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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Bidell
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liegen blieb.
    Roman trat hinter dem Baum hervor. Er hielt ein Messer in der Hand und ging auf Sammy zu. Noch bevor sie einschreiten konnte, stieß er es Sammy in den Leib. Ein letztes Zucken durchfuhr dessen Körper und er verkrampfte sich, bevor er sich mit einer sanften Bewegung entspannte.
    Sammy war endlich tot.
    Roman zog das Messer aus Sammys Leib, behielt es in der Hand und kniete neben Naomi nieder, die noch nicht glauben konnte, dass es endlich vorbei sein sollte. Roman und Kai war nichts geschehen.
    Hinter dem Baum tauchte Karsten auf. Er stellte den Korb unter dem Baum ab und lächelte. »Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass ich erst am nächsten Morgen kommen würde, oder?«
    Naomi hob müde den Kopf und sah Karsten an. Ihr Freund Karsten. Sie hatte gewusst, dass sie sich auf ihn immer verlassen konnte, und hatte aus eben diesem Grund gehofft, er käme nicht und brächte sich nicht selbst in Gefahr.
    Roman strich Naomi über den Rücken. Seine blutige Hand glänzte schwarz im fahlen Licht des Vollmonds. »Deine Wunden sind verdammt tief. Dieses gottverfluchte Schwein.«
    Auch wenn sie Schmerzen hatte, die Wunden würden heilen. Doch was sollten sie mit Sammy machen? Sie wusste nicht, wie viele Leben er noch hatte. Trotzdem fürchtete sie ihn nicht mehr. Sie hatte ihn besiegt.
    Iker fiel ihr plötzlich ein. Pilar lag immer noch über Christopher, und beide regten sich nicht. Vielleicht war Pilar nur schwer verletzt. Sie musste sie fragen, was mit Iker geschehen war.
    Naomi ging zu ihr hinüber. »Es ist vorbei. Sag mir, wo Iker ist. Du musst Sammy nicht mehr fürchten. Er ist besiegt.«
    Pilar antwortete nicht.
    Mit der Pfote stupste sie Pilar an die Brust. Ein zartes Geräusch entrang ihrer Kehle. Sie war noch am Leben.
    Roman trat neben Naomi. »Sag es Naomi, Pilar, bitte«, sagte er. »Ich weiß, dass du das alles nicht wolltest.«
    Er bückte sich neben sie, strich ihr über das Fell und versuchte, sie sanft umzudrehen. Sie rollte zur Seite. Aus ihrem Bauch quoll Blut. Viel Blut. Christopher musste das Messer bei ihrem Angriff tief in sie hineingestoßen haben. Roman drehte sich zu ihm um. Christophers Hemd war blutüberströmt. Seine linke Schulter sah ziemlich übel aus.
    »Pilar«, dachte Naomi. »Wo ist er?«
    Kaum wahrnehmbar hörte Naomi Pilars Stimme. »Im Haus, oben, ganz oben.« Dann verstummte die Stimme und ihr Körper streckte sich langsam ein letztes Mal.
    Naomi bedauerte Pilars Tod und senkte den Kopf.
    Plötzlich hörte sie Roman schreien. Karsten stürzte auf Christopher zu, der sich aufgebäumt hatte und Roman mit dem Messer in die Schulter gestochen hatte. Roman reagierte schnell. Er erhob sein Messer und stieß es Christopher ins Herz, noch bevor dieser ihn erneut attackieren konnte.
    »Das war knapp!«, sagte Roman mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Bist du schlimm verletzt?«, fragte Karsten und beugte sich hinunter, um die Wunde besser sehen zu können.
    Roman schüttelte den Kopf. »Es geht schon. Naomi ist schlimmer verletzt.«
    »Wir müssen Sammy vernichten. Jetzt ist er tot, aber wer kann wissen, wie viele Leben ihm noch bleiben.«
    »Was schlägst du vor?«, fragte Karsten.
    »Wir könnten ihn köpfen«, meinte Roman und sah zu Naomi.
    Naomi konnte kaum glauben, was sich hier gerade abgespielt hatte. Sammy, sein Begleiter und Pilar waren tot, und sie überlegten, wie man Sammy auf Dauer umbringen konnte?
    Karsten nickte. »Gute Idee. Einen neuen Kopf kann er sich kaum wachsen lassen.«
    Roman stand auf. Mit gezücktem Messer schritt er auf Sammys toten Körper zu.
    So lange Zeit hatte sich Naomi gewünscht, Sammy zu vernichten. Nun hatte sie ihn besiegt und ihr Hass auf ihn war plötzlich verschwunden. Er hatte verloren. Naomi trat schützend vor Sammys Körper.
    »Was soll das bedeuten?«, fragte Roman und sah von Naomi zu Karsten. »Das kannst du nicht ernst meinen.«
    Naomi legte sich zwischen Sammy und Roman. Sie hoffte, er würde ihre Reaktion richtig deuten.
    »Offensichtlich doch«, meinte Karsten. »Wobei ich es nicht verstehen kann, nachdem was heute passiert ist. Dieses Schwein wollte dir Kai wegnehmen und dich und Roman töten.«
    Karsten hatte recht. Trotzdem war es für sie etwas anderes, einen Gegner im Kampf zu schlagen. Es kam ihr falsch vor, Sammy einfach zu köpfen, jetzt, wo er schutzlos am Boden lag. In dieser Nacht waren aus Rache und Hass bereits zwei Menschen gestorben.
    Roman trat zurück und schüttelte den Kopf. »Ich hätte niemals gedacht, dass

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