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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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besser als der Dunkelelf. Wir sind seine wahren Kinder. Wir gehören zusammen. Er hat uns zu seinen Abkömmlingen gemacht und durch Düsternis und Tod an sich gebunden.«
    »Ich möchte lieber sterben, als noch einmal sinnlos zu wüten.«
    Cybilene brummte. »Vielleicht dachte Sandista ähnlich. Es könnte durchaus sein, dass sie den magischen Befehl abgelenkt oder verändert hat.«
    Sie schwiegen eine Weile und trauerten still um ihre Schwester, der von einem Barb der Schädel eingeschlagen worden war.
    Rordril fuhr hoch. »Die auf Fuure haben das Ei!«
    Cybilene spuckte erschrocken einen kleinen Feuerball. »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe es gespürt. Und du auch. Aber wir fanden es nicht. Es zog uns an, aber wir wüteten wie Berserker. Murgon hat unseren Instinkt unterschätzt. Sein Befehl lautete, das Ei zu finden. Mit allen Mitteln. Ohne Rücksicht! Seine Magie hat unsere Instinkte freigesetzt. Das eine geht nicht ohne das andere. Wir sind wie wir sind und wenn wir ohne Rücksicht vorgehen, töten wir. Wir taten, was er wollte, und verloren dadurch das eigentliche Ziel aus den Augen. Außerdem verwirrte uns Sandistas Tod. Dazu sammelte ich die Kraft des Todes, nahm die Lebensenergie der Gestorbenen auf, die Murgon dann absorbierte, weiterhin kümmerte ich mich um das Barbmädchen. Alles kam zusammen. Es war zu viel. Zu unübersichtlich, zu viel Rauch und Blut!«
    Cybilene stöhnte. »Wir müssen es ihm sagen.«
    Rordril fuhr hoch. »Du weißt, was dann geschieht?«
    »Wir werden erneut auf die Suche geschickt, diesmal mit einem anderen Befehl. Aber was wird sein, wenn man sich uns in den Weg stellt?«
    »Dann wird es sein wie zuvor. Tod und Feuer!«
    Rordril legte sich wieder hin und stützte seinen Kopf auf die Vorderpfoten. Sein Schwanz zuckte und seine Schuppen glühten rot im Fackelschein. Cybilene schwieg, aber in ihrem Kopf arbeitete es. Sie wetzte ihre Schnauze an Rordrils Rücken und sagte schließlich: »Falls du recht hast, frage ich mich, warum uns die Zwergeninsel rief. Dort wüteten wir genauso wie auf Fuure.«
    Rordril drehte seinen Kopf zu ihr. »Kannst du dir das nicht denken?«
    Cybilene ließ ein tiefes Grollen hören, das ihren gesamten Körper durchlief. »Bist du dir sicher?«
    »Ja«, sagte Rordril. »Nur so kann es sein. Es gibt zwei Eier! Eines bei den Zwergen in Gidweg und eines bei den Barbs auf Fuure.«
    »Und welches ist das von Sharkan?«
    Rordril schnaubte. »Ich finde eine andere Frage viel spannender ...«
    Cybilenes Zähne schlugen aufeinander und Rordril erhob sich. Er spuckte einen kleinen Feuerstrahl auf die gegenüberliegende Wand und rieb sich an Cybilene.
    »Wer, liebe Schwester, steckt in dem anderen Ei?«
     
     
     
     
     

9. Kapitel
     
    Auf Fuure brach ein neuer Tag an.
    Bob reckte sich. Er hatte Rückenschmerzen und schlecht geschlafen. Wirre Träume hatten ihn heimgesucht und stets fanden sich Fetzen der Drachenvision in diesen Bildern. Bama neben ihm starrte mit offenen Augen an die Decke.
    Bob stemmte sich hoch und beugte sich über sie. Er küsste sie auf die Wange und streifte ihre Lippen.
    »Es wird vorangehen ...«, sagte er. Ihm fehlten viel zu viele Worte. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Er selbst trauerte um seinen Sohn und sorgte sich um seine Tochter. Wo war die Kraft, um seine Liebste zu trösten? Jedes Wort konnte falsch sein, zu viel oder zu wenig. Also wollte er einfach nur für sie da sein, schweigend, wenn es sein musste. Er streichelte ihre zottelige Mähne und sie reagierte. Sie sah ihn dankbar an und schlang die Arme um seinen Hals.
    »Halte mich fest«, flüsterte sie. »Halte mich fest, sonst vergehe ich, sonst ist bald nichts mehr von mir übrig.«
    »Mmpf.«
    »Halt mich fest, armer, armer Bob.«
    »Arme, arme Bama.«
    Und so drückten sie sich aneinander, atmeten im gleichen Takt und spürten sich und ihre Verzweiflung. Sie versuchten, sich gegenseitig Kraft zu geben. Es würde lange dauern, bis sie Bambas Tod überwunden hatten – oder es würde nie geschehen. Nichts war für Eltern schlimmer, als ein Kind zu verlieren. Es ergab keinen Sinn, nichts, das sich ihnen erschloss, es war schlicht und einfach grausam.
    Nachdem sie ein paar stille Tränen geweint hatten, wobei sie ihre bebenden Körper spürten, standen sie auf und reinigten sich über einer Schüssel. Bob trat ans Fenster und blickte auf den Dorfplatz.
    Von Connor war nichts zu sehen, nur wenige Rastlose gingen hin und her und stöberten in den Ruinen.
    »So

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