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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Miene wurde sanfter. »Sie sind stets eine wahre Freundin für mich gewesen. Die einzige Freundin, die ich in dieser Stadt je hatte.«
    Tilly dachte zurück an die Zeit, als sie in die Gegend um Tantanoola gezogen war. Sie war schrecklich schüchtern wegen ihrer Narben gewesen – und sehr einsam. Noah war der Einzige in der Stadt, der sich stets bemüht hatte, ein nettes Wort mit ihr zu wechseln und ihr Hilfe bei ihren Einkäufen anzubieten. Und er hatte sie nie so angestarrt wie manche der anderen Leute in der Stadt.
    »Sie sind immer gut zu mir gewesen, Noah, und ich verabscheue Ungerechtigkeit«, sagte Tilly. »Ich kann es kaum erwarten, die Gesichter von Bill Clifford und Mannie Boyd zu sehen, wenn Ihre Unschuld bewiesen ist.«
    Noah ließ den Kopf hängen. »Ich weiß nicht, ob es je so weit kommen wird, Miss Sheehan«, sagte er bedrückt. Er glaubte, dass er das Unvermeidliche lediglich hinausschob. »Ich wollte nie, dass irgendwer rausfindet, dass Barry Hall mein Vater ist, weil ich wusste, dass dann genau das passieren würde, was nun geschehen ist.«
    Tilly blickte ihn traurig an. Darauf gab es nichts zu erwidern.
     
    Brodie folgte der Wegbeschreibung zu Mallory McDermotts Farm, die Noah ihm gegeben hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen Farmen, bei denen das Land rund um das Haus gerodet worden war, war Mallorys Farmhaus von dichtem Gestrüpp umgeben. Der Einsiedler baute keine Feldfrüchte an und hielt nicht viel Vieh, nur ein paar bunt gemischte Tiere; eine Kuh, ein paar Schweine und eine Hand voll Hühner. Er zog nur ein bisschen Gemüse, genug für seinen eigenen Bedarf. Seine einzigen Einkünfte erzielte er angeblich mit dem Verkauf von Kaninchenfellen zwischen dem Winter und dem Spätfrühling.
    Als Brodie glaubte, dass sie sich in der Nähe von Mallorys Farmhaus befanden, stiegen er und Eliza ab und ließen Angus zurück, um den Rest des Weges zu Fuß zurückzulegen. Es gab einen schmalen Pfad, dem sie folgen konnten, aber sie hielten sich lieber versteckt und liefen zwischen den Bäumen neben dem Weg her.
    Bevor sie vom Hanging Rocks Inn aufgebrochen waren, hatte Brodie noch einmal klargestellt, dass Eliza ihn auf dieser Tour besser nicht begleiten sollte. Sie ignorierte seine Schroffheit in der Annahme, dass seine schlechte Laune bald verrauchen würde, doch im Laufe der Zeit verdüsterte sich seine Stimmung nur noch mehr.
    »Haben Sie denn einen Plan, wie wir herausfinden können, ob Mallory irgendwelche Schaffelle hat?«, brach Eliza das angespannte Schweigen.
    »Sprechen Sie leiser!«, zischte Brodie gereizt.
    Eliza, die hinter ihm ging, funkelte zornig seinen Rücken an. Es war nicht leicht, sich durch das dichte Gestrüpp zu kämpfen; immer wieder blieb sie mit ihren Röcken hängen und schürfte sich die Beine auf, daher ging sie wieder zurück auf den Weg.
    »Halten Sie sich fern von dem Weg«, schalt Brodie sie. »Oder wollen Sie gesehen werden?«
    »Für Sie ist das ja gut und schön. Sie tragen eine Reithose und kniehohe Stiefel«, gab Eliza zurück.
    »V ielleicht sollten Sie lieber bei Angus warten«, schlug Brodie spöttisch vor.
    »Das hätten Sie wohl gern. Ich werde Ihnen folgen, selbst wenn Sie durch Treibsand laufen«, sagte Eliza, während sie wieder zu ihm ging.
    »Bleiben Sie dicht hinter mir«, zischte Brodie kurz angebunden. »W ir wissen nicht, ob es hier in der Nähe irgendwelche Fallen gibt.«
    »Hören Sie endlich auf, mir den Kopf abzureißen«, fauchte Eliza. »Ich weiß ja, dass Sie mich hier nicht dabeihaben wollen, aber ständig auf mir herumzuhacken wird nichts an der Tatsache ändern, dass ich hier bin . Sie sollten sich lieber daran gewöhnen.«
    »Sie sollten nicht hier sein. Sie können mir hier gar nichts nützen«, gab Brodie kühl zurück.
    Elizas Augen weiteten sich. »W ie können Sie so etwas sagen! Ich habe Ihnen diese Information gegeben, damit Sie mir helfen können, Noah zu helfen.«
    »Ich weiß, dass Sie mir die Information über Mallory gegeben haben, aber ich könnte mich hier leichter ohne Sie umsehen. Wie soll ich meinen Job erfolgreich erledigen, wenn ich mich ständig um Sie sorgen muss?«
    »Sie müssen sich nicht um mich sorgen«, sagte Eliza hoch­näsig. »Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen.«
    »Nein, das können Sie nicht«, platzte Brodie heraus. »Und ich kann auch nicht umhin, mich um Sie zu sorgen.«
    Eliza kniff erstaunt die Augen zusammen. »W arum denn?«
    Brodie wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht warum,

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