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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Problem.«
    »Wieso?«
    »Meine Tante … na ja, ich habe so das Gefühl, dass sie und Ritter Nedus sich ziemlich einig sind, was den Ersten Fürsten betrifft. Aus eigenem Antrieb würde sie sich ihm nicht auf eine Meile nähern.«

    »Und warum will sie jetzt zu ihm?«, fragte Max.
    Tavi zuckte mit den Schultern. »Sie würde das alles nicht tun, wenn es ihr nicht unglaublich wichtig wäre. Die verschlüsselte Nachricht. Sie wohnt im Hause eines Getreuen der Krone und nicht in der Zitadelle - und sie besucht das Fest eines Adligen.«
    »Und zwar ausgerechnet das von Kalare. Das ist gefährlich.«
    Tavi runzelte die Stirn und dachte nach. »Kalare und Aquitania sind die mächtigsten Hohen Fürsten, und sie sind Rivalen. Aber beide hassen Gaius. Und meine Tante steht in Gaius’ Gunst.«
    »Ja«, sagte Max. »Man wird sie dort nicht gerade mit offenen Armen empfangen.«
    »Ohne Frage wird sie das wissen. Warum geht sie also hin?« Er holte tief Luft. »Ich weiß zwar nicht genau weshalb, aber ich mache mir ernsthaft Sorgen. Ich … Es ist wie bei der zweiten Schlacht von Calderon. Mein Instinkt sagt mir, hier droht ernsthafte Gefahr.«
    Max sah Tavi an und nickte langsam. »Möglicherweise hast du Recht. Auf der Mauer ist es mir einige Male genauso ergangen. In schlimmen Nächten. Doch deine Tante wird nicht bis zu Gaius vordringen. Nicht einmal zu mir. Killian würde es nicht zulassen.«
    »Sie muss ja auch gar nicht«, sagte Tavi. »Komm.«
    »Wohin?«, fragte Max fröhlich.
    »Kalares Haus«, antwortete Tavi. »Ich werde mit ihr sprechen. Anschließend kann ich ihre Nachricht dem Ersten Fürsten überbringen. Wir gefährden die Sicherheit nicht, Killian wird glücklich sein, und wenn es um etwas Ernstes geht, dann …«
    »Was dann?«, fragte Max spitz. »Soll ich vielleicht ein paar Befehle im Namen des Ersten Fürsten erteilen, um die Sache in Ordnung zu bringen?« Max sah Tavi in die Augen. »Um die Wahrheit zu sagen, ich habe Angst. Was auch immer ich tue, wenn ich mich als Erster Fürst verkleide, Gaius wird hinterher die Folgen ausbaden müssen. Und ich bin nicht der Herrscher dieses Reiches. Ich habe nicht die Befehlsgewalt, um Legionen
in Marsch zu setzen oder die Unterstützung der Krone zu gewähren.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Killian würde sagen, die Legionen und der Quästor Legatus wissen das nicht.«
    Max schnaubte. »Ja, ja. Das reicht.«
    Tavi schüttelte den Kopf. »Glaubst du, Gaius wäre es lieber, wenn wir herumstehen und nichts tun, während seine Untertanen und sein Land in Gefahr sind?«
    Max warf Tavi einen verärgerten Blick zu. »Du hast in Rhetorik besser aufgepasst als ich. Ich werde mich von dir in diese Sache nicht hineinziehen lassen und im Namen von Gaius Strategien ausgeben und Gesetze verkünden. Gegen die Regeln der Akademie zu verstoßen, die nur dazu gedacht sind, die Familien der Schüler vor Peinlichkeiten zu schützen, ist eine Sache. Männer einer möglicherweise tödlichen Gefahr auszusetzen, eine ganz andere.«
    »Gut. Reden wir erst einmal mit meiner Tante«, sagte Tavi. »Finden wir heraus, was eigentlich los ist. Wenn die Sache ernst ist, tragen wir es Killian vor und lassen ihn gemeinsam mit Miles entscheiden, was zu tun ist. Einverstanden?«
    Max nickte. »Einverstanden. Mögen dir die Elementare beistehen, wenn Brencis dich auf dem Fest seines Vaters entdeckt.«
    Tavi stöhnte gereizt. »Den hatte ich vollkommen vergessen.«
    »Das solltest du aber nicht«, sagte Max. »Tavi, ich wollte sowieso mal mit dir über ihn reden. Ich glaube, Brencis ist nicht ganz richtig. Du weißt schon.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Im Kopf?«
    »Ja«, meinte Max. »Er ist gefährlich. Deshalb mache ich ihn immer so gern fertig, wenn ich einen Vorwand habe. Damit er Angst vor mir hat und sich von mir fernhält. Tief im Innern ist er ein Feigling, aber vor dir hat er keine Angst. Daher macht ihm wahrscheinlich der Gedanke Spaß, dich zu quälen - und du wagst dich auch noch in das Haus seiner Familie.«
    »Ich habe keine Angst vor ihm, Max.«

    »Ich weiß«, sagte Max. »Du bist ja auch nicht ganz richtig im Kopf.«
    Tavi seufzte. »Wenn es dich beruhigt, können wir ja möglichst schnell wieder verschwinden. Je eher wir wieder in der Zitadelle sind, desto weniger mordlustig wird Killian über uns herfallen.«
    Max nickte. »Klingt nicht verkehrt. Dann wird er bestimmt nur ein bisschen mordlustig sein.«

24
    Tavi stand einen recht langen Moment vor dem riesigen Stadthaus von Fürst

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