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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Parker
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seit heute, sondern schon etwas länger – sozusagen.”
    „ Du bist wohl immer für eine Überraschung gut, wie?”
    „ Dadurch wird es mit mir wenigstens nie langweilig, was?” Sie lachte leise.
    Auch Peter lachte:
    „ Na, dann... Liebes, verschieben wir unser Date halt notgedrungen. Wann sehen wir uns das nächste Mal? Wie lange wird es dauern?”
    „ Du, ich weiß es noch nicht. Keine Ahnung. Er sagt zwar, es sind nur ein paar Stellen...”
    Ellen sah, daß es dem Professor zu lange dauerte und er Anstalten machte, voraus zu gehen. Wie sollte sie ohne ihn den Weg in jenes Antiquariat finden? Sie wußte ja noch nicht einmal, wie das hieß.
    „ Äh, Darling, ich muß jetzt leider. Ich melde mich bei dir.”
    „ Ist schon okay, Liebes. Ich umarme dich. Ich liebe dich.”
    „ Ich dich auch!” versicherte Ellen warm und beendete das Gespräch. Sie beeilte sich, den Professor einzuholen. Ellen war heilfroh, daß ihr Peter so verständnisvoll war. Zwar hatte sie immer noch einen Rest von schlechtem Gewissen ihm gegenüber, weil sie Peter noch nicht einmal erzählt hatte, daß sie eigentlich ihr Studium gar nicht mehr fortsetzte und statt dessen Vorlesungen besuchte, die so gut wie gar nichts mit ihrem Fachgebiet zu tun hatten...
    Doch sie verwarf all jene negativen Gedanken und konzentrierte sich lieber auf das Kommende. Sie durfte gespannt sein auf die russischen Texte. Mindestens so gespannt wie der Professor, auch wenn dieser das noch nicht einmal ahnte.
     
    *
     
    Sie brauchten länger als die versprochenen zwanzig Minuten, um das Antiquariat von Edgar Hudson zu erreichen. Ellen ließ sich von Professor Brook in dessen gediegenem, aber schon etwas angejahrten Mercedes mitnehmen und bekam ziemlich bald die Aufgabe, den im Handschuhfach enthaltenen Stadtplan zu entfalten und nach dem Weg zu suchen. Unglücklicherweise war dieser Stadtplan nicht mehr so ganz auf dem neuesten Stand. Offenbar hatten dem Professor seine intensiven Studien kaum Gelegenheit gelassen, in die Stadt zu fahren.
    „ Ich dachte, Sie waren schon einmal in diesem Laden”, wunderte sich Ellen.
    „ Leider offenbar nicht oft genug, um den Weg auch wieder zu finden. Ich habe ein ziemlich schlechtes Orientierungsvermögen, müssen Sie wissen.”
    „ Dann sollten Sie sich ein Navigationssystem anschaffen!”
    Brook schüttelte den Kopf.
    „ Ich kenne von Oxford nur die Uni, die Mensa und den Weg von dort zu meinem Haus und das reicht normalerweise auch”, erklärte er scherzhaft. „Das ist natürlich etwas übertrieben, aber meine Kollegen haben diese Legende erfolgreich in Umlauf gesetzt. Und an den meisten Legenden ist ja auch ein Kern von Wahrheit vorhanden.”
    Er berichtete anschließend darüber, daß er vor kurzem durch Empfehlung eines Kollegen auf das Antiquariat von Edgar Hudson aufmerksam geworden war und er nie zuvor eine vergleichbare Anhäufung von Schriften zu Gesicht bekommen habe, die sich mit okkulten und magischen Phänomenen aller Art beschäftigten.
    „ Wissen Sie, wenn ich mal dort war, gingen da immer ein paar sehr eigenartige Typen in schwarzen Kleidern ein und aus, die sich die Gesichter weiß geschminkt hatten.”
    „ Grufties”, stellte Ellen spontan fest.
    „ Nennen nicht normalerweise Studenten ihre Professoren so?”
    Ellen lachte.
    „ Keine Ahnung, ich studiere ja noch nicht allzu lange in Oxford”, wand sie sich aus der Bedrouille.
    „ Wie auch immer – die sahen schon ziemlich merkwürdig aus.”
    „ Wahrscheinlich zieht ein Laden wie dieses Antiquariat alle diejenigen wie magisch an, die sich mit Schwarzen Messen, Friedhofsschändungen und dergleichen ihre Freizeit vertreiben.”
    „ Schon möglich.” Brook zuckte die Achseln. „Der Mensch ist doch ein eigenartiges Geschöpf. Da gibt es Leute, die sich nichts mehr ersehnen, als Geschöpfe der Finsternis zu werden, und ahnen nicht, daß es vielleicht tatsächlich im Verborgenen eine Macht gibt, die genau das im Sinn hat!”
    Brook schüttelte bedenklich den Kopf und sagte anschließend lieber nichts mehr zu diesem Thema.
    Ellen war froh darum, denn sie mußte sich auf den veralteten Stadtplan konzentrieren und immer wieder mit dem Straßenverlauf vergleichen, ehe sie sich doch noch hoffnungslos verfranzten.
    Sie erreichten schließlich eine Nebenstraße im Norden. Die meisten Häuser waren in einem für die sonstigen Verhältnisse in Oxford schlechten Zustand. Es schien sich ganz offensichtlich um ein Sanierungsgebiet zu handeln. Ganze

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