Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
ich das nicht erzählt? Ich habe ihm mein gesamtes Erbe überschrieben, schon vor einiger Zeit. Hätte ich das nicht getan, wäre ich sehr reich. “
„Das hast du gemacht?“, wiederholte sie verblüfft. „Warum?“
„Mir war danach, großzügig zu sein“, erwiderte er.
Lachend schlang sie die Arme um ihn, während sie gemeinsam die Treppe hinaufgingen, um ihre Räumlichkeiten aufzusuchen. „Du bist so wunderbar seltsam“, neckte, sie ihn und dachte daran, wie sie ihn mitten im Nirgendwo gefunden hatte, gleichsam ein wilder, nachdenklicher Eremit.
Jedenfalls hatten sie den Hof jetzt weit hinter sich gelassen. Oben betraten sie ihr Zimmer, ein Raum in sanften Farben mit Blick in den Garten. Im Licht von vier Kerzen in einem einfachen Messingleuchter schimmerten die stuckverzierten Wände in warmem Cremeton. Rot und Weiß gemusterter Leinenstoff hing vor den Fenstern und an dem Bett. Über der Kommode, auf der bereits Gläser und Flaschen mit den herrlichen Weinen der Region standen, hing ein Ölbild. An der Wand gab es einen bequemen Sessel. Neben dem Bett stand in einer Ecke ein Wandschirm, dahinter ein Badezuber, gefüllt mit dampfend heißem Wasser, Handtücher und Seife daneben. Alles, was sie brauchten, war schon da.
Sophia fand den Ort bezaubernd. Zwar hatten sie neue Kleidung, doch keineswegs die Absicht, sie jetzt zu tragen. Stattdessen schlossen sie die Tür, zogen sich aus, badeten zusammen und wuschen einander mit der Seife, die nach dem Lavendel der Gegend duftete. Sie machten ein Spiel daraus, ließen die Hände über die nasse, seifige Haut gleiten, schrubbten einander, dass es spritzte, kitzelten und neckten sich, und jede Berührung ließ sie neues, unbekanntes Terrain entdecken, Arme, Beine, Rücken, Bauch.
Sie waren vollkommen verzaubert voneinander. Gabriel küsste ihr Knie, während sie mit einem Finger über sein Gesicht strich, über die Nase, die Lippen, das energische Kinn. Er zog ihren Fuß aus dem Wasser, ließ das Wasser heruntertropfen, dann küsste er ihn mehrmals. Sophia sah ihm dabei zu, und ihr wurde heiß.
Sie wusste, dass er etwas vorhatte, als er sie bat, sich umzudrehen. Zuerst wusch er ihr den Rücken, doch was er eigentlich wollte, zeigte sich, als er die Hände tiefer gleiten ließ. Es dauerte nicht lange, dann kniete sie vor ihm, er schob sie leicht über den Rand des Zubers und nahm sie von hinten.
Sophia stöhnte vor Vergnügen, doch er verlor die Geduld mit dem engen Zuber und wies sie an, zum Bett hinüberzugehen. Zitternd gehorchte sie. Beide waren sie noch nass von dem Bad, als er sich neben das Bett stellte, zwischen ihre Beine, und ihre Hüften umfasste, während Sophia sich zurücklehnte und es genoss, zu spüren, wie er in sie eindrang.
Als sie die Augen öffnete und ihn anblickte, die Leidenschaft in seinen angespannten Zügen sah, da war sie fest davon überzeugt, dass es niemanden auf der Welt gab, der so war wie er.
Er legte ihre Beine um seine Hüften, küsste sie, während sie die Fersen in seine Schenkel presste, bis sie beide davongetragen wurden auf einer Woge der Lust.
Als sie schließlich schwer atmend und erschöpft dalagen, lachten sie, weil er das Bett inzwischen mehrere Fuß durch den Raum geschoben hatte. Sophia vermochte sich kaum zu bewegen, so ermattet war sie.
Zum Glück kamen in diesem Moment die Speisen, die sie bestellt hatten. Sie zogen sich die Hausmäntel an, die der Wirt ihnen überreicht hatte, danach aßen sie, um bei Kräften zu bleiben und sich weiter lieben zu können.
Sie hatten bereits eine Flasche Armagnac geöffnet und ihn während des Bades als Aperitif genossen, aber nun schenkte sich Sophia von dem herrlichen Wein aus dem Bergerac ein, der bereits zum Atmen bereitgestanden hatte.
Sophia bewunderte die Hors d’ceuvre, eine Leberpastete mit frischem weißem Toast. Sie beide seufzten tief, so leicht und cremig war sie, köstlich gewürzt mit den schwarzen Trüffeln der Region. Der Hauptgang war ein Kaninchenragout mit wilden Pilzen, grünen Bohnen, Karotten und Perlzwiebeln vom nahe gelegenen Markt.
Als Süßspeise gab es eine Tarte mit Zimtäpfeln und Walnüssen, abgeschmeckt mit etwas Honig und mit einer köstlich knusprigen äußeren Schicht. Als Dessertwein öffneten sie eine Flasche Monbazillac und nahmen sie mit ins Bett. Gabriel entschied sich für einen Brandy zum Nachtisch, ein paar Bissen eines geräucherten Brie auf einem Stück herrlich frischen Brotes,
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