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Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Mangroven (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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der Schwarzen-Kneipe in St. Martinville. Kennst du die?«
    »Das letztemal, wo ich mit dir verabredet war, hat das nicht so richtig hingehauen.«
    »Das war das letztemal. Da hatte ich was getrunken. Dann waren da noch diese Weiber, und da hab ich glatt vergessen, was eigentlich anstand.«
    »Ich finde, du hast mich hängenlassen, Partner.«
    Er blieb still. Man hörte nur seinen Atem.
    »Stimmt was nicht?« sagte ich.
    »Muß dir was erzählen ’ne Sache, die ich noch nie ’nem Weißen erzählt hab.«
    »Schieß los.«
    »Komm du heut abend ins Lokal.«
    »Morgen früh bei mir im Büro.«
    »Was ich zu sagen hab, kann mich wieder ins Zuchthaus bringen. Bei dir im Büro werd ich’s verdammt noch mal ganz bestimmt nich sagen.«
    Elrod hob Tripod waagerecht hoch und zog an seinem Schwanz, daß er auf und ab sprang.
    »Ich bin in einer guten Stunde da«, sagte ich. »Halt mich nicht noch mal zum Narren, Sam.«
    »Du bist vielleicht ’n Polizist, bist vielleicht sogar anders als die meisten Weißen, aber weiß bist du immer noch – du hast ja keine Ahnung, in was für einer Welt wir Farbigen leben müssen. So ist’s nun mal. Tatsache, Sir. So ist’s nun mal«, sagte er und hängte auf.
    Ich hätte wissen müssen, daß sich Hogman das letzte Wort nicht nehmen ließ.
    »Zieh ihn nicht am Schwanz«, sagte Alafair.
    »Es gefällt ihm. Es läßt sein Blut schneller fließen«, sagte Elrod. Sie seufzte, als wäre Elrod unbelehrbar, dann nahm sie ihm Tripod aus den Armen und trug ihn ums Haus herum zu seinem Stall.
    »Schaffen Sie es heute abend alleine dahin?« fragte ich Elrod.
    »Sie können nicht kommen?«
    »Nein.«
    »Und wenn ich einfach warte, bis wir zusammen gehen können?« Er strich mit den Fingern über die Tischplatte und blickte nicht auf.
    »Ich setze Sie dort ab und komme dann wieder, noch bevor das Meeting vorbei ist, wie klingt das?«
    »Hören Sie, so ein Treffen, da geht’s doch drum, daß man einen Schritt tut, ja?«
    »Stimmt.«
    »Sie haben gesagt, es geht darum, daß man Abbitte leistet, daß man bei den Leuten wiedergutmacht, was man Unrechtes getan hat?«
    »So in der Art.«
    »Wie kann ich jemals wiedergutmachen, was Kelly geschehen ist? Wie kann ich das sühnen, Dave?« Er starrte in die rote Abendsonne über dem Zuckerrohrfeld, so daß ich seine Augen nicht sehen konnte.
    »Schlagen Sie sich diese Gedanken mal aus dem Kopf, Partner. Kelly ist tot, weil wir einen Psychopathen unter uns haben. Ihr Tod hat nicht das geringste mit Ihnen zu tun.«
    »Sie können sagen, was Sie wollen, aber ich weiß es besser.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    Ich sah die klaren, scharfen Konturen seines Kinns und das feuchte Glänzen in einem Augenwinkel.
    »Sagen Sie mir eins, haben Sie Respekt vor Kelly gehabt?« fragte ich.
    Er fuhr auf der Gartenbank herum. »Was für eine Frage ist denn das?«
    »Ich werde Sie mal mit ein paar unangenehmen Dingen konfrontieren, El. Ich finde, daß ihr Tod dafür herhalten muß, daß Sie sich in Selbstmitleid ergehen können.«
    »Was?« Sein Gesicht war ungläubig.
    »Als ich meine Frau verlor, da habe ich herausgefunden, daß Selbstmitleid und Schuldgefühle einem einen richtigen Kick geben können, vor allem, wenn man nicht mehr auf Bruder Jim Beam zurückgreifen kann, der das für einen erledigt.«
    »Das ist gottverdammt mies.«
    »Ich habe von mir selbst gesprochen. Vielleicht sind Sie ja anders.«
    »Was zum Teufel ist bloß in Sie gefahren? Ist es für Sie nicht was ganz Natürliches, Trauer und Schmerz zu fühlen, wenn jemand stirbt? Ich wollte das Loch in ihrem Hals mit meinen Händen verschließen, und ihr Blut lief mir durch die Finger. Sie war noch am Leben und hat mir direkt in die Augen geblickt. Als ob sie ertrinkt, und keiner von uns kann etwas dagegen tun.« Er preßte die Stirn gegen die Faust; sein angespannter Oberschenkel bebte unter der Hose.
    »Durch meine Schuld sind vier Männer in Vietnam ums Leben gekommen, als wir durch den Dschungel marschierten. Dann habe ich deswegen getrunken. Ich habe es als Vorwand mißbraucht, und ich habe die Männer nicht um ihrer selbst willen und ihrer Tapferkeit wegen respektiert. So funktioniert es, wenn man Alkoholiker ist, El.«
    »Ich hätt’s gerne, wenn Sie mich jetzt mal ’ne Weile in Ruhe lassen.«
    »Werden Sie heut abend hingehen?«
    Er gab keine Antwort. In seinen Augen lag ein schmerzliches Leuchten, als ob jemand Stacheldraht um seine Stirn geschlungen hätte.
    »Sie müssen ja nicht reden, es langt, wenn Sie

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