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Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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spürst du wahrscheinlich nichts. Vor allem, wenn du vorher schon schläfst.«
    »Große Elementare«, entfuhr es Bernard.
    Amara spann ihre Logik weiter. »Sie haben sich ihre Opfer gezielt ausgesucht. Janus. Unsere Ritter.« Nun musste sie erst einmal tief Luft holen. »Und mich.«
    Frederic sagte: »Wehrhöfer - äh, ich meine, Graf Bernard, wir haben die Männer drinnen durchgezählt. Es fehlen noch vier.«
    Bernard zog eine Augenbraue hoch. »Sind sie nicht im Wehrhof?«
    »Bislang haben wir sie nicht gefunden«, meinte Frederic. »Aber die hintere Tür der großen Halle stand offen.«
    »Sie sind besessen«, murmelte Amara. »Was sonst? Sie sind durch die Tür hinten verschwunden, damit sie den Wehrhof verlassen konnten, ohne von uns oder Doroga gesehen zu werden.« Sie holte tief Luft. »Bernard. Je länger wir warten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir weitere Verluste erleiden. Wir müssen dieses Nest sofort vernichten.«
    »Einverstanden«, stimmte Bernard zu. »Nur wie? Ohne die Feuerwirker, die uns im Kampf unterstützen und das Nest niederbrennen, haben wir doch kaum eine Chance.«
    »Trotzdem haben wir keine andere Wahl, oder?«, gab Amara flüsternd zurück.
    Bernard verschränkte die Arme vor der Brust, blinzelte zur Sonne empor und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ja«, brummte er. »Wir müssen jeden Vorteil nutzen, der sich uns bietet.« Er wandte sich an Giraldi. »Deine Zenturie soll in zehn Minuten marschbereit sein. Erzähl Felix von den Fängern, und die Männer
müssen auch Bescheid wissen. Er soll einen Bericht schreiben und darin festhalten, was wir bisher erfahren haben. Den Bericht lässt er hier irgendwo zurück, wo ihn unsere Verstärkung findet, falls wir nicht … falls wir es nicht selbst weitergeben können. Sie müssen sich gegenseitig bewachen und in Schichten schlafen.«
    Giraldi schlug sich die Faust auf den Brustpanzer, schritt davon und brüllte wieder Befehle.
    Bernard sagte zu Amara: »Gräfin, ich ernenne dich zur Kommandantin der Ritter. Wir sind auf eine starke Führung für unsere Ritter angewiesen. Ich möchte, dass du diese Aufgabe übernimmst.«
    Amara biss sich auf die Unterlippe und nickte. »Natürlich.«
    »Frederic«, sagte Bernard, »hol alle Ritter Terra, die uns geblieben sind. Sie sollen dir Deckung geben, während du die Gebäude durchsuchst. Wir müssen alle Elementarlampen aus der großen Halle mitnehmen. Los.«
    Frederic nickte und rannte davon.
    »Elementarlampen?«, murmelte Amara.
    Bernard wechselte einen Blick mit Doroga, und der große Marat grinste breit.
    »Elementarlampen«, wiederholte Bernard. »Denn wir greifen das Vord-Nest bei Einbruch der Dunkelheit an.«

27
    Fidelias öffnete die Tür und trat zur Seite. Ein Nebel aus Rauch und Düften, die Töne von Schilfflöten und das leise Gemurmel von Menschen wallte durch die Gänge des Bordells herein wie billiges Parfüm. Die verhüllte Person im Mantel schlüpfte ins
Zimmer und zog die Kapuze zurück. Invidia Aquitania blickte sich leicht abwesend um, während sie die Umgebung auf unerwünschtes Elementarwirken überprüfte. Derweil schloss und versiegelte Fidelias die Tür.
    Fürstin Invidia nickte zufrieden, und Fidelias spürte, wie sie nun selbst ihre Elementarkräfte einsetzte, damit niemand ihr Gespräch mithören konnte. Sie sprach leise und nervös. »Was ist denn geschehen? Überall in den Straßen hört man Gerüchte.«
    »Kalares Männer sind ihnen zu Ritter Nedus’ Haus gefolgt«, berichtete Fidelias. »Drei Stecher und ein Bogenschütze. Sie haben angegriffen, als Isana aus der Kutsche gestiegen ist.«
    Invidia betrachtete die reglose Gestalt, die auf dem Bett lag. »Und?«
    »Ritter Nedus fand den Tod, desgleichen Serai und die Wagenlenker. Die Wehrhöferin wurde angeschossen.«
    Invidia sah Fidelias aus kalten Augen an. »Und die Meuchelmörder?«
    »Tot. Ritter Nedus hat die Stecher erledigt, doch der Bogenschütze war gut versteckt. Ich habe länger gebraucht, als ich dachte, um ihn zu finden und zu töten.«
    »Und die Wehrhöferin wurde dabei angeschossen.« Invidia ging zum Bett und starrte der bewusstlosen Isana von Calderon ins Gesicht. »Wie schwer ist sie verwundet?«
    »Vorausgesetzt, es kommt nicht zu einer Entzündung, wird sie es überleben, sogar ohne Heilwirker. Ich habe den Pfeil entfernt und die Wunde gereinigt und verbunden.« Er zuckte mit den Schultern. »Allerdings wird sie sich nicht besonders wohl fühlen, wenn sie aufwacht.«
    Invidia

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