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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Parker
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ins Arbeitszimmer.
    Ein Kreis aus Licht hatte sich dort gebildet. Ellen wurde geblendet.
    „ Ah, ich sehe, der Professor ist bereits auf der anderen Seite des Bannkreises!” sagte die Gedankenstimme von Karem Grant in Ellens Hinterkopf.
    Seine Lippen blieben dabei ein gerader Strich.
    Ein schwarzes Etwas kam aus seinen Augen heraus. Es sah aus wie ein Schwarm kleiner Fliegen. Dieser Schwarm durchraste das Arbeitszimmer, durchdrang die Schreibtische, die Bücher, die Möbel – alles! Dann kehrten sie in die Augen des jungen Mannes zurück.
    „ All die Erkenntnisse, die der Professor über die Bewohner der Welt jenseits des Bannkreises gesammelt hat, werden nicht mehr aufzufinden sein”, sagte die Gedankenstimme. „Keine Notiz, kein Hinweis - nichts! Ebenso wenig wird man je etwas über den Verbleib des Professors erfahren!”
    Ellen kämpfte noch immer gegen den fremden, geistigen Zwang an. Sie versuchte alles an inneren Kräften dagegen zu mobilisieren.
    „ Auch du wirst auf der anderen Seite des Bannkreises dein Ende finden”, fuhr die Gedankenstimme fort.
    Ellen glaubte für einen Moment, in ihrem Hinterkopf ein Geräusch zu hören, das große Ähnlichkeit mit einem schallenden, hohntriefenden Gelächter hatte.
    Ein Schwindelgefühl erfaßte Ellen.
    Alles begann sich vor ihren Augen zu drehen. Der brennende Lichtkreis wurde größer. Sie hatte das Gefühl, von ihm förmlich angezogen zu werden. Eine unwiderstehliche Kraft zog sie in ihren Bann.
    Dann schrie Karem Grants Gedankenstimme plötzlich schmerzverzerrt auf. Er faßte sich an den Kopf, sank auf die Knie, während innerhalb des leuchtenden Bannkreises plötzlich eine Gestalt materialisierte.
    Ellen erkannte den Professor.
    Der Kreis erlosch. Er verschwand spurlos, nachdem noch eine heftige, flackernde Lichtreaktion erfolgt war. Von dem angeblichen Kerimov-Manuskript blieb noch nicht einmal Asche übrig.
    Ellen spürte plötzlich, daß der geistige Zwang, unter dem sie gestanden hatte, nicht mehr existierte.
    „ Professor!” rief sie voller Sorge.
    Brook trat näher.
    „ Alles in Ordnung?” fragte er bemüht ruhig.
    „ Ich weiß es nicht”, murmelte Ellen.
    „ Ich habe mich an eine magische Beschwörungsformel erinnert, die in Hermann von Schlichtens ABSONDERLICHEN KULTEN steht und angeblich auf Abdul von Cordoba zurückgeht. Die Zahl 66 spielt darin eine entscheidende Rolle. Ich habe mich auf diese Formel wie auf ein Mantra konzentriert…” Der Professor schluckte. „Offenbar habe ich es damit geschafft, zurückzukehren?”
    Brook starrte auf den noch immer knienden Karem Grant.
    „ Was machen Sie denn hier?” fragte er barsch.
    Karem Grant blickte zu Ellen herüber. Er erhob sich. Die Schwärze war aus seinen Augen verschwunden. Sie waren jetzt weit aufgerissen. Ellen wich vor ihm zurück.
    „ Es tut mir leid”, sagte er. „Ich habe keine Ahnung, weshalb ich hier bin.”
    „ Aber daß wir uns heute in Hudsons Antiquariat begegnet sind, werden Sie ja wohl noch wissen?” fragte Ellen.
    Grant schüttelte den Kopf.
    „ Nein, ich erinnere mich nicht.” Er fixierte Ellen mit seinem Blick. „An Sie hätte ich mich bestimmt erinnert!”
    „ Gehen Sie”, sagte Brook, an den jungen Mann gewandt. „Gehen Sie einfach!”
    Karem Grant nickte knapp. Er verließ den Raum.
    Als er gegangen war, kam Brook einem Protest von Ellens Seite zuvor:
    „ Er stand offensichtlich unter mentalem Zwang”, erklärte er. „Ihn zum Beispiel der Polizei zu übergeben, hätte wohl auch nichts gebracht, es sei denn, daß man uns beide einer psychiatrischen Untersuchung unterzogen hätte, wenn wir so dumm gewesen wären, wahrheitsgemäß auszusagen!” Der Professor atmete tief durch. „Die Macht unserer Gegner aus den Gefilden der Tiefe ist schon bedenklich groß!” stellte er fest. Er zuckte die Achseln. „Das Manuskript ist verschwunden. Es war wohl von Anfang an nichts weiter als ein magischer Lockvogel. Ein Köder, der mich vergiften sollte. Im Moment habe ich zwar keine Verwendung für Ihre Russisch-Kenntnisse, aber vielleicht sehen wir uns bald in einer meiner Vorlesungen wieder?”
    „ Worauf Sie sich verlassen können”, erwiderte die junge Frau.
    „ Vorausgesetzt, Ihr trockenes Hauptstudium der Wirtschaftswissenschaften läßt Ihnen dazu Zeit genug.”
    „ Da seien Sie mal unbesorgt!” Ellen war fest entschlossen, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, daß dies alles noch lange nicht beendet war. Und wieso wollte der Professor sie wirklich

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