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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Worte. Kalare sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Junge«, sagte Fürstin Placida kalt. »Du schweigst. Der Hohe Fürst hat schon Recht. Es ist eine Angelegenheit unter Cives.« Sie blickte Tavi kurz an, und der Junge meinte Bedauern in ihrer Miene zu sehen. Leiser und weniger kühl fügte sie hinzu: »Hier musst du still sein. Verstehst du?«
    Der Druck in seinem Hals ließ nach, und Tavi konnte wieder atmen. Er starrte sie an und nickte schließlich.

    Fürstin Placida erwiderte das Nicken und wandte sich dem Mann neben ihr zu. »Hauptmann, mit deiner Erlaubnis möchte ich mich um die Verletzungen der Beteiligten kümmern, ehe du sie in Gewahrsam nimmst.«
    Der Legionare neben ihr antwortete: »Sicher doch, Fürstin, und vielen Dank für die Hilfe.«
    »Ich habe zu danken«, erwiderte sie und ging auf Tavi und Max zu. Kalare drehte sich zu ihr um, trat jedoch nicht aus dem Weg.
    Placida, die Kalare um mehrere Zoll überragte, sah ihn gelassen an. Der Feuerfalke auf ihrem Handgelenk flatterte unruhig mit den Flügeln, und Funken stoben zu Boden. »Ja, Hoheit?«
    Kalare sagte leise: »Du möchtest mich doch nicht zum Feind haben, Frau.«
    »Nach allem, was ich über dich weiß, Hoheit, wüsste ich nicht, wie sich das vermeiden ließe.«
    »Geh«, befahl er mit dröhnender Stimme.
    Fürstin Placida lachte ihm ins Gesicht und musterte ihn spöttisch. »Wie sonderbar, dass Antillar Maximus den anderen all diese Wunden mit eigener Hand zugefügt haben soll. Er verfügt doch eigentlich über beträchtliche Kräfte im Elementarwirken.«
    »Er ist der Bastard eines stinkenden Barbaren. Das war also zu erwarten«, gab Kalare zurück.
    »Nach einem derartigen Gemetzel müsste er auch Verletzungen an den Knöcheln haben, aber die Hände sind unversehrt. Die Wunden sind ausschließlich auf dem Rücken.«
    Stumm starrte Kalare sie an.
    »Seltsam ist auch, dass die Hände des anderen Jungen dagegen so übel aussehen, Hoheit. Aufgerissene Fingerknöchel. Findest du das nicht auch erstaunlich? Man könnte fast auf den Gedanken kommen, der Knabe aus Calderon war es, der nicht nur deinen Sohn, sondern auch seine beiden Kumpane besiegt hat.« Sie spitzte die Lippen und tat, als würde sie nachdenken. »Ist das nicht dieser Junge aus Calderon, der über keinerlei Elementarkräfte verfügt?«

    Kalare blitzte sie an. »Du überhebliches Miststück. Ich werde …«
    Die Augen der Fürstin blieben so ruhig und unnachgiebig wie Fels. »Du wirst was, Hoheit? Mich zum Juris Macto herausfordern?«
    »Da würdest du dich doch nur hinter deinem Gemahl verstecken«, höhnte Kalare.
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Fürstin Placida. »Ich werde mich dir sofort stellen, wenn du möchtest, Hoheit. Es wäre nicht mein erstes Duell. Vielleicht erinnerst du dich ja an mein Duell um die Civitas.«
    Kalares Wange begann zu zucken.
    »Ja«, meinte Fürstin Placida. »Du erinnerst dich daran.« Sie sah zu Brencis und seinen Gefährten. »Kümmere dich um deinen Sohn, Hoheit. Diese Runde ist vorbei. Wenn du also zur Seite treten und mich den Verletzten helfen lassen würdest …?« Ihr Tonfall war höflich, doch sie starrte Kalare fest in die Augen.
    »Ich werde diesen Zwischenfall nicht einfach auf sich beruhen lassen«, murmelte Kalare und machte Platz. »Das verspreche ich dir.«
    »Du wirst nicht glauben, wie wenig mir das ausmacht«, entgegnete Fürstin Placida und ging an ihm vorbei, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. Der Feuerfalke versprühte eine Spur von Funken hinter ihr.
    Bei Tavi und Max angekommen, stellte sie den Falken neben sich auf den Boden. Kalare half seinem Sohn auf die Beine und führte ihn mit seinen beiden Freunden fort.
    Tavi atmete auf. »Sie sind weg, Hoheit.«
    Fürstin Placida nickte. Einen Moment lang betrachtete sie die neuerlich aufgebrochenen Narben auf Max’ Rücken. Als sie die Wunde sah, die das Schwert verursacht hatte, zuckte sie zusammen.
    »Kommt er durch?«, fragte Tavi leise.
    »Ich denke schon«, antwortete sie. »Er hat es selbst geschafft, die
schlimmsten Wunden schon zu schließen. Aber er ist noch längst nicht außer Gefahr. Zum Glück bin ich Kalare gefolgt, als er das Fest verließ.« Sie legte eine Hand über die Wunde am Rücken und schob die andere unter seinen Bauch, wo die Klinge wieder hervorgetreten war. Für zwei oder drei stille Momente schloss sie die Augen, dann zog sie die Hände vorsichtig zurück. Die Schwertwunde hatte sich geschlossen, die Haut und das Narbengewebe darüber leuchteten

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