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Im Schatten des Verraeters

Im Schatten des Verraeters

Titel: Im Schatten des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gegen das Kinn, so daß es barst. Der
Mann brüllte, sein Kopf schnellte nach hinten, während er
gegen den Tisch fiel, und Lomax verpaßte ihm einen Schlag mit der
Handkante über den Hals. Der Tisch stürzte mit einem Krach
um, und der Deutsche rollte auf den Bauch.
      Katina kniete bereits neben ihrem
Onkel, und Boyd befand sich auf halbem Weg die Leiter hinab, die Mauser
schußbereit in der Hand. Er schob sie in den Holster zurück
und half Alexias, sich aufzusetzen.
      Das Gesicht des Griechen war vor
Schmerz verzerrt, eine Schweißschicht bedeckte seine Stirn.
»Heilige Mutter Gottes, ich fürchte, das Bein ist
gebrochen«, sagte er.
      Lomax kam schnell hinüber, und
zu zweit halfen sie ihm auf einen Stuhl. Alexias betastete vorsichtig
sein Bein und zuckte plötzlich zusammen. »Es stimmt. Da ist
ein Bruch direkt unter dem Knie. Was für eine verdammte
Schweinerei.«

      Katina war den Tränen nahe.
»Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe mein Bestes
getan, aber er wollte nicht gehen. Er beharrte darauf, daß ich
ihm Kaffee machen müsse.«
      Boyd war neben dem Deutschen
niedergekniet und stand nun auf. »Eines ist sicher - er wird nie
mehr irgend jemand belästigen.« Er warf Lomax einen Blick
zu, sein Gesicht war grimmig. »Sie leisten wohl nie halbe Arbeit,
wie? In zwei Stunden werden sie den Kerl auf der ganzen Insel
suchen.«
    »Dann müssen sie ihn auch finden«, mischte sich Alexias ein.
      Lomax wandte sich ihm stirnrunzelnd zu. »Was meinen Sie damit?«
    »Gebt mir um Himmels willen eine
Zigarette«, sagte der Grieche. »Es ist ganz einfach. Sie
patrouillieren entlang dem Klippenrand auf ihren Motorrädern. Und
da hat er eben einen scheußlichen Unfall gehabt, das ist
alles.«
    »Bei Gott, er hat recht«, sagte Boyd. »Das ist ein Ausweg.«
      Lomax nickte. »Der einzige -
aber er hat auch einen Haken. Sie werden ihn wahrscheinlich nicht vor
Tagesanbruch finden. Das bedeutet, daß die Gegend hier für
den Rest der Nacht eine ungesunde Umgebung ist. Und in jedem Fall
braucht Alexias eine n Arzt.« Er wandte sich an den Griechen.
»Wie weit ist es bis zu Van Horns Villa?«
      »Über den Bergrücken, nicht mehr als eine Stunde, wenn man den Weg kennt.«
      Lomax runzelte die Stirn. »Wenn
Sie glauben, wir lassen Sie hier, dann sind Sie verrückt. Wenn die
Deutschen ausrücken, dann werden sie mit Sicherheit dieses
Grundstück durchsuchen.«

      »Ich werde nicht hier
sein«, sagte Alexias. »Ich werde in der Stadt, im
›Kleinen Schiff‹ sein. Helft mir auf den Wagen, dann bin
ich in einer halben Stunde dort.«
    »Aber was ist mit mir, Onkel?« fragte Katina.
      Er brachte ein Lächeln zustande
und tätschelte ihren Arm. »Du mußt die beiden zu Mr.
Van Horn bringen, so bald es geht. Mit einigem Glück kann er
vielleicht mit dir heute nacht noch ins ›Kleine Schiff‹
kommen.«
      »Sie scheinen sich das alles gut zurechtgelegt zu haben«, bemerkte Lomax.

      »So wie er es hinstellt, ist es das einzige, was wir tun können«, sagte Boyd.

      Lomax nickte. »Dann also -
schaffen wir ihn hinaus auf den Karren, bevor wir alles andere machen.
Je früher er in der Stadt und von der Straße weg ist, desto
besser.«

    Er und Boyd stützten den Griechen zwischen
sich und gingen hinaus; Katina holte Pferd und Wagen vor die Stufen.
Sie halfen ihm hinauf auf den schmalen Sitz, und er legte sein
verletztes Bein auf eine der Deichseln.
      Boyd ging ins Haus und kam mit einer
der Maschinenpistolen zurück. Alexias schob sie unter seinen Sitz
und lächelte dann auf die beiden Männer hinab. Seine
Zähne blitzten im Dunkel.

      »Keine Sorge - alles wird
klappen. Ich spüre es in allen Knochen. Am Hauptplan ändert
das nichts. Sobald ich alles angeleiert habe, werde ich mich mit Ihnen
in Verbindung setzen.«
      Er ergriff die Zügel, und der
Wagen verschwand in der Dunkelheit. Lomax wandte sich an Boyd. Wir
haben nicht viel Zeit. Schaffen wir unseren Freund so schnell wie
möglich weg.«

      Katina folgte ihnen und blieb auf der
Schwelle stehen, um zuzusehen, wie sie die Handschuhe des Deutschen
über dessen steifwerdende Finger zogen und seinen Helm aufsetzten.
Als sie ihn an ihr vorbeitrugen, wandte sie das Gesicht ab, aber gleich
darauf, als sie ihn in den Beiwagen hievten, erschien sie auf der
Veranda.
    »Wer stürzt ihn hinunter?« fragte Boyd.
      »Ich«, sagte Lomax.
»Sie packen den Kram zusammen und halten sich bereit, damit wir
aufbrechen können, sobald ich

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