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Im Schatten der Leidenschaft

Titel: Im Schatten der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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frieren.«
    »Sie hat das Baby hiergelassen?« Hugo mußte sich Mühe geben, das zu schlucken.
    »Ja. Sie ist einfach auf und davon und hat die Kleine hiergelassen.«
    »Herrgottnochmal«, murmelte er, »jetzt bin ich außer für diese Menagerie auch noch für ein Findelkind verantwortlich.«
    »Wie kannst du nur so herzlos sein!« rief Chloe unter Tränen. »Peg ist da draußen irgendwo im Schnee ...«
    »Völlig freiwillig, Mädel«, erinnerte sie Hugo. Er nahm ihren Arm, zog sie in die Bibliothek und schloß hinter ihnen die Tür. »Sie war hier nicht glücklich.«
    »Ich weiß, aber warum denn nicht?« Chloe hockte sich ans Feuer. »Ich verstehe das nicht. Sie hatte genug zu essen und trinken, warme Kleidung und ... und ein Heim. Warum läßt sie das so einfach zurück?«
    »Komm her.« Hugo setzte sich aufs Sofa und zog Chloe zu sich auf den Schoß. »Ich weiß, daß das schwer zu verstehen ist, aber du kannst eben nicht die ganze Welt retten, nicht einmal mit deinem großen Herzen.«
    »Ich weiß, daß ich das nicht kann«, sagte sie und schluckte schwer. »Ich will auch nur einen Teil der Welt retten.«
    Er drückte sie eine Weile fest an sich, dann nahm er ihr das vergessene Taschentuch aus der Hand und wischte ihr die Tränen ab. »Schneuz dir die Nase.«
    Sie tat das ausgiebig und lehnte sich dann zurück an seine Brust, den Kopf an seine Schulter. »Ich wünschte, sie wäre nicht so in den Schnee hinausgegangen. Warum hat sie nicht gewartet... ich verstehe das nicht, Hugo. Was hat sie sich nur dabei gedacht?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte er und strich ihr das Haar von der Stirn. »Aber manchmal tun Menschen eben einfach Dinge, die wir nicht verstehen können. Peg ist auf den Straßen zu Hause. Das kennt sie. Wahrscheinlich gibt es dort auch Leute, die sie kennt... Sie hatte doch eine Großmutter, oder?«
    »Ja«, sagte Chloe. »Sie hat gesagt, daß sie dort manchmal in der Waschküche schlief ... aber warum sollte sie dort hingeben, wenn sie es hier warm und trocken hat? Es ist einfach unverständlich.«
    »So ist das meistens bei plötzlichen Entschlüssen. Aber du mußt bedenken, daß Peg die Welt dort draußen kennt. Es ist ihre Welt.« Er folgte dem zarten Bogen ihrer Augenbraue mit einer Fingerspitze.
    »Ich weiß, daß man niemanden dazu zwingen kann, Hilfe anzunehmen«, sagte Chloe mit einer ihrer plötzlichen, reifen Einsichten, die ihn nach wie vor überraschten und faszinierten. »Und weil ich glaube, daß ich ihr nicht helfen wollte, nur damit ich mich gut fühle, sollte ich auch jetzt nicht verzweifelt sein, nur weil sie sich anders entschieden hat.«
    Sie schwieg eine Minute lang und fuhr dann etwas fröhlicher fort: »Nun, wenigstens hat sie das Baby hiergelassen. Und wenigstens konnte sie das Baby in Sicherheit bekommen, aber ...« Sie setzte sich auf angesichts des nächsten Gedankens. »Aber du kannst dir vorstellen, was als nächstes aus ihr wird. Sie wird wieder schwanger werden ... Sie weiß nichts über Kräutertränke oder ... oder wie man sich im richtigen Moment zurückzieht... oder solche Sachen. Sie wird schon in kürzester Zeit wieder schwanger werden. Und sie ist noch so jung. Sie hat mir gesagt, daß sie nicht einmal weiß, wie alt sie ist.« Sie lehnte sich mit einem schweren Seufzer wieder an Hugos Brust.
    Hugo sagte nicht sofort etwas, während er düster darüber nachdachte, daß die kleine Menschenkennerin auf seinem Schoß entschieden zu viel von Kräutertränken ... und wie man sich im richtigen Moment zurückzieht... und solchen Dinge wußte, was eigentlich überhaupt nicht zu ihren Gefühlen und Schlüssen von vorher paßte.
    Er hatte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr in den Armen gehalten, so schien es, und ihre leichte Gestalt, deren Form und Duft ihm so vertraut war, erfüllte ihn mit einer untröstlichen Sehnsucht. Es war im Augenblick nichts Sinnliches an ihr. Genaugenommen schien sie sich ihrer beider Nähe gar nicht bewußt zu sein vor lauter Sorge um Peg, sie hätte geradesogut irgendwo anders sitzen können. Ob sie sich auch nur bewußt war, daß seine Finger in ihrem Haar spiegelten?
    Die Tür öffnete sich plötzlich. »Oh, mein Gott ... oh, ich wußte nicht ...« Lady Smallwood stand massig in der Tür und sah blinzelnd das Paar auf dem Sofa an. »Ich war auf der Suche nach Chloe«, sagte sie.
    »Und jetzt hast du sie gefunden«, sagte Hugo locker. »Das Mädel ist sehr unglücklich wegen Peg.« Sanft und, wie er hoffte, ganz natürlich schob

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