Im Schatten der Wandlung (German Edition)
man sie einfach lieben. Also denk bloß nicht, dass du oder sie irgendwas dafür könnt. Ich wette, er bereut es, dass er keinen Kontakt zu dir hat.“
„Das glaube ich nicht. Sonst hätte er sich doch melden können.“
Es war lange Zeit still.
„Vielleicht tut er das ja irgendwann mal.“
„Ja, vielleicht.“
Wohl kaum. Aber egal, Eric war hier. Das ist im Moment alles was zählt. Ich weiß, dass es für mich viel schlimmer ist, wenn er mich verlässt. Schnell verdrängte ich den Gedanken daran.
Durch ein schrilles lautes Klingeln zuckte ich zusammen.
Es war das Telefon. Nach dem zweiten Mal hörte es auf. Lori war wohl wieder da und musste unten hingegangen sein. Nach ein paar Minuten klopfte es an meiner Zimmertür.
„Sam?“
Ich sprang auf und ging zur Tür.
„Es ist deine Mom.“
Na toll, für ein Gespräch mit meiner Mom hatte ich nun wirklich keine Nerven. Aber ich musste mit ihr reden, damit sie nicht misstrauisch wird. Vielleicht konnte ich sie auch gleich auf Eric vorbereiten. Wobei, lieber nicht.
„Hi Mom.“
Ich setzte mich mit dem Telefon neben Eric.
Caitlin war durch das Klingeln aufgewacht.
„Hallo Schatz. Alles klar bei euch?“
„Ja, uns geht’s gut. Und was gibt es bei dir so Neues?“
Mom redete eine ganze Weile auf mich ein. Erzählte mir belangloses Zeug. Trotzdem hörte ich aufmerksam zu um meine Einsätze, in denen ich Kommentare abgeben sollte, nicht zu verpassen.
„Schätzchen, was ist los?“
Oh je, wie hab ich mich bloß verraten?
„Nichts, was soll schon los sein? Alles klar. Ist noch früh am Morgen, bin noch müde.“
„Sam, ich kenn dich ganz genau. Und im Moment machst du mir was vor. Aber in ein paar Tagen bin ich ja da um der Sache auf den Grund zu gehen.“
Ich schluckte. Na toll.
Als das Gespräch zu Ende war, schaute ich Hilfe suchend zu Caitlin. Sie schien mich still verstanden zu haben, denn sie lächelte mir aufmunternd zu und sagte:
„Wir lassen uns was einfallen, keine Angst.“
„Ich scheine dir nur Probleme zu machen“, sagte Eric halb scherzhaft, doch auch halb ernst.
„Nein! Nein, gar nicht! Hör auf so was auch bloß zu denken!“
„Deine Mom muss ja nicht erfahren, dass ich ein Vampir bin.“
„Macht dir das denn nichts aus? Ich meine, ich will dich nicht verleugnen oder so.“
„Das tust du doch nicht. Stell mich einfach als deinen Freund vor. Das Wort Vampir vergessen wir einfach solange, bis sie wieder abreist.“
Das war keine schlechte Idee.
„Wenn es für dich okay ist, dann gerne.“
Das Ritual
An diesem Abend saßen wir alle in der Küche zusammen.
„Ich werde heute die ganze Nacht unterwegs sein“, sagte Eric beiläufig.
Ich fühlte mich nicht gut dabei. „Was hast du denn vor?“
„Na ja, ich muss schauen, wer nach wie vor auf meiner Seite steht, und wer die Fronten gewechselt hat. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass bald was ansteht.“
Dass bald was ansteht? Kann er nicht deutlicher werden
„Was heißt das genau?“, kam Cait mir zuvor.
„Evan wird bald zuschlagen. Ich muss vorbereitet sein, wenn wir was gegen ihn ausrichten wollen.“
„Wird mein Haus jetzt zu eurem Stützpunkt?“, fragte Lori ernst.
„Nein. Wir treffen uns in dem Haus meiner Eltern. Das werde ich euch nicht auch noch antun.“
„So war das ja auch nicht gemeint“, sagte meine Tante eilig.
„Das weiß ich. Wenn das alles hier vorbei ist dann…“
„Hey schon gut, du bist uns nichts schuldig“, sagte Lori. „Pass einfach auf uns und dich auf, das reicht schon.“
„Zwei meiner Leute werden auf euch aufpassen. Sie bewachen von etwas weiter weg das Haus. Euch kann also nicht passieren.“
***
Als Eric weg war, machten Cait, Lori und ich uns an die Formel. Inzwischen waren wir wirklich weit gekommen.
Wir mischten alle Zutaten zusammen. Bisher hatten wir die letzte individuelle Zutat noch nicht erraten. Wenn man sie beifügt, verändert das Gebräu anscheinend seine Farbe. Das ist seither noch nicht passiert. Wir haben schon alles Mögliche ausprobiert, ein Haarbüschel von mir, eine Träne, eine Blüte meiner Lieblingsblume, eine Haarsträhne von Eric (wovon er nichts wusste), auf Caitlins Rat hin habe ich sogar mal reingespuckt. Aber es half alles nichts.
Heute stehen ein Stück Schokolade, Eis, Popcorn, ein Haarbüschel von Cait und Lori und ein Faden meiner Lieblingsbluse auf dem Versuchsplan. Es soll ja was Individuelles und Persönliches sein. Aber ich wusste jetzt schon,
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