten, hatten die Burg verlassen.
    Erst jetzt erkannte Balger, wie wichtig Magus Claudel für ihn gewesen war. Der hässliche Kerl hatte ihn nicht nur geheilt, nachdem der Mob Balger hatte lynchen wollen, sondern war auch eine Stütze, wenn es darum ging, Reisende nach Unterwelt zu bringen. Das hatte er mit Katraana gemacht und mit Murgons Schwester Gwenael.
    Kurzzeitig dachte Balger an Katraana und fragte sich, was mit der Elfe sei. Hatte sie den Übergang überlebt? War sie auf dem Weg zu Murgon? Hatte sie ihn inzwischen besiegt?
    König Rondrick war zu den Riesen gegangen, sein Weib Grisolde von einem Dämon getötet worden. Seitdem hatte es keinen weiteren Dämonenüberfall gegeben. Gerüchte besagten zwar, Murgon plane einen Überfall auf das Land der Mythen, doch dies konnte genauso gut der Vergangenheit zugerechnet werden.
    Es war unbefriedigend. Balger befand sich in einem Zustand des Unwissens. Also in einem Zustand, der sich seiner Kontrolle entzog – und das hasste er!
    Er wusch und rasierte sich und wechselte die Kleidung. Es wurde Zeit, dass er sich den Burgbewohnern zeigte. Sicherlich hatte der Kampf der Magier Kreise gezogen. Balger überlegte, ob er die Bibliothek besichtigen sollte, doch er hatte keine Lust, den Ort des Unglücks vorerst zu betreten.
    Agaldir hatte gesagt, Balger sei einer von Zwanzig! Genau das, was ihm die geheimnisvolle Stimme hinter seinen Augen auch gesagt hatte. Der Skarabäus, den Magus Claudel ihm genommen hatte, damit sich Balgers Geist regenerieren konnte.
    Einer von Zwanzig!
    Und das stimmte. Als sie König Rondrick in das Tal der Riesen gefolgt waren, war auf dem Rückweg Grauenhaftes geschehen. Der geheime Gang, durch den sie den Übergang durch die Berge genommen hatte, hatte sich unversehens geschlossen und achtzehn Männer und ihre Pferde grausig zerquetscht. Jener, der vor Balger ritt, hatte sich den Schädel eingestoßen, lediglich der

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