Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)
zusammenreimen, worum es in dem Gespräch ging.
»Ja. Ich verspreche es dir.« Kopfschüttelnd beendete Karsten das Telefonat.
»Ich brauch jetzt ein Bier.« Karsten kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Komm mit. Ich lad dich ein.«
»Was hat sie gesagt?«, wollte Roman wissen.
»Dass sie es heute nicht schaffen wird, weil sie eine Verabredung außerhalb von Barcelona hat, die sie nicht aufschieben kann.« Karsten wirkte durcheinander. »Und das, obwohl sie ...«
»Was?«, fragte Roman. »Hat sie was wegen des Treffens heute Abend gesagt?«
Karsten schüttelte den Kopf. »Welches Treffen?«
Roman atmete tief ein. »Lass uns alles bei einem Bier besprechen. Ich wüsste gerne, was du davon hältst, okay? Denn ich verstehe so langsam überhaupt nichts mehr.«
»Hm, und du weißt echt nicht mehr, wer Naomi ist? Krass. Echt krass.« Karsten leerte sein Bierglas und bestellte bei der Bedienung zwei weitere Gläser.
»Na ja. Das mit dem Blackout ist eine Sache. Was ist aber mit dieser Verabredung? Pilars Verhalten passt einfach nicht. Ich an ihrer Stelle, würde mir die Pest an den Hals wünschen. Es passt einfach nicht zusammen, wenn sie zu mir sagt, wir würden heute Abend Naomi sehen, und diese weiß von nichts. Hat Naomi dir erzählt, mit wem sie sich treffen will?« Roman fühlte sich bedeutend wohler, endlich mit jemandem über das Thema sprechen zu können. Obwohl er sich nicht mehr genau an ihr erstes Zusammentreffen erinnern konnte, vertraute er Karsten sofort. Die Chemie stimmte. Karsten wirkte aufrichtig und interessiert, war nicht übermäßig neugierig, und trotzdem hakte er an den richtigen Stellen nach. Merkwürdig fand er allerdings, dass auch er, als angeblich bester Freund von Naomi, nichts über die Hintergründe ihrer Abreise aus Stillwater kannte. Einen Moment lang glaubte er jedoch, Karsten verheimliche ihm etwas. Aber auch das würde er noch aus ihm herauskitzeln.
»Nein. Sie hat nur gesagt, sie sei schon unterwegs.« Karsten zog eine Augenbraue hoch. »Ich kenne keinen einzigen Menschen, der so selbstlos reagiert, nachdem er abserviert wurde.« Karsten griff nach dem frischen Bier. »Ich würde zu gerne herausfinden, was deine Ex vorhat. Weißt du, wo der Treffpunkt ist?«
»Pilar sagte, Naomi sei nördlich von Barcelona wegen eines Studienkurses, aber das glaub ich ihr nicht.« Er leerte sein Bier und schob das Glas beiseite. »Irgendwas ist faul an dieser ganzen Sache. Vielleicht will sie mich doch bestrafen. Keine Ahnung.« Roman überlegte, ob er Pilar eine Gemeinheit zutraute, und schüttelte den Kopf. »Karsten. Hast du einen Wagen?«
Karsten schüttelte den Kopf. »Nein, ich fahre immer mit der U-Bahn. Warum?«
»Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du Pilar und mir folgen würdest. Nur für den Fall, dass sie mich irgendwo in der Prärie aussetzt.« Roman kaute auf seiner Unterlippe.
»Alleine hätte ich dich sowieso nirgendwohin gelassen. Ich musste Naomi versprechen, dich nicht aus den Augen zu lassen. Mietwagenfirmen hat es hier genug. Wir sollten uns beeilen, nicht dass die schließen, bevor ich einen fahrbaren Untersatz habe.« Karsten warf einen zehn Euroschein auf den Tisch und stand auf.
Eine halbe Stunde später parkte Karsten den Wagen in der Nähe von Pilars Apartment.
»Da steht ihr Auto. Und du glaubst wirklich, dass wir uns in diesem Verkehr nicht verlieren?«, fragte Roman. Fahren würde er auf jeden Fall. Was sollte schon passieren?
»Roman. Das hier ist ein Mietwagen. Ich habe meine deutsche Adresse angegeben. Wenn ich also über rote Ampeln brettere, um an euch dranzubleiben, dann zahlt die Agentur die Strafzettel. Außer sie machen sich wirklich die Mühe herauszufinden, wo ich wohne, um die Strafen einzufordern. Und dann zahlst du sie. Das ist ja wohl klar, oder?«
»Sicher.« Roman stieg aus und sah auf die Uhr. »In einer Stunde geht´s los. Ich zähle auf dich.«
»Kannst du.« Karsten grinste ihn an. »Außer ich schlafe hier ein, weil ihr zu lange braucht.«
Roman sah an Karstens blitzenden Augen, dass er einen Witz gemacht hatte. »Und danke. Immerhin kennst du mich überhaupt nicht.«
»Dafür kenne ich Naomi. Und die würde mir den Hals umdrehen, wenn ich nicht an dir dranbleibe.« Karsten zwinkerte ihm zu. »So langsam verstehe ich auch, warum. Kaum ist sie weg, tröstest du dich mit einer anderen. Jetzt hast du eine Ex an der Backe, die mit dir eine verhängnisvolle Affäre nachspielt.«
Ein heiseres Lachen entrang Romans Kehle. So konnte
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