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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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essen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    Eliza erkannte jetzt, dass Matilda nichts von dem Fleisch erfahren durfte.
     
    Katie stand mit Alistair vor der Tür ihres Hotelzimmers. Sie hatte gehofft, der wundervolle Abend würde kein Ende nehmen, aber schließlich wünschte ihr Alistair mit einem Kuss auf die Wange eine gute Nacht, froh, dass er endlich ins Bett konnte und nicht mehr den Verliebten spielen musste.
    Als Katie die Tür öffnete, sah sie die Nachricht. Zuerst dachte sie, die Notiz müsse von Mary sein; daher war sie verwundert, als sie feststellte, dass die Mitteilung von ihrer Schwester war. Katie war beunruhigt, dass Eliza herausgefunden hatte, wo sie die Nacht verbrachte, und dass sie an diesem Abend sogar noch hier gewesen war.
    Nachdem sie die Nachricht überflogen hatte, warf Katie sich auf ihr Bett und schmollte. Das war eine glatte Erpressung! Eliza würde ihren Eltern alles über Alistair erzählen, falls sie, Katie, ihnen sagte, dass sie bei Matilda im Hanging Rocks Inn wohnte.
    Aber so etwas hatte es schon öfter zwischen ihnen gegeben: Eliza war der Liebling ihres Vaters, während Katie der Liebling ihrer Mutter war, sodass es immer wieder zu Spannungen kam.
    Bald darauf legte Katie sich schlafen. Sie vergaß Eliza und träumte von Alistair. Sie hatten vor, am nächsten Morgen zusammen zu frühstücken, ehe sie den Zug zurück nach Mount Gambier nahm, und so schlief Katie mit einem Lächeln ein.
     
    Eliza wartete, bis sie glaubte, dass ihre Tante und Brodie schliefen. Dann stand sie auf, kleidete sich an und klopfte leise an Noahs Tür. Er war wach und wartete bereits auf sie. Sie nahm ihr Päckchen mit den Fleischresten und eine Laterne, dann schlüpften sie an Sheba, die schlafend auf einer Decke am Fenster lag, vorbei und aus dem Haus.
    Eliza entfachte die Laterne erst, als sie in sicherer Entfernung vom Haus waren. Leise schlugen sie den Weg zu den Höhlen ein, voller gespannter Erwartung. Als sie den Eingang erreichten, schlug Eliza Noah vor, gleich dahinter zu warten, während sie die Fleischstücke, die sie mitgenommen hatte, vor der kleinen Kammer im Höhleninnern auslegen wollte, wo sie den Wolf zuletzt gesehen hatte.
    Die Laterne bis in Schulterhöhe erhoben, verschwand Eliza in der Dunkelheit, während Noah ihr vom Eingang aus hinterherschaute. Eliza legte den größten Teil der Fleischreste vorsichtig auf den Boden, ungefähr dort, wo sie den Wolf zuletzt gesehen hatte; dann wandte sie sich um und zog sich zurück. Ein paar Bissen hatte sie für Sheba zurückbehalten.
    Als Eliza wieder bei Noah war, drehte sie die Lampe zu einem schwachen Schimmern herunter, um den Wolf nicht zu erschrecken, und sie warteten, ob das Tier sich zeigen würde. Minuten verstrichen. In der Stille war nur das Geräusch des Wassers zu hören, das in den dunklen Winkeln der Höhle von der Decke tropfte.
    Als die Zeit verstrich, ohne dass etwas geschah, stieg Enttäuschung in Eliza auf. »Ich glaube, er ist nicht mehr da«, flüsterte sie Noah zu. Dabei wollte sie unbedingt, dass Noah den Wolf wiedersah.
    »V ielleicht ist er nachts auf der Jagd«, sagte Noah.
    Eliza nickte, doch ihre Enttäuschung blieb. Sie warteten noch ein paar Minuten, doch nichts tat sich.
    »Ich glaube, er ist fort«, flüsterte Eliza enttäuscht. »Gehen wir. Ich lasse das Fleisch hier liegen, falls er wiederkommt.«
    Sie wollte schon die Laterne aufheben, als Noah plötzlich ihren Arm packte.
    Eliza verharrte und blickte ihn verwirrt an; dann fiel ihr auf, dass er nicht in ihre Richtung, sondern gebannt nach vorn schaute. Als Eliza langsam den Kopf drehte, sah sie, wie der Wolf die Reste der Würste, des Koteletts und die Speckstücke fraß.
    Noah und Eliza beobachteten ihn gebannt. Nachdem der Wolf seine Mahlzeit verschlungen hatte, beäugte er die beiden Menschen und leckte sich das Maul. Er schien sich nicht zu fürchten, während Eliza und Noah das Herz bis zum Hals schlug.
    »W oher ist er gekommen?«, flüsterte Eliza und brach damit den magischen Bann des Augenblicks.
    Noah schaute sie an und raunte: »Ich habe es nicht gesehen. Er war plötzlich da.«
    Als sie wieder hinschauten, war der Wolf verschwunden.
    »W o ist er hin?«, fragte Eliza verwundert, während sie die Lampe heller drehte, sodass sie einen größeren Bereich ausleuchtete.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Noah, der sein Erstaunen nicht verbergen konnte.
    »Als ich das letzte Mal hier war, kam er aus einer kleinen Kammer im Höhleninnern«, sagte

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