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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Parker
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auf einmal los werden?
    „ Was wird eigentlich aus den Pizzas?” erkundigte sie sich, nur um noch irgend etwas zu sagen.
    „ Wenn Sie noch Hunger haben: Ich rufe Ihnen rasch ein Taxi. Bis das hier ist, können Sie davon essen.”
    „ Sie nicht?”
    „ Mir ist der Appetit vergangen!”
    Irgendwie erschien ihr der Professor seltsam, jedenfalls völlig verändert.
    Sie grübelte über die letzten Minuten nach. Leider konnte sie sich nicht mehr an alles erinnern, und noch während sie darüber nachdachte, gingen immer mehr Erinnerungen verloren. Sie erschrak darüber und wußte im nächsten Moment, daß sie innerhalb der nächsten Minuten alles vergessen würde. Dann würde sie mit dem Taxi heim fahren und überhaupt nichts mehr über die Ereignisse wissen. Sie würde sich lediglich müde fühlen und daran denken, daß sie für den Professor übersetzt hatte. Selbst an den Inhalt der Übersetzung würde sie sich nicht mehr erinnern können. Sie würde eher annehmen, das sei auf ihre Übermüdung zurückzuführen.
    Und morgen?
    Da würde sie sowieso an ihrer restlichen Erinnerung noch zweifeln...
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Nein, soweit durfte es nicht kommen. Sie wollte es nicht vergessen. Sie wollte sich im Gegenteil ganz genau daran erinnern. Deshalb war sie doch überhaupt erst mit dem Professor mitgekommen. Sie hatte mehr erfahren wollen über ihr angeblich so besonderes Schicksal. Was war mit Gaia, was war wirklich mit dem Schrecken aus der Tiefe?
    Und auf einmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
    „ Der Bankreis!” murmelte sie. „Er hat sie verschlungen, Professor. Und dieser Karem Grant, der sich plötzlich an nichts mehr erinnert hat, genauso wie es mir beinahe ergangen wäre, soeben erst, wenn ich mich nicht erfolgreich dagegen gewehrt hätte.”
    „ Wovon reden Sie?” fragte Brook alarmiert.
    „ Ich begreife jetzt alles, tut mir leid, Professor. Sie haben absolut keine Ahnung von japanischen Mythologien, nicht wahr?”
    „ Wie kommen Sie darauf? Ja, soll ich jetzt doch kein Taxi rufen? Wie wollen Sie denn nach Hause kommen?”
    „ Gar nicht – vorläufig jedenfalls nicht, denn dies hier ist die Nacht der Entscheidung. Ich wurde dafür geboren. Es ist meine Bestimmung. Spüren Sie es denn nicht selber?“
    Anstatt zu antworten griff sich er Professor stöhnend an den Kopf.
    „ Was – was ist los mit mir?”
    „ Erinnern Sie sich denn selber nicht mehr? Der Pizzaservice kam, und ich ging an die Tür. Was geschah inzwischen?”
    „ Ich – ich habe den Code entschlüsselt, und auf einmal habe ich es verstanden, obwohl ich doch das Russische gar nicht beherrsche.”
    „ Das war auch nicht nötig, Professor Brook, denn der Schrecken aus der Tiefe, wie sie es nennen, existiert nicht wirklich. Es ist lediglich die Projektion Ihrer Gedanken!”
    „ Was?” Er schaute sie an wie einen Geist.
    Ellen baute sich vor ihm auf und rief anklagend: „Die Erde ist Gaia, die Große Mutter! Es lauert keine Gefahr in der Tiefe und schon gar kein Schrecken. All diese alten Schriften sind magischer Natur – schwarzmagischer, um genauer zu sein. Sie sprechen gegen Gaia. Sie sind eine Beschwörung, mit der man die geistige Ordnung der Welt stört. Denn die Erde ist ein denkendes Wesen – eben Gaia, wie die Japaner es nennen. Der Geist kommt aus der Tiefe und erfüllt die irdische Sphäre. So lehren es die japanischen Mythologien – sinngemäß von mir widergegeben. Doch wehe dem, der Gaia frevelt. Zum Beispiel mit solchen Formeln. Jetzt ist mir auch klar, was diese Alpdrücke sollten, unter denen ich litt: Das war die Manifestation Ihrer Beschwörungen. Ich habe ein besonderes Gespür dafür, als unmittelbare Dienerin von Gaia. Und deshalb habe ich überhaupt erst in letzter Zeit mein Studium vernachlässigt und lieber Ihre Vorlesungen besucht. Das gehört zu meinem Lebensauftrag, wenn man so will.”
    „ Das – das ist doch alles Unsinn. Der Schrecken aus der Tiefe existiert. Ich habe ihn erlebt – vorhin. Dieser Karem Grant... Erinnern Sie sich?”
    „ Sie waren bereits jenseits des Bannkreises? Doch nicht die Finsternis hat Sie verschlungen, sondern... gleißendes Licht! In der Tiefe lauert nicht das Böse, denn Gaia ist weder gut, noch böse. Sie ist die Große Mutter, die alles Leben gebärt. Und ich... bin einer ihrer unterbewußten Gedanken. Genauso wie meine leibliche Mutter...”
    „ ...und genauso wie ich!” ergänzte jemand von der Tür her.
    Sie fuhren beide erschrocken

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