Abnehmen ohne Kohlenhydrate? - Was jeder über Rezepte ohne Kohlenhydrate wissen sollte (German Edition)
Sind Rezepte ohne Kohlenhydrate realistisch?
Auf Kohlenhydrate verzichten? Einen der Grundsteine für solche Empfehlungen legte sicherlich die Haysche Trennkost. Hay erkannte richtig, dass Proteine und Eiweiße im Darm getrennt verstoffwechselt werden, zog daraus aber den falschen Schluss, dass eiweiß - und kohlenhydratreiche Lebensmittel getrennt verzehrt werden müssten, damit nicht unverdaute Reste sich im Körper anlagern und Übergewicht verursachen. Dabei übersah er, dass Überschüsse über den Darm ausgeschieden werden. Die Natur hat offenbar diese Trennung auch nicht vorgesehen, denn die meisten Nahrungsmittel enthalten Kombinationen aus Eiweißen und Kohlenhydraten, z. B. Brot enthält auch mehr oder weniger Eiweiße, Hülsenfrüchte sogar mehr Kohlenhydrate als Eiweiße.
Wenn die Natur diese Trennung bei den Nahrungsmitteln nicht vorgesehen hat, welchen Sinn macht dann der Verzicht auf Kohlenhydrate? Man möge auch einmal bedenken, warum bei sinkendem Fettkonsum die Menschen immer mehr zunehmen. Zufall? Oder liegt es nicht vielmehr daran, dass Fett einen hohen Sättigungsfaktor hat und die Einsparung von Fett zwangsläufig dazu führt, dass der Körper sich die durch Fettreduktion eingesparten Kalorien durch andere Lebensmittel wieder holt? Um den gleichen Sättigungsgrad zu erreichen, muss man dafür mehr Kohlenhydrate und Eiweiße verzehren.
Was bedeutet das für Diätrezepte, die zu einem Verzicht auf Kohlenhydrate raten? Bei der Verteufelung von Kohlenhydraten wird oft übersehen, dass fast alle unsere schmackhaften Beilagen aus Kohlenhydratanteilen bestehen. Wer kann schon dauerhaft auf Kartoffeln, Reis, Nudeln und Gemüse verzichten? Es fehlt dann etwas in der Ernährung. Essen ist vorrangig ein Trieb, der sich nicht durch den Verstand überlisten lässt.
So stellt man denn auch bei den meisten einseitigen Diäten recht schnell einen Überdruss bei sich fest. Das Unterbewusste lässt sich nicht so einfach austricksen. Wenn es Lust auf Schokolade hat, werden saure Gurken o. ä. vermutlich nicht helfen und der Körper signalisiert weiterhin ein Hungergefühl. Wenn der Körper aber das, was er möchte, nicht bekommt, reagiert er darauf, indem er weiter ein Hungergefühl signalisiert, bis er das Gewünschte bekommt.
Wer einen Verzicht auf Kohlenhydrate propagiert, sollte bedenken, dass Kohlenhydrate in einer ganzen Reihe von Lebensmitteln vorhanden sind, die a uf dem Speiseplan stehen, z. B. in Milchprodukten, Gemüse und Obst. Die meisten Befürworter der kohlenhydratarmen Ernährung sind somit auch dazu übergegangen, den Verzehr nicht ganz zu untersagen, sondern nur zu reduzieren, besonders was die „schnellen Kohlenhydrate“ angeht.
Welcher Mensch könnte sich sein ganzes Leben lang nur von Fleisch, Eiern, Käse, Fisch und Fett ernähren? Es würde schnell ein Überdruss entstehen. Es kann ja auch kein Zufall sein, dass es keine Diät bisher dauerhaft geschafft hat, die Menschen so zu begeistern, dass sie zufrieden sind. Der Körper braucht offenbar eine gesunde Ausgewogenheit der verschiedenen Nahrungs mittel.
Wo sind Kohlenhydrate drin?
Man hört von ihnen überall: Kohlenhydrate. Die Informationspalette darüber ist von "gesund" bis "verteufelt" gut durchmischt.
Stellt sich nur die eine Frage:
Wo sind sie denn überall enthalten diese Kohlenhydrate?
Als erstes kann man sich zur Beantwortung dieser Frage die Lebensmittelgruppen einmal ansehen, die da wären:
- Getränke
- Gemüse/Salate
- Getreide/- produkte
- Obst/-waren
- Fleisch/Fisch/Eier und deren Erzeugnisse
- Milch/- produkte
- Fette und Öle
- Süßwaren/Kuchen u.ä.
Bei Getränken enthalten sämtliche Säfte, Saftschorlen, Nektare, Limonaden und sonstige, gesüßte Wasser Kohlenhydrate in Form von Zucker bzw. Trauben- oder Fruchtzucker. Mit Süßstoffen versetzte Getränke schmecken zwar süß, zählen aber als kohlenhydratfrei, Gleiches gilt für ungesüßten Tee und Wasser.
Salate und Gemüse können bis auf wenige Ausnahmen als kohlenhydratfrei angesehen werden, da die darin enthaltenen Kohlenhydrate in Form von Ballaststoffen zum größten Teil unverdaulich sind. Ausnahmen bilden jedoch Gemüsesorten die reich an Stärke sind, vor allem Hülsenfrüchte und Mais, aber auch Kartoffeln und sämtliche Erzeugnisse
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