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Im Schatten des Verraeters

Im Schatten des Verraeters

Titel: Im Schatten des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sich schnell.«
    Der alte Priester nickte. »Vor allem schlechte.«

      »Sie auch?« sagte Lomax
bitter. »Nun weiß ich, daß ich wirklich in
Schwierigkeiten stecke.«
      »Es steht mir nicht zu, Sie zu
verurteilen«, sagte Vater John. »Aber es war dumm von
Ihnen, zurückzukehren. Wenn einmal Gras über Gräber
gewachsen ist, soll man es dabei belassen.«

    »Ich möchte lediglich Antworten auf ein paar Fragen haben«,
    sagte Lomax. »Wenn ausgerechnet Sie mir nicht helfen wollen, wer dann?«
      Vater John ließ sich auf einer
der Holzbänke nieder. »Zuerst möchte ich Ihnen eine
Frage stellen. Warum sind Sie nach all der Zeit nach Kyros
zurückgekehrt?«

      Lomax zuckte die Schultern. »Aus einem Impuls heraus vermutlich.«
      Aber es steckte mehr dahinter - weit
mehr. Er preßte die Hände zusammen und runzelte die Stirn,
bemüht, in sich selbst Klarheit zu schaffen.

      Nach einer Weile fügte er
langsam hinzu: »Ich glaube, ich bin hierhergekommen, um etwas zu
suchen.«
      »Es würde mich interessieren zu erfahren, was«, sagte der alte Mann.
      Lomax zuckte erneut die Schultern.
»Das weiß ich selbst nicht so genau. Mich selbst
vielleicht. Den Mann, den ich vor so vielen Jahren verloren
habe.«
    »Und Sie glaubten, ihn hier auf Kyros zu finden?«

      »Hier hat er noch existiert,
Vater. Begreifen Sie das nicht? Während der letzten zwei, drei
Jahre sind seltsame Dinge mit mir passiert. Die Ereignisse, in die
dieser Mann hier auf den Inseln vor so vielen Jahren verstrickt war,
scheinen mir heute mehr Wirklichkeit zu sein als alles, was seither
geschehen ist. Wichtiger - in jeder Hinsicht. Ergibt das irgendeinen
Sinn?«
      Der alte Priester seufzte.
»Captain Lomax, für die Leute hier ist dieser Mann seit
siebzehn Jahren tot. Es wäre besser gewesen, Sie hätten ihn
nicht wieder zum Leben erweckt.«
    »Nun gut, Vater«, sagte Lomax.
»Kommen wir zu den harten Tatsachen. Als ich das letztemal Kyros
sah, geschah es vom Deck eines Landeboots aus, das mich nach Kreta
brachte, nachdem mich die Deutschen erwischt hatten. Was geschah
danach?«
      »Jeder, der Ihnen geholfen hat,
wurde festgenommen«, sagte Vater John.
»Einschließlich ihrer nächsten Verwandten. Einige
wurden auf dem Hauptplatz erschossen, weil ein Exempel statuiert werden
sollte; der Rest kam in ein Konzentrationslager in Griechenland. Einige
haben die Folterungen überstanden.«

      »Und die Leute glauben, dafür sei ich verantwortlich? Ich hätte sie verraten?«
      »Sie waren der
Nächstliegende, und die Tatsache, daß die Deutschen Sie
nicht hinrichteten, schien das zu beweisen. Schließlich pflegten
sie jeden britischen Offizier zu erschießen, den sie erwischten,
wenn er mit den Widerstandsgruppen in den Bergen
zusammenarbeitete.«
    »Aber das ist einfach lächerlich«, sagte Lomax.

      »Sie waren schwer verwundet,
vielleicht sogar im Delirium. Wie können Sie da so sicher sein? In
einer solchen Verfassung tut ein Mann seltsame Dinge.«
      »Unmöglich«, sagte
Lomax eigensinnig. »Ich habe nicht geredet, Vater. Glauben Sie
mir.«

      Der alte Mann seufzte wieder.
»Es ist schmerzlich, Ihnen das sagen zu müssen, aber ich
sehe ein, daß es notwendig ist. Oberst Steiner machte keinen Hehl
aus der Tatsache, daß er Sie überredet habe, ihm die
Informationen zu geben, die er brauchte - im Austausch für Ihr
Leben.«

      Lomax hatte das Gefühl, ein
kalter Windzug sei ihm übers Gesicht gestrichen. »Aber das
ist nicht wahr«, sagte er. »Es ist unmöglich. Ich habe
Steiner kein Wort verraten, verdammt.«
      »Wer war es dann, Captain
Lomax? Es war sonst keiner da. Die Deutschen waren sehr gründlich,
wissen Sie. Sogar ich wurde mit einbezogen.«
    Lomax sah ihn ungläubig an. »Man hat Sie festgenommen?«

    Vater John lächelte freundlich. »O ja.
Auch ich habe die Annehmlichkeiten ihres Konzentrationslagers in Fonchi
genossen.«
      Lomax vergrub das Gesicht in den
Händen. »Diese Sache beginnt sich zu einem Alptraum zu
entwickeln. Wissen Sie, daß Alexias Pavlo tatsächlich
versucht hat, mich umzubringen?«
      Ein Ausdruck von Schmerz zuckte
über das Gesicht des alten Mannes. »Dann hat es also bereits
angefangen? Und Gewalt schafft neue Gewalt. Davor habe ich mich
gefürchtet.«
      Lomax stand auf und schritt
nervös über den Gang hinüber. Dort blieb er kurz stehen
und starrte ins Leere. Er runzelte leicht die Stirn und drehte sich
dann schnell um.

      »Wenn ich wirklich an

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