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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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meinst. Ich akzeptiere deine Meinung. Dennoch geht das Elfental unter. Ein Fluch liegt über uns. Eine böse Schwingung, die uns ins Verderben stürzt, wenn sie nicht aufgehalten wird. Unsere Seher und Wissenschaftler sind sich einig, dass dies Feiniels Werk ist!«
    »Und deshalb glaubst du das?«
    »Ich weiß es! Ich spüre es!«
    »Bei den Göttern – benehme dich nicht wie ein Kind«, fauchte Gwenael und trat einen Schritt zurück. Im Moment konnte sie Katraanas Nähe kaum ertragen. Hörte dieser Unsinn niemals auf? Sie war hilflos und verärgert.
    Die Elfe lächelte. »Du kennst mich, Freundin Gwenael. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann führe ich das aus. Der Große Kreis hat mich auserwählt.«
    »Sie haben dich ausgewählt? Sind sie so feige, dass sie eine junge Elfe in den Kampf schicken?«
    »Sie wissen, was sie tun!«
    Ja, sie wussten was sie taten, dachte Gwenael. Aber den Grund dafür durfte Katraana nie erfahren. Nicht, wenn es sich verhindern ließ.
    »Kennst du den Grund dafür?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich bin die beste Bogenschützin im Umkreis von fünf Tagesritten. Ich kann mit Pferden denken und beherrsche die Schwebemagie. Meine seherische Gabe ist überdurchschnittlich und meine Kampfmagie hat bisher alle Trainingspartner auf die Matte geschickt.« Katraana schob ihr Kinn vor und sah schöner, aber auch härter aus. »Ich bin eine außergewöhnliche Elfenkriegerin und zugleich eine Elfenmagierin. Das findet man nicht oft, wie du weißt.«
    Gwenael seufzte. Sie hatte also keine Ahnung. Sie kannte die Wahrheit nicht. Gut so. Es gab Hoffnung. Nein, Katraana durfte niemals und auf keinen Fall nach Unterwelt kommen!
    Bei diesem Gedanken zerfaserte die Vision und löste sich auf. Das Bild verwirbelte. Es rauschte in Gwenaels Ohren und sie schoss wie durch eine Röhre irgendwohin, ohne zu ahnen, wo sie landen würde. Gesichter, Formen und Farben huschten an ihr vorbei. Liebe Güte, es hätte noch vieles zu sagen gegeben. Der Kontakt war zu früh abgerissen, viel zu früh. Hatte Katraana sich übernommen?
    Der mentale Faden war gerissen!
    Vermutlich lag die Elfe jetzt völlig entkräftet und bewusstlos auf den Steinen.
    Gerüche unterschiedlicher Art formten sich, es roch kühl und muffig. Gwenael riss ihre Augen auf. Sie starrte in drei Fratzen.
     
     
    »Haut ab, ihr Monster!«, zischte Gwenael und schlug nach den Dokks. An die hatte sie nicht mehr gedacht. Wollten die spielen? Nein, jetzt nicht. Sie musste sich erst zurechtfinden.
    Eine Mentalreise dieser Qualität saugte ihr für gewöhnlich jeden Rest ihrer Magie ab. Es dauerte eine Weile, bis sie sich regenerierte, Tage, manchmal sogar Wochen.
    Einer der Dokks fletschte die Zähne, ein anderer spannte seine Muskeln an und zitterte.
    Weißmaul grinste beleidigt, ging in Angriffshaltung und duckte sich wie eine Katze, die zum Sprung bereit ist. Das war ein Zeichen für die anderen. Sie stoben auseinander und umkreisten ihre Herrin. Die Augen der Dokks hatten sich verändert. Sie glühten nun gelb, ihr Nackenfell sträubte sich und ihre Glieder bebten.
    Gwenael löste sich endgültig aus der Vision und spürte, dass sich die Luft veränderte.
    Mit einem Mal war sie von drei Bestien umringt, die ihr an die Kehle wollten.
    »Schluss! Aus!«, befahl sie, aber die Dokks reagierten nicht. Hatte die Magie auf sie übergesetzt? Waren sie deshalb so verwirrt? Normalerweise gehorchten Dokks aufs Wort. Schwingungen! Dokks reagierten sehr feinfühlig auf Schwingungen. War Murgon schlecht gelaunt, schlichen sie geduckt um ihn herum, ohne das er ein Wort sagte, war er besser gelaunt, befanden sich die sechsbeinigen Kreaturen in Spiellaune.
    »In Ordnung, wir spielen ein bisschen«, versuchte sie mit freundlicher Stimme die aufgebrachten Kreaturen zu beruhigen. »Ich will euch den Gefallen tun.«
    Drei Augenpaare musterten sie. Drei Mäuler speichelten. Unzählige kleine und große Zähne schimmerten weiß und bläulich.
    Sie lassen sich nicht belügen!, erkannte Gwenael. Sie hatte offensichtlich negative Schwingungen aus dem Elfental mitgebracht. Jene, die man dort Murgon zuschrieb.
    Das alles war so schnell geschehen, dass Gwenael Schwierigkeiten hatte, dies mit der realen Welt in Beziehung zu setzen. Sie war verwirrt, aber ihre Elfeninstinkte loderten hell.
    Der Größte griff an. Die Vorderpfoten gestreckt, schoss er auf Gwenael zu, von vier Beinen abgeschossen wie ein Pfeil. Sie huschte blitzschnell zur Seite, schneller, als ein normales

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