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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Schild mit beiden Händen und donnerte ihn dem nächsten Gegner ins Gesicht.
    In diesem Moment erschien Bernard und trat Janus mit bloßen Händen gegenüber. Amara blieb vor Angst fast das Herz stehen. Bernard murmelte einen Fluch und schlug mit der Faust nach Janus, wobei ihm Brutus alle Kraft verlieh, die in ihm steckte. Der Hieb traf Janus wie eine Sturmramme, und der Hauptmann landete
rücklings auf dem Boden. Bernard zeigte auf ihn und rief: »Brutus!«
    Das Pflaster hob sich und der irdene Hund stieg auf und umklammerte mit dem Maul das Bein des Gefangenen, ehe dieser sich wieder erheben konnte.
    Janus riss die Augen auf, drehte den Kopf und betrachtete verwundert und neugierig den Steinhund, der ihn gefesselt hielt. Sein Kopf fiel langsam und eigenartig federnd zur Seite. Dann blickte er Bernard wieder an und stieß die offene Hand in Richtung des Grafen.
    Die Erde wurde aufgeworfen, und es bildete sich eine Welle, die volle zwei Fuß hoch war. Der Stein brandete mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Bernard zu, traf ihn gegen das Bein und warf ihn zu Boden.
    Amara schnürte sich die Kehle zu.
    Der Besessene verfügte über Elementarkräfte.
    Sie sprang vor und stach zu. Der Mann wandte sich ihr zu, und sie trieb ihre Klinge sauber durch seine ausgestreckte Hand. Er schlug den Arm zur Seite, und das Schwert, das in seinem Fleisch feststeckte, wurde ihr aus den Händen gerissen.
    Amara wich aus, als er sie mit der anderen Hand packen wollte.
    »Amara!«, brüllte Doroga.
    Sie fuhr herum und sah, dass der Marathäuptling seine schwere Keule hinter einer Gruppe verwirrter Legionares , die ihm den Weg versperrten, in die Luft geworfen hatte. Die Keule landete vor ihr. Amara packte den langen Griff noch aus der Bewegung heraus und nutzte den Schwung, denn sonst wäre die Waffe zu schwer für sie gewesen. Dann ließ sie sie auf Hauptmann Janus’ Kopf niederkrachen.
    Sie spürte, wie der Schädel unter der Wucht brach. Taumelnd stolperte sie weiter, denn die schwere Keule brachte sie aus dem Gleichgewicht. Janus zuckte noch einige Male, ehe er still lag.
    Amara hörte Schreie. Ein Legionare lag in der Tür zur großen Halle und brüllte vor Schmerzen und Entsetzen. Es waren Töne,
die man kaum mehr als menschliche Laute erkennen konnte. Den linken Arm hatte man ihm aus der Schulter gerissen, unter ihm breitete sich Blut aus, und nur wenige Augenblicke später verstummte er. Stahl traf klirrend auf Stahl, wieder schrie jemand, und dann ertönten Giraldis laute und gleichzeitig Ruhe verbreitenden Befehle.
    Schwer atmend blickte sie sich im Hof um. Der Kampf gegen Janus hatte nur einige Momente gedauert, aber jetzt fühlte sie sich erschöpft und kraftlos. Harger, der nun von mehreren Legionares bewacht wurde, schien keinen weiteren Schaden davongetragen zu haben. Amara eilte zu Bernard und kniete sich neben ihn. »Bist du verwundet?«
    »Ich habe nur für einen Augenblick keine Luft bekommen«, antwortete Bernard leise. Er setzte sich steif auf und rieb sich benommen den Kopf. »Kümmer dich um die Männer.«
    Amara nickte und erhob sich.
    Doroga kam dazu und bedachte Bernard mit einem Stirnrunzeln. »Stirbst du?«
    Bernard zuckte zusammen und drückte sich die Hand auf den Hinterkopf. »Ich wünschte es fast.«
    Der Marat schnaubte. Er holte sich seine Keule, sah sich das Ende an und zeigte es Bernard. »Dein Kopf sieht besser aus als das hier.«
    Eine Seite der Keule war mit Blut bedeckt, in dem auch noch dunkle Haare klebten. Amara wurde speiübel. Janus. Sie kannte den Mann seit zwei Jahren. Mochte ihn. Respektierte ihn. Stets hatte er sich höflich benommen und sich wohlüberlegt geäußert, und Bernard, das wusste sie, hatte viel von seiner Erfahrung und seinen Kenntnissen gehalten.
    Und sie hatte ihn getötet. Ihm den Schädel zertrümmert.
    Sie würgte und hätte sich beinahe übergeben.
    Doroga betrachtete sie. »Er war besessen. Du hättest nichts mehr für ihn tun können.«
    »Ich weiß.«

    »Er hätte jeden getötet, der ihm in die Quere gekommen wäre.«
    »Ja, das weiß ich auch«, erwiderte Amara. »Aber dadurch wird es nicht leichter.«
    Doroga schüttelte den Kopf. »Du hast ihn nicht getötet. Die Vord waren es. Genau so, wie sie die Männer bei dem ersten Überfall umgebracht haben.«
    Amara schwieg.
    Einen Moment später kam Giraldi herüber und schlug mit der Faust auf den Brustpanzer. »Gräfin. Graf Bernard.«
    »Was ist passiert?«, fragte Bernard ruhig. »In der Halle wurde auch gekämpft,

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