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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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glaube, er steckt hier irgendwo«, sagte Mannie. »W ir müssen ihn nur aufspüren.« Er rief die Hunde und ließ sie an Noahs Hemd schnüffeln. Sie liefen auf dem Hof umher und sprangen dann zur Hintertür des Hanging Rocks Inn.
    »Die Hunde kommen mir nicht ins Haus!«, rief Tilly.
    »Haben Sie denn etwas zu verbergen?«, fragte Mannie lauernd. »Oder jemanden?«
    »Nein, habe ich nicht!«, fuhr Tilly ihn an. Sie stand unter so schrecklichem Druck, dass ihr flau im Magen wurde. »Noah ist oft hier gewesen«, sagte sie. »Er hat mir mit seinem Karren stets meine Einkäufe mitgebracht, deshalb können die Hunde ihn riechen. Aber jetzt ist er nicht hier!«
    »Das würde ich Ihnen gern glauben, Tilly«, sagte Bill beinahe mitfühlend. »Aber ich weiß, dass Sie eine treue Freundin sind und Noah schützen würden.«
    »O ja, das würde ich!«, stieß Tilly hervor. »Aber ich sage Ihnen, er ist nicht im Haus!« Sie redete sich selbst ein, dass es stimmte. Der Speicher war streng genommen kein Teil ihres Wohnraums, was sie aber nicht davon abhielt, inständig zu beten, die Kerle würden Noah nicht finden, falls sie das Haus durchsuchten.
    »Passt auf die Hunde auf«, sagte Bill zu den Fährtenlesern. »Ich schaue mir das Haus an.«
    Tilly spürte, wie ihre Knie weich wurden. »Nennen Sie mich eine Lügnerin, Bill Clifford?«, sagte sie mit so viel Empörung, wie sie aufbringen konnte.
    »Nein, Tilly. Sie sind eine gute Freundin, aber Ihre Absichten lassen sich nicht durchschauen. Wenn Noah hier ist, wird er einen fairen Prozess bekommen, das verspreche ich.«
    »W enn Noah schuldig wäre, gäbe es nicht einen Funken Hoffnung, dass er einen fairen Prozess bekommt, und das wissen Sie genau«, sagte Tilly, die ihre Tränen kaum noch zurückhalten konnte. »Die Farmer wollen Blut sehen, und das nur wegen eines dämlichen Reporters, der Noah mit einem erlogenen Artikel belastet hat! Wir alle kennen Noah, er ist ein guter Mann!«
    »W arum ist er dann weggelaufen?«, fragte Bill. »Ich habe keine Lust mehr, meine Zeit zu verschwenden.«
    Ohne noch ein Wort zu verlieren, betrat Bill das Haus und ging von einem Zimmer zum nächsten, um nach Noah zu suchen. Tilly wartete in der Küche, wo sie ängstlich die Blicke schweifen ließ, um sich zu vergewissern, dass nichts herumlag, das Noah verraten konnte. Als sie nichts entdeckte, ging sie in die Diele, wo Bill gerade den Dielenschrank öffnete. Tillys Mut sank, als er die Hakenstange hervorholte, mit der man die Treppe zum Speicher herunterzog.
    Billy schaute zu Tilly und zeigte auf die Falltür an der Decke. »W as ist da oben?«, fragte er.
    »Nicht viel«, sagte Tilly so beiläufig sie konnte. »Ein paar Sachen, die der Vorbesitzer dagelassen hat, und vermutlich jede Menge Staub.«
    Nachdem er einen Augenblick darüber nachgedacht hatte, schaute Bill hoch, hakte die Treppe fest und zog sie herunter.
    »Da müssen Sie bestimmt nicht hinauf«, stieß Tilly aus und versuchte, die Panik aus ihrer Stimme herauszuhalten. »W arum lassen Sie mich nicht einfach in Ruhe?«
    Sie war sicher, dass das Spiel aus war: Bill würde Noah finden und ihn Mannie Boyd und den anderen übergeben. Tilly überlegte verzweifelt, was sie zu Noahs Verteidigung vorbringen könnte, als Bill die Falltür öffnete.
    »Bill, ich kann Ihnen erklären …«, begann sie, einen Blick nach oben werfend. Bill hatte den Kopf bereits durch die Luke gesteckt und sah sich um. Schließlich kam er wieder herunter und zog die Falltür hinter sich zu.
    »W as können Sie mir erklären?«, fragte er dann.
    Tilly schaute ihn mit verständnisloser Miene an. Offensichtlich hatte er Noah nicht gesehen, aber sie konnte nicht begreifen, wieso nicht. Da oben gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken. »Ich kann Ihnen erklären, weshalb da oben ein solches Durcheinander herrscht«, sagte sie mit leiser Stimme, die ihre Verwirrung als Verlegenheit verschleierte. »Sie müssen mich für schlampig halten …«
    »Ich finde, es sieht ganz ordentlich aus«, sagte Bill. »Da sollten Sie mal unseren Speicher sehen.« Er hörte draußen die Hunde bellen und eilte zur Hintertür. »Entschuldigen Sie die Störung, Tilly«, sagte er. »Aber ich musste das Haus durchsuchen. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
    »Ja, ich glaub schon«, sagte Tilly steif. Sie war erleichtert, ihn endlich gehen zu sehen.
    Aber wo steckte Noah?
    »Die Hunde haben den Geruch des Tigers wieder aufgenommen«, rief Mannie. Sein Pferd am Zügel führend, schlug er den

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