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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Unfall nicht gewesen, wären Richard und Matilda auch heute noch ein Paar.

2
     
     

     
     
     
     
     
    George Kennedy verschlug es die Sprache, als Eliza in sein Büro stürmte und ihm freudestrahlend verkündete, dass ihre Eltern ihr erlaubt hätten, nach Tantanoola zu fahren.
    »Mein Vater ist sehr stolz, dass Sie so viel Vertrauen in mich setzen!«, fügte sie aufgeregt hinzu.
    George räusperte sich. »T atsächlich? Und was sagt Ihre Mutter dazu?«
    »Anfangs war sie nicht sehr angetan von der Idee. Aber zu guter Letzt hat sie eingesehen, dass dieser Auftrag mir sehr viel bedeutet, und war einverstanden.« Ohne das Eingreifen ihres Vaters hätte Henrietta niemals ihre Einwilligung gegeben, das wusste Eliza. Sie konnte froh sein, ihn auf ihrer Seite zu haben.
    »W as Sie nicht sagen!« George war sicher gewesen, dass Henrietta ihrer Tochter verbieten würde, nach Tantanoola zu fahren; deshalb hatte er Jimmy bereits gesagt, er solle ein paar Sachen packen. Zum Glück hatte er keine weiteren Einzelheiten preisgegeben, sonst käme es unweigerlich zu einem Zusammenstoß zwischen seinen beiden Jungreportern, die auf der Jagd nach guten Storys erbitterte Rivalen waren.
    »Mir scheint, Sie haben nicht damit gerechnet, dass ich die Erlaubnis von meinen Eltern bekomme«, stellte Eliza fest, die ihrem Chef ansehen konnte, wie überrascht er war.
    »Nun, ich … ja, ich dachte, Ihre Eltern hätten gewisse Vorbehalte.«
    »Zum Glück haben sie genauso viel Vertrauen in mich wie Sie, Sir«, erwiderte Eliza ein wenig spöttisch.
    »Ja, zum Glück«, murmelte George seufzend.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Kennedy, ich werde Sie nicht enttäuschen.«
    »Das hoffe ich, Eliza. Unsere Auflage ist gesunken …«
    »Das wird sich ändern, Sir, Sie werden schon sehen! Ich werde einen fantastischen Artikel schreiben«, versprach sie. »Ich fahre gleich nach Hause und packe meinen Koffer. Morgen früh bin ich pünktlich wieder hier.«
    George blickte sie verdutzt an. »Einen Koffer werden Sie nicht brauchen, Eliza. Packen Sie nur das Nötigste. Sie fahren nicht nach Tantanoola, um Ihre schönen Kleider vorzuführen, vergessen Sie das nicht. Sie sollen Stoff für eine gute Story sammeln, und das könnte bedeuten, dass Sie mit einem Farmer durch einen schlammigen Pferch stapfen und sich die schaurigen Überreste seiner Schafe ansehen müssen.«
    Jetzt war es Eliza, die ein verdutztes Gesicht machte. »Das weiß ich, Mr. Kennedy«, sagte sie kleinlaut. In Wahrheit war ihr der Gedanke, im Schlamm herumwaten und einen blutigen Kadaver begutachten zu müssen, noch gar nicht gekommen. »Aber als Reporterin der Border Watch möchte ich einen guten Eindruck hinterlassen.«
    »Das werden Sie ganz bestimmt. Dennoch möchte ich Sie bitten, nur das Nötigste mitzunehmen. Vielleicht werden Sie nur kurze Zeit in Tantanoola bleiben. Soviel ich weiß, haben die Einheimischen einen Jäger angeheuert, weil mehrere Farmer viele Schafe verloren haben.« Je länger Eliza am Ort des Geschehens blieb, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie alles verpatzte; deshalb hoffte George, ihr Aufenthalt in Tantanoola wäre nur von kurzer Dauer. »Sehen Sie zu, dass Sie schnellstmöglich Material für Ihre Geschichte zusammenkriegen. Dann kommen Sie hierher zurück, damit ich den Artikel drucken kann. Und denken Sie immer daran, Eliza: Nachrichten sind Tatsachen ohne die Wiedergabe Ihrer persönlichen Meinung.«
    »Ich werde daran denken, Sir«, versicherte sie.
    »Gut. Und jetzt gehen Sie hinunter ins Archiv und lesen nach, was im Lauf der Jahre über den Tiger geschrieben worden ist.«
    Eliza machte große Augen. »Jetzt gleich, Sir?«
    »Ja, jetzt gleich. Worauf warten Sie? Sie müssen informiert sein, damit Sie die richtigen Fragen stellen können. Nur so bekommt man eine gute Story.«
    Eliza ließ sich ihr Unbehagen nicht anmerken. Das Archiv befand sich im Keller, wo es immer kalt und düster war. Sie ging nicht gern dort hinunter und drückte sich davor, wann immer sie konnte. »In Ordnung, Sir«, murmelte sie schicksalsergeben.
    »Und vergessen Sie nicht abzuschließen, wenn Sie gehen. Ich mache Schluss für heute.«
    Elizas Entsetzen wuchs, als sie das hörte. Die anderen hatten längst Feierabend gemacht; das bedeutete, dass sie ganz allein im Gebäude sein würde. »Ist gut, Sir«, sagte sie dennoch tapfer. »Dann bis morgen. Ich werde noch einmal ins Büro kommen, bevor ich zum Bahnhof gehe.«
    »Gut. Dann kann ich Ihnen das Geld für

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