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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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zu. »Ich glaube, das ist die einzige Möglichkeit, Eliza. Ich hab nachgedacht, und ich hab mir Sorgen gemacht. Wenn Sie bei dieser Sache keine Hilfe bekommen, wird Ihnen etwas zustoßen.«
    »Aber was ist mit dem …« Eliza bremste sich im letzten Augenblick, bevor sie »W olf« sagte. War Noah denn nicht klar, dass Brodie den Wolf töten würde? Dann kam ihr der Gedanke, dass Noah vielleicht nur andeuten wollte, sie solle Brodie und Tilly von dem versteckten Pferch und den Schaffellen erzählen, und dass sie diese Erklärung vielleicht akzeptieren würden, sodass sie nichts von dem Wolf würde berichten müssen.
    »Na schön«, sagte sie. »Noah und ich haben kürzlich am See etwas gefunden.« Sie warf einen Blick auf Brodie, der sie misstrauisch musterte.
    »W as denn, Eliza?«, fragte Tilly.
    »W ir nahmen den Geruch von Verwesung wahr und wollten der Sache nachgehen. Jemand hatte Kaninchenfelle zum Trocknen aufgehängt, aber von ihnen ging kein besonders starker Geruch aus. In der Nähe entdeckten wir dann einen Tunnel, krochen hinein und stießen auf einen Pferch voller Schaffelle und verwesender Kadaver. Offensichtlich ist dies das Versteck des Schafdiebs. Er hat sich große Mühe gegeben, den Pferch zu verbergen. Ich will der Sache auf den Grund gehen und noch einmal dorthin zurück, damit ich Noahs Namen reinwaschen kann, aber er ist besorgt um mich.«
    »Dazu hat er auch allen Grund«, erklärte Brodie wütend. »Sie könnten sich eine Menger Ärger einhandeln, oder noch Schlimmeres.«
    Eliza funkelte ihn zornig an. »Ich wünschte, Sie würden aufhören, mich wie eine zerbrechliche Puppe zu behandeln. Ich bin eine Frau mit klarem Verstand. Ich gehe kein Risiko ein. Ich benutze meine Intelligenz, um an Informationen zu gelangen. Genau das habe ich heute in der Stadt getan.«
    »W as genau haben Sie denn dort getan?«, fragte Brodie misstrauisch.
    Eliza hob trotzig das Kinn. »Das werde ich Ihnen nicht sagen.«
    »W ie soll ich Ihnen helfen, wenn Sie mir nicht sagen, was los ist?«
    »W erden Sie mir denn wirklich helfen?«
    Brodie seufzte. Tilly und Noah schauten ihn an. »Ja, ich werde Ihnen helfen, aber Sie müssen mir endlich die Wahrheit erzählen – und zwar die ganze.«
    Eliza wusste, dass sie das nicht konnte. Sie konnte ihm nicht von dem Wolf erzählen, aber sie erklärte ihm, was sie durch ihr Gespräch mit Neddy Starkey erfahren hatte. Brodie und Tilly hörten zu, ohne Fragen zu stellen.
    Als Eliza geendet hatte, schaute Tilly zu Brodie hinüber und fragte ihn: »Meinen Sie, Sie und Eliza könnten herausfinden, wer die Schafe wegen ihrer Felle stiehlt?«
    »Möglich«, sagte Brodie vorsichtig, während er Eliza anschaute. »W ürden Sie uns einen Augenblick entschuldigen, Matilda? Ich muss mit Eliza etwas bereden.«
    »Ja, sicher«, sagte Tilly, wenn auch ein wenig besorgt. »Aber ich will gern helfen, wenn ich kann.«
    »W enn Sie etwas tun können, lasse ich es Sie wissen«, sagte Brodie. »W as ich mit Eliza zu besprechen habe, hat nichts mit dem Schafdieb zu tun.«
    Tilly nahm an, dass es sich um etwas Persönliches zwischen den beiden handelte. »In Ordnung«, sagte sie. »W ir sehen uns dann morgen früh.«
    Als Tilly die Tür zu ihrem Zimmer schloss, wandte Noah sich ebenfalls zum Gehen, doch Brodie hielt ihn auf. »Sie können bleiben, Noah. Ich glaube, Sie wissen, was ich Eliza fragen will.« Er blickte sie an. »Und jetzt sagen Sie mir die ganze Wahrheit, Eliza. Keine Lügen mehr.«
    Eliza schaute Hilfe suchend zu Noah.
    »Das Fleisch aus dem Hotel war nicht nur für Sheba bestimmt«, sagte Brodie. »W as haben Sie mit dem Rest gemacht?«
    Eliza senkte den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »W arum nicht? Ich bin sicher, Sie füttern damit nicht den Tiger, denn ein paar Fleischreste würden einem Tier von dieser Größe nicht annähernd genügen.«
    »Dann sollte es Sie auch nicht interessieren, was ich mit dem Fleisch gemacht habe«, gab Eliza trotzig zurück.
    »Mich würde aber interessieren, weshalb Sie sich solche Mühe geben, die Sache vor mir geheim zu halten.«
    Eliza wollte das Leben des Wolfs nicht gefährden und presste trotzig die Lippen zusammen.
    »Hat das, was Sie im Schilde führen, etwas mit dem zu tun, worüber wir heute gesprochen haben?«, fragte Brodie. Er sah das Erschrecken in ihren warmen braunen Augen und wusste, dass er auf der richtigen Spur war: Sie hatte ihn gefragt, ob er es für möglich hielt, dass zwei Tiere durch diese Gegend streiften, und

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