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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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oder?«
    Giraldi nickte. »Drei von den Verwundeten … Sie sind einfach aufgestanden und haben angefangen, andere umzubringen. Sie waren starke Erdwirker. Es hat uns einiges gekostet, sie unschädlich zu machen.« Er holte tief Luft und starrte Janus’ Leiche an. »Und Ritter Tyrus hat dieser Wahnsinn auch befallen. Er ist auf Ritter Kerns losgegangen. Hat ihn getötet. Wollte das Gleiche bei Ritter Jager versuchen und hat ihm das Bein ziemlich übel aufgeschlitzt. Ich musste Tyrus töten.«
    Bernard sah Giraldi in die Augen. »Verfluchte Krähen.«
    Giraldi nickte grimmig und schaute sich angeekelt auf dem Hof um, der tatsächlich von Krähen beherrscht wurde. »Ja.«
    Doroga blickte von einem zum anderen und legte die Stirn in Falten. »Was bedeutet das?«
    »Wir hatten drei Feuerwirker unter unseren Rittern«, sagte Bernard leise. »Sie waren unsere wichtigsten Männer für den Angriff. Jetzt sind zwei von ihnen tot, der dritte ist verwundet. Kann er schon wieder aufstehen, Giraldi?«
    Der Zenturio schüttelte den Kopf. »Wir können froh sein, dass er noch lebt. Wir haben keinen Wasserwirker, der sich um die Verletzung kümmern kann. Mein bester Heiler kümmert sich jetzt mit Nadel und Faden um ihn. Aber er wird kaum in der Lage sein zu marschieren.«
    »Bei den Krähen!«, entfuhr es Bernard.

    »Was ist eigentlich passiert?«
    Amara lauschte aufmerksam, während Bernard alles erzählte, was sie über die Vord-Fänger wussten. »Wir glauben, es hatten sich einige von ihnen in der großen Halle versteckt und gewartet, bis die Ersten von uns eingeschlafen sind.«
    Donnernde Schritte hallten über den Hof, und der junge Ritter Frederic rannte aus der Halle herbei. In der Hand hielt er einen Zinnbecher. »Herr!«, rief er.
    »Einen Augenblick, Fred«, erwiderte Bernard und wandte sich wieder Giraldi zu. »Wie hat Tyrus Kerns getötet?«
    »Gladius«, sagte Giraldi, »in den Rücken.«
    Amara runzelte die Stirn. »Ohne Feuerwirken?«
    »Den Elementaren sei Dank, ja«, antwortete Giraldi. »Sonst wären alle in der Halle zu Tode gekommen.«
    »Und was ist mit den anderen Gefangenen?«, hakte Amara nach.
    »Haben mit bloßen Händen gekämpft.«
    Amara starrte den Zenturio an und wechselte dann verblüfft einen Blick mit Bernard. »Janus hat hier draußen seine Erdkräfte eingesetzt. Warum haben sie in der Halle ihre Kräfte nicht benutzt?«
    Bernard wusste auch keine Antwort. »Glaubst du, es gibt einen Grund dafür?«
    »Herr«, wiederholte Frederic. Er hielt die Hand flach über den Becher, und seine Miene wirkte angespannt.
    »Jetzt nicht, bitte«, sagte Amara zu Frederic. »Wir sollten besser davon ausgehen, dass es einen Grund gab«, meinte sie dann zu Bernard. »Draußen verhielten sie sich anders als drinnen in der Halle. Wir müssen herausfinden, weshalb.«
    Bernard schnaubte. »Giraldi, was kannst du uns noch über die Besessenen in der großen Halle sagen?«
    Giraldi runzelte die Stirn. »Nicht viel, Herr. Es war eine blutige Angelegenheit mit Schwertern und Messern. Einer der Männer hat einem Gefangenen das Genick mit einem Speerschaft gebrochen.«

    »Waffen also«, hielt Amara fest. »Zenturio, wurden Elementarkräfte eingesetzt?«
    Giraldi dachte nach. »Ist mir jedenfalls nicht aufgefallen, Gräfin. Ich verfüge über gewisse Metallkräfte, doch die setze ich meist eher ohne nachzudenken ein, wenn du verstehst, was ich meine. Einer der Männer hat vielleicht Erdkräfte benutzt, um einen Tisch auf einen der Besessenen zu werfen, als der sich eines der Kinder schnappen wollte.«
    Amara runzelte die Stirn. »Aber wir haben es doch eigentlich verinnerlicht, unsere Elementare zu benutzen - du zum Beispiel, wenn du mit dem Schwert kämpfst. Oder Bernard beim Bogenschießen.« Sie sah Bernard an. »Und du hast Janus tatsächlich mit Brutus’ Hilfe zu Boden geworfen. Erst danach hat er …« Sie legte die Stirn in Falten. »Er wirkte regelrecht überrascht, als könne er es fühlen. Und dann erst hat er seine Elementarkräfte gegen dich eingesetzt, Bernard.«
    »Und was hat das zu bedeuten?«, fragte Bernard.
    »Ich glaube, als er aus der Halle herauskam, konnte er seine Elementarkräfte noch nicht einsetzen«, erklärte Amara. »Sonst hätte er sie gleich gegen Harger gerichtet.«
    Bernard nickte. »Du denkst, er konnte sie nicht einsetzen, bevor - bevor was? Bevor es ihm jemand gezeigt hat? Bis jemand anders damit angefangen hat?«
    Amara zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise. Ich habe keine

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