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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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fragte ich unbeholfen.
    „Meinst du, dann geht’s mir besser?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Das kann schon sein.“
    „Ich kam direkt vom Freeway, wollte wie immer in meine Wohnung. Sie ist ganz oben und ich geh dann meistens durch die Wohnung meiner Eltern durch, um kurz mit ihnen zu reden. Das haben wir eigentlich immer so gemacht.
    Als Vampir hört und spürt man seine Artgenossen und vor allem Menschen und Tiere schon von Weitem.
    In dieser Nacht habe ich nichts gespürt. Gar nichts. Erst habe ich mir nichts weiter dabei gedacht, immerhin könnten sie ja unterwegs sein. Als ich die Wohnungstür öffnete, lag dieser metallische Geruch ich der Luft. Ich kannte den Geruch nur zu gut.“
    „Blut“, sagte ich überflüssiger Weise.
    „Ja. Ihr Blut. Ich ging weiter, wollte ins Wohnzimmer. Doch es zog mich als erstes ins Bad. Dort fand ich meine Mutter. Beziehungsweise das, was noch von ihr übrig war.“
    Ich hielt den Atem an.
    „Eine riesige Blutlache zog sich fast durch das gesamte Badezimmer. An den Wänden stand mit ihrem Blut das Wort `Verräter`. Alles was von ihr übrig war, war das kleine Häufchen Asche neben ihrem Blut.“
    „Wie schrecklich.“
    Ich konnte mir kaum vorstellen, wie er sich gefühlt haben musste.
    „Dann ging ich weiter ins Wohnzimmer.
    Dort fand ich keine Blutlache, sondern viele einzelne Blutspritzer, die in alle möglichen Richtungen verliefen. Vaters Asche fand ich irrwitziger Weise in einer Pappschachtel. An der Decke stand mit seinem Blut das Wort `Rache`.
    Ich frage mich immer noch, ob die Botschaft meinen Eltern galt, oder mir. Ich weiß es einfach nicht. Je mehr ich darüber nachdenke, desto verworrener wird alles.“
    Er fuhr sich mit den Fingern unbeholfen durch die Haare. Ich bewunderte seine Stärke. Wäre mir das alles passiert, ich hätte gar nicht mehr aufhören können zu weinen. Aber vielleicht weint er ja auch bloß nicht, weil er es als Vampir nicht kann. Und weil er so stark ist.
    „Kannst du mit Sheila darüber reden?“
    Er stieß ein kurzes, ironisches Lachen aus. „Wohl kaum. Ich trau ihr nicht. Auch wenn sie nicht an dem Mord beteiligt war, sie steckt da irgendwie mit drin. Immerhin wohnt sie jetzt bei unserem Bruder.“
    „Dann steht euer Haus jetzt also leer?“
    „Ja. Und ich denke auch nicht, dass ich jemals wieder dort einziehen werde.“
    Da kam mir ein furchtbarer Gedanke. Er würde doch nicht etwa wegziehen? Von Sterling, oder von Schottland.
    „Sam, sieh mich nicht so an. Ich such mir hier in der Nähe eine Wohnung.“
    Puh. „Du kannst solange hier bleiben wie du willst“, sagte ich schnell.
    „Musst du das nicht erst mal mit Lori besprechen?“
    „Sie sieht das genauso wie ich.“ Tut sie das?
    „Na ich weiß nicht.“
    „Aber ich weiß es. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie du dich jetzt fühlen musst. Also nicht wirklich, aber als mein Dad uns damals verlassen hat, also, die Zeit war mehr als schlimm für mich. Aber nicht nur für mich, besonders für meine Mom.
    In der ersten Zeit danach hat sie sich nur im Schlafzimmer verkrochen und geweint. Sie hat nichts anderes gemacht als dort Trübsal zu blasen. Sie hat nicht mal mehr was gegessen. Ich wusste damals noch nicht, wie man mit einer solchen Situation umgeht, also rief ich meine Oma an. Sie kam sofort vorbei und hat sich um uns beide gekümmert. Mit ihrer forschen aber doch liebenswürdigen Art hat sie Mom wieder aufgepäppelt. Ich alleine hätte das nie geschafft."
    Er sah mir mit seinen tiefen schwarzen Augen direkt in die Seele. „Wann war das?“
    „Als ich zehn war. Dad hatte eine Affäre mit einer Kollegin. Als sie schwanger wurde, hat er uns verlassen und eine neue Familie gegründet. Ich hab damals lange nicht verstanden, wie er das tun konnte. Ich meine, ich war nun wirklich kein übertrieben schlimmes Kind. Klar war ich auch öfter mal quengelig und so, aber das sind doch viele Kinder. Und Mom ist so eine tolle Frau, an ihr lag es bestimmt nicht.“
    „Du meinst also, es ist deine Schuld?“
    „Ja. Nein. Ja. Ach ich weiß auch nicht. Ist ja auch egal. Er ist weg, was soll’s?“
    „Egal ist er dir sicher nicht“, sagte er feststellend.
    „Nein, ist es nicht. Aber jetzt ist es zu spät. Er ist weg, für immer.“
    Er zog mich in seine Arme.
    „Ich kenn ihn zwar nicht, aber eins weiß ich sicher. Er ist ein Idiot. Du warst bestimmt ein super niedliches kleines Mädchen. Deine Mom kenn ich auch nicht, aber wenn sie nur zum Teil so ist wie du, muss

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