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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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sagen.
    »So. Nun spitz deine Ohren. Ich weiß, wo sie sich aufhalten.«
    Geoffrey riss die Augen auf. Walter schluckte, bevor er nachfragte, woher Sammy wisse, wo sie sich aufhielten.
    »So ganz genau weiß ich es nicht. Aber sie sind in Barcelona. Und ihr werdet dorthin fahren. Du kennst den Treffpunkt, und Pilar wird dich dort treffen.«
    »Diese Pilar. Kann man ihr trauen? Naomi wird vermutlich nicht alleine am Treffpunkt sein. Wenn Romina oder jemand anders von ihrem Clan dort auftaucht, und diese Pilar das Weite sucht, bin ich geliefert.« Walter rieb sich seinen Oberschenkel.
    »Mach dir um Pilar keine Sorgen. Sie will sich an Naomi rächen. Und an ihrem Ex-Lover gleich mit.«
    Walter konnte Sammys breites Grinsen vor seinem geistigen Auge sehen. Sammy hasste diese Naomi offenbar ebenso sehr, wie er selbst Romina hasste. »Trotzdem könnte es Probleme geben. Warum kommst du nicht auch? Das wäre in diesem Fall wirklich hilfreich.«
    »Ich kann nicht. Ein kleiner Autounfall. Nichts Dramatisches. Aber für einen Kampf reicht meine Kraft noch nicht aus. Dabei würde ich Naomi liebend gerne selbst gegenüberstehen.« Sammy räusperte sich. »Walter, es darf nichts schiefgehen. Hörst du? Sorge dafür, dass keiner aus ihrem Clan das Treffen lebend verlässt. Nimm Geoff mit.«
    »Geoffrey? Das ist viel zu gefährlich. Was könnte der schon ausrichten?«, fragte Walter mit einem Blick zu seinem Sohn.
    »Du begreifst wirklich nichts. Geoffrey soll sich mit einem Gewehr im Wald verstecken und im richtigen Moment den Abzug drücken.«
     
    *
     
    Romina zuckte die Schultern. »Ich kann mir das nicht erklären. Er kann sich unmöglich an dich erinnern.«
    »Warum sucht er dann nach mir?«, fragte Naomi nach.
    Iker verschränke die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand.
    Romina legte den Kopf schief und schien nachzudenken. »Wir werden es irgendwann herausfinden.«
    »Es spielt im Moment auch keine Rolle«, meinte Iker. »Wir müssen Roman finden. Das Mädchen, diese Pilar, hat ihn nach Barcelona gebracht. Also steckt Neophars Clan dahinter. Ich weiß nicht, inwieweit dieses Mädchen den Anweisungen des Clans folgt. Aber sie hat Angst um ihren Vater. Das konnte ich deutlich hören. Und das macht sie unberechenbar.«
    Plötzlich betrat Dorothea das Wohnzimmer. »Iker sollte das nächste Mal mit zur Lichtung kommen. Wenn diese Pilar auftaucht, erfahren wir wenigstens, was in ihr vorgeht.« Sie trat auf Naomi zu. »Du musst Naomi sein. Ich freue mich, dich kennenzulernen.« Dorothea streckte ihr die Hand hin. »Entschuldige, dass ich nicht näher komme, aber diese Grippe ...« Bestätigend kramte sie ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und schnäuzte sich. »Und du bist Leandra«, wandte sie sich an Naomis Großmutter. »Schön euch wiederzusehen.«
    Naomi starrte Dorothea an.
    »Hey, ihr gehört zu meiner Familie.« Dorothea lächelte. Aufgrund der Brandnarben in ihrem Gesicht hob sich nur der rechte Mundwinkel. Die linke Gesichtshälfte bewegte sich kaum.
    »Na ja, da musste ich doch nach euch sehen«, plauderte sie unbefangen weiter.
    Leandra drückte sich tiefer in ihren Sessel, starrte sie kurz an und wandte dann ihren Blick ab.
    »Ich gebe euch noch ein paar Minuten, um mich anzustarren, dann wäre es schön, wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren könnten.« Sie lächelte immer noch.
    »Äh, entschuldige, ich wollte dich nicht anstarren. Aber es ist ... du siehst keinen Tag älter als Zwanzig aus.« Naomi ging einen Schritt auf sie zu. »Dabei bist du ...«
    »Fünfhundertfünfzig. Und ich fühle mich momentan auch keinen Tag jünger.« Dorothea setzte sich Leandra gegenüber, die weiter auf einen unsichtbaren Punkt auf dem Tisch sah.
    »Leandra. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich als Außenstehende nicht leicht ist zu begreifen, was hier vor sich geht. Darum gibt es diese Regel, dass kein Mensch von uns wissen darf. Ich selbst habe sie gebrochen und teuer dafür bezahlt. Und damit meine ich nicht die Brandnarben. Alles, was ich liebte, habe ich durch Barthel verloren. Wie er mein Geheimnis aufgedeckt hat, weiß ich nicht, aber wenn ich Paul damals verlassen hätte, wäre es nicht dazu gekommen. Alles hat seinen Preis. Und manchmal ist er verdammt hoch.«
    Naomi räusperte sich. Dorotheas Vortrag klang, als wolle sie Naomi davon überzeugen, nicht nach Roman zu suchen. Doch das konnte sie nicht. Er schwebte in Gefahr. Sie musste eingreifen. Alles andere würde sie sich niemals verzeihen.

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