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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Ähnliches ist!«, stieß Eliza enttäuscht hervor. Das würde keine besonders spannende Story abgeben.
    »Nein, das sicher nicht. Die beiden Einheimischen, die das Raubtier gesehen haben, konnten es zwar nicht genau erkennen, aber sie sind überzeugt, dass es sich um eine gefährliche wilde Bestie handelt. Möglicherweise ist es der Tiger, der vor Jahren als Jungtier mit seiner Mutter aus einem Zirkus entwischt ist.« Die Zeitungsleute würden das Geschäft ankurbeln, das wusste Mary, deshalb nahm sie sich gern die Zeit, über die Geschichte zu sprechen.
    »Meinen Sie? Na ja, wie auch immer, jedenfalls soll ich über die Sache berichten, und deshalb brauche ich eine Unterkunft. Ob einer Ihrer Gäste heute zufällig abreisen wird?«, fragte Eliza hoffnungsvoll.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte Mary kopfschüttelnd. »Der eine ist ein gewisser Alistair McBride. Er ist …«
    »… Reporter bei der South Eastern Times in Millicent«, beendete Eliza den Satz. Ihr Chef hatte seinen Namen erwähnt. McBride ging angeblich über Leichen, um an eine gute Story zu kommen. Es wurmte Eliza, dass er vor ihr in Tantanoola eingetroffen war.
    »Stimmt. Er will genau wie Sie über den Tiger schreiben. Also wird er nicht abreisen, ehe er seine Geschichte hat. Der andere heißt Brodie Chandler und ist Berufsjäger. Alle hier im Ort haben zusammengelegt, damit er angeheuert werden konnte. Er soll die Bestie, die das Vieh reißt, zur Strecke bringen. Mr. Chandler wird erst abreisen, wenn er seine Arbeit erledigt hat.«
    »W as mache ich denn jetzt?«, sagte Eliza hilflos. »Das ist wirklich eine dumme Situation.«
    »T ut mir leid, dass ich Ihnen nicht behilflich sein kann, Miss Dickens«, sagte Mary bedauernd.
    Eliza blieb unschlüssig stehen und überlegte. Sie konnte unmöglich nach Hause zurückfahren und ihrem Chef erzählen, dass aus der Geschichte leider nichts geworden war, weil sie keine Unterkunft gefunden hatte. Eher würde sie in einem Stall übernachten! »Gibt es hier im Ort jemanden, bei dem ich unterkommen könnte? Gegen gute Bezahlung natürlich. Mein Chef hat mir genug Geld mitgegeben.«
    Mary legte nachdenklich den Zeigefinger auf die Lippen. »Hm. Normalerweise kommen nicht viele Fremde hierher, aber als letztes Jahr ein junges Paar auf der Durchreise eine Unterkunft suchte und ich die beiden nicht aufnehmen konnte, weil meine Schwester mit ihrer Familie aus Adelaide zu Besuch war, kamen die beiden bei Tilly Sheehan unter. Sie lebt zurückgezogen und hat nicht gerne Menschen um sich, aber vielleicht macht sie ja auch diesmal eine Ausnahme.«
    »Das wäre wunderbar!«, rief Eliza erleichtert. »Ich werde sie gleich fragen. Wo finde ich sie?«
    »Sie wohnt im Hanging Rocks Inn. Sie sind auf der Fahrt hierher daran vorbeigekommen, vielleicht ist es Ihnen aufgefallen.«
    Elizas Hoffnungen bekamen einen Dämpfer. »Ja, ich erinnere mich.« Sie erinnerte sich auch daran, dass das Haus keinen sehr einladenden Eindruck gemacht hatte. »Und sonst gibt es hier niemanden, bei dem ich unterkommen könnte?«
    Mary schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Sagen Sie Tilly, ich hätte Sie geschickt, Miss Dickens. Ich wünsche Ihnen viel Glück.« Sie bezweifelte, dass Tilly das Mädchen bei sich aufnehmen würde, aber fragen kostete ja nichts.
    »Danke.« Elizas Blick fiel auf den schweren Koffer, den sie neben sich abgestellt hatte. »Bis zum Hanging Rocks Inn sind es zwei Meilen. Ich kann meinen Koffer unmöglich so weit tragen.«
    »Da haben Sie recht, das geht natürlich nicht. Warten Sie, ich hole jemanden, der Ihnen hilft.«
    »V ielen Dank, sehr freundlich.«
    Mary eilte nach draußen, und Eliza blieb allein in dem leeren Schankraum zurück. Kurze Zeit später hörte sie einen Esel vor dem Hotel schreien. Dann wurde die Vordertür geöffnet, und Mary steckte ihren Kopf herein.
    »Kommen Sie, Miss Dickens«, sagte sie und winkte Eliza zu sich.
    Eliza zwängte sich mit ihrem Koffer durch die Tür. Draußen stand ein ärmlich aussehender Aborigine neben einem Eselskarren. Sein kariertes Hemd und die zerschrammten Stiefel waren mit Farbklecksen übersät, die graue Hose wurde von einem schmalen Gürtel gehalten. Eliza schätzte den Mann auf ungefähr dreißig.
    »Das ist Noah Rigby«, sagte Mary. »Er wird Sie zum Hanging Rocks Inn fahren.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Rigby. Nett von Ihnen.« Eliza lächelte ihm zu.
    Noah machte eine leichte Verbeugung, vermied es aber, Eliza anzusehen.
    »Hilf Miss Dickens mit

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