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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Miteinander dieser Wesen einen tieferen Sinn geben. Worin dieser Sinn bestand, würde Dogdan herausfinden. Wenn man ihn ließ.
    Nein, niemand musste sich vor ihm fürchten.
    Er war satt!
    Er war neugierig!
    Einmal meinte er, als er sich zu dem kleinen Wesen gebückt hatte, welches ihn anstarrte, mit diesem gewissermaßen verbunden zu sein. Er erkannte, dass es sich bei diesem Wesen um etwas handelte, das auch noch viel lernen musste. In seiner Brust hatte sich Verständnis geregt und er hatte gedacht: Wenn du noch lernen musst, dann tue es!
    Das kleine Wesen hatte ihm mit klappernden Zähnen hinterher gestarrt. Dogdan wusste, dass es sich vor ihm fürchtete und hätte fast darüber gelacht. Dieses kleine Ding war wie er. Wie konnte er es dann töten? Das wäre gewesen, als würde er sich selbst töten!
    Nun stand er auf einer Strasse zwischen Häuserwänden, die für ihn wie Felsen mit eckigen Löchern waren und sah ein Wesen mit sehr hellen Haaren und zwei Wesen, die bewaffnet waren. Mit Waffen kannte sich Dogdan aus. Sein Vater hatte ihn bestens damit ausgestattet, doch irgendwo, Dogdan konnte sich nicht erinnern, waren sie ihm abhanden gekommen.
    Der eine, er war größer, hatte ein Schwert, der Kleine eine Axt und dazwischen jenes Wesen, welches so laut kreischte, dass es Dogdan in den vielen Ohren klingelte.
    Warum hörte sie nicht mit dem Gekreische auf? Das war unsinnig. Er wollte nichts von ihr. Er wollte lernen und seine Ruhe haben. Und er hatte kein Interesse, gegen die Bewaffneten zu kämpfen.
    Erkannten sie seine Einsamkeit nicht?
    Begriffen sie nicht, dass er heimatlos war?
    Dass er nie wieder in seine Welt zurück konnte?
    Dogdan wusste nicht, was Traurigkeit war. Er hatte noch nie etwas wie Trauer empfunden, aber nun hatte er Mitleid. Mit sich selbst. Er sah sich in den Augen des kleinen Dings, welches er verschont hatte und er sah den Schrecken in den Augen der Schreienden. Obwohl er sich dagegen zu wehren versuchte, entfachte dieses Verhalten Zorn bei ihm.
    Außerdem gab es noch etwas, dass ihn störte.
    Noch konnte er nicht einordnen, was es war, aber ihm war, als liefen winzige Funken über seinen Körper. Alle seine Sinne waren gespannt. Er hob den Schädel und schnupperte.
    Irgendetwas stimmte nicht, störte ihn, unterbrach seiner Konzentration und förderte einen Instinkt zutage, der ihm von seinem Vater, dem Lord von Unterwelt eingepflanzt worden war. Den Jagdtrieb! Er bewegte seine noch intakten Arme und stampfte zornig auf. Er drehte sich langsam um.
    Was er erblickte, verwirrte ihn so sehr, dass er meinte, sein Rückgrat breche auseinander und sein Margoulusgebiss fing an zu klappern. Klebriger Speichel rann aus seinem Maul und Hitze wallte über seine Haut.
    Seine Beute!
    Dort war sie.
    Der Mann und die Barb. Ja, es handelte sich um einen Mann, denn so war es ihm beigebracht worden und es handelte sich um eine Barb. Nie würde Dogdan vergessen, was die Drachen – inzwischen wusste er, dass es sich um Drachen gehandelt hatte – was diese ihm angetan hatten. Einer seiner Arme war unbrauchbar und der Drachenhauch hätte ihn um Haaresbreite verbrannt. Dogdan war sich sicher, dass die Barb daran nicht unschuldig war.
    "Groooar!"
    Ohne das es ihm bewusst wurde, war er unterwegs. Sein Instinkt triumphierte über das, was man vielleicht Vernunft nennen konnte.
    Dogdan der Unselige würde töten!
     
     

8. Kapitel (Agaldir)
     
    Agaldir mochte in den Augen seines Großvaters und denen der Halblingsgemeinschaft alt genug für ein Leben sein, bei dem er auf sich alleine gestellt war, die restlichen Völker Mythenlands, die er auf seiner wochenlangen Reise getroffen hatte, dagegen schienen das anders zu sehen.
    Die Amazonen zollten ihm immerhin Respekt, dafür daß er so viel Mut besaß, sich noch vor dem Erreichen des Mannesalters auf solch ein großes Abenteuer einzulassen, nachdem sie ihn mit drohend vorgestreckten Speeren bei seiner Wanderung den Flusslauf entlang aufgehalten hatten.
    Er musste zugeben, daß die, für ihn geradezu riesenhaften Frauen, in ihrem kunstvoll geschmiedeten, aber dennoch knapp bemessenen Rüstzeug ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt hatten. Doch als sie erkannt hatten, was für eine außergewöhnliche Beute sie da umzingelt hatten, wirkten sie geradezu entzückt, kniffen ihm in die Wange, tätschelten seinen Kopf und boten ihm an, sie in ihr Lager zu begleiten.
    Doch Agaldir hatte seinem Ziehvater versprochen, kein Risiko einzugehen, keinen Umweg zu machen, der

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