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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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und Katie hatten eine Meinungsverschiedenheit«, sagte Eliza, »aber ich bin sicher, die beiden werden das klären.«
    »V ince sagt, er habe Katie heute Morgen gesehen. Sie hat sich bei den Mietställen in der Morcombe Street einen Wagen geliehen.«
    Eliza hörte mit Erleichterung, dass ihre Schwester nach Mount Gambier zurückgekehrt war. »Nun, ich bin sicher, Sie werden bald sehen, dass Thomas wieder ein fröhlicheres Gesicht macht.«

25
     
     

     
     
     
     
     
    Alistair schlenderte mit hochmütiger Miene aus dem Hotel. Er war sicher, dass Katie bald zurückkommen würde, um ihm zu helfen, und er hatte die Absicht, sie auszunutzen, so gut er nur konnte. Was Eliza betraf, war er zuversichtlich, dass sie nichts Bedeutsames zu berichten hatte; außerdem hatte er vorgesorgt, dass sie auch weiterhin nichts erfahren würde. Mit ein bisschen Bestechung und Beschwatzen hatte Alistair sich zusichern lassen, dass er als Erster davon erfuhr, wenn die Fährtenleser irgendetwas finden sollten.
    Auf einmal blieb er wie angewurzelt stehen. Er wollte seinen Augen nicht trauen, als er Bob Hanson in der Nähe des Bahnhofs von einem Wagen steigen sah. Was hatte Hanson denn in der Stadt verloren?
    Bob Hanson sah sich kurz um, entdeckte Alistair und steuerte mit entschlossenen Schritten auf ihn zu. Hanson war Mitte fünfzig, ein überzeugter Junggeselle, scharfsinnig und resolut. Seine Hose und sein Mantel waren tadellos geschneidert, und er trug stets einen braunen Bowlerhut, ein Accessoire, das seinen Wohlstand und sein Ansehen hervorhob. Ihm gehörte fast ganz Millicent, darunter mehrere Läden, Firmen und hunderte Morgen Farmland im Südosten. Außerdem war er Eigentümer der South Eastern Times – Alistairs Chef.
    »Mr. Hanson!«, stieß Alistair verwundert hervor. »W as tun Sie denn hier in Tantanoola?«
    »Ich sehe mir Land an, das ich kaufen will, McBride, aber ich gehe auch einem Artikel nach, den Sie verfasst haben«, erwiderte Bob geradeheraus. Es verstand sich von selbst, dass er hohes Ansehen genoss, aber er hatte auch eine sehr gesellige Art und scherzte gern. An diesem Nachmittag schien er allerdings ernsterer Stimmung als sonst. Alistair fiel es sofort auf, und er fragte sich unwillkürlich, ob ihm Ärger bevorstand.
    »Ich würde gern wissen«, fuhr Hanson fort, »w oher Sie die Information haben, dass dieser Aborigine, Noah Rigby, der Sohn von Barry Hall sein soll.«
    »Ich … warum fragen Sie, Sir? Sie haben doch nicht etwa Angst, die Zeitung könnte wegen Rufschädigung verklagt werden? Ich kann Ihnen versichern, das wird nicht geschehen.«
    »Ich habe keine Angst, verklagt zu werden, McBride. Ich will nur wissen, woher Sie Ihre Information haben.«
    Alistair traf ein stählerner Blick. Er hätte am liebsten gelogen, besann sich dann aber. Bob Hanson war kein Mann, der auch nur die winzigste Abweichung von der Wahrheit duldete. Und er besaß den Ruf, eine Unwahrheit besser riechen zu können als jeder Spürhund. »Ich habe es von einem der Einheimischen gehört, Sir«, sagte Alistair kleinlaut, »aber es war eine zuverlässige Quelle, das schwöre ich Ihnen.«
    »W oher wollen Sie das wissen?«
    »Es war jemand, der Noah sehr nahesteht, Sir.«
    »Und wer ist dieser Jemand?«, fragte Bob.
    »Das möchte ich lieber nicht sagen, Sir.«
    » Ich möchte aber, dass Sie es sagen, McBride.«
    Alistair wurde von einem funkelnden Blick getroffen, der ihn in seinen frisch polierten Schuhen zittern ließ. »Es war … Tilly Sheehan«, sagte er, wobei er sich umsah, um sich zu vergewissern, dass niemand ihn hörte. Zum Glück war auf der Hotelveranda niemand zu sehen.
    »W er ist Tilly Sheehan, und wo kann ich sie finden?«, fragte Bob.
    »Sie ist aus der Gegend hier, Sir. Sie wohnt im Hanging Rocks Inn.«
    »W ir wollen hier keine Missverständnisse aufkommen lassen, McBride. Behaupten Sie, sie hat Ihnen persönlich erzählt, dass Noah Rigby mit Barry Hall verwandt ist?«
    »Nein, Sir. Nicht direkt«, wand sich Alistair.
    »W as soll das heißen?«, fragte Bob mit wachsender Ungeduld.
    »Ich … ich habe zufällig mitangehört, wie sie ihrer Nichte von diesem Noah erzählt hat.«
    »Sie haben ein privates Gespräch belauscht?«
    Alistair errötete vor Verlegenheit und starrte auf seine Schuhe.
    »Um ein guter Reporter zu sein, müssen Sie auf die Leute zugehen, mit ihnen reden und die richtigen Fragen stellen«, sagte Bob mit Nachdruck. »An Türen oder Fenstern zu lauschen ist eine unwürdige Form des

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