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Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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war das Frauenzimmer geflohen?
      In der vergangenen Nacht, als er erschöpft war von der Suche, hatte der Tunesier einen Mundvoll von dem getrunken, was in diesem kalten, elenden Land als Kaffee bei zeichnet wurde, und es anschließend voller Abscheu ausgespuckt.
      Er war schlecht gestimmt, weil er in dem Kampf seinen bevorzugten Dolch verloren hatte, aber vor allem hatte er nicht mit einem Scheitern gerechnet in dieser so genau vorbereiteten Angelegenheit. Alles war perfekt geplant gewesen, aber das Mädchen hatte sich mit einer Heftigkeit gewehrt, auf die er nicht gefasst gewesen war.
      Auch wenn niemand es zugeben wollte, sie alle fühlten sich ein wenig unmännlich bei ihrem nur minimalen Sieg.
      Aber das würde nicht von Dauer sein.
      Seine Männer sprachen leise miteinander, während sie ihre Waffen reinigten. Sie verlangten nach ihrem Blut, vor allem Ahmed, denn die königliche Hexe hatte seinem Bruder Abdul in den Kopf geschossen.
      Nachdenklich starrte Kemal in die Dunkelheit. So etwas hatte er bisher nicht erlebt. Tatsächlich hatte er noch nie von einer Frau gehört, die sich so verhalten hatte. Aber das war die Abartigkeit, die der Westen seinen Völkern brachte.
      Und die Vorstellung, dass Männer wie Sultan Mahmud blind für diese Gefahren sein sollten, sogar lernten, Französisch zu sprechen wie irgendein Narr - das war unerträglich! Er schüttelte den Kopf. Nun, mit der Zeit würde sich das ändern.
      Ihr erster Versuch war gescheitert. Drei Männer hatten sie dabei verloren, aber das war egal. Ihre Brüder waren jetzt als Märtyrer im Himmel, und hier auf Erden würden Kemal und seine Männer es einfach noch einmal versuchen.
      Ihnen blieb auch kaum eine andere Wahl.
      Nachdem sie dem falschen Bewerber um den Thron der Osmanen den Rücken gestärkt hatten, waren die rebellischen Janitscharen jetzt Ausgestoßene. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als weiterzumachen.
      Ihr Vertrauen in die Richtigkeit ihres Planes war unerschütterlich. Mit Gottes Hilfe würde der Sublime Porte, die Nationalversammlung, gereinigt werden von allen bösen Einflüssen - aber zuerst mussten er und seine Männer sich gegenüber Ali Pascha bewähren.
      Der Löwe von Janina war ihre letzte große Hoffnung, aber er würde nicht eher mit ihrem Vorschlag einverstanden sein, bis sie ihn von ihren Fähigkeiten überzeugt hatten, ihn etwas von dem gezeigt hatten, was sie konnten.
      Und das war wirklich einiges.
      Die meisten seiner Männer entstammten reichen Familien, die großen Einfluss im Osmanischen Reich hatten. Kemal selbst war ein Prinz in seiner sonnigen Heimat an der nordafrikanischen Küste, sein älterer Bruder war der mächtige Bey von Tunis, wie die türkischen Herrscher dort genannt wurden.
      Schon als Jungen waren die späteren Janitscharen von ihren Familien dem osmanischen Staat übergeben worden, damit diese zu Kriegern ausgebildet wurden, dazu bestimmt, als Elitetruppe den jeweiligen Sultan zu beschützen.
      Die Ehe war ihnen verboten worden, daher waren Schwert und das Buch der Bücher ihr Leben, und als Erwachsene machte es sie krank, die Korruption am Hofe des Sultans mitanzusehen, die Lüsternheit, die sich wie eine Krankheit in den osmanischen Ländern ausbreitete.
      Das musste aufhören. Es war ihre Pflicht zu töten, es war ihr Dschihad, ihr heiliger Krieg. Die reinen Gesetze der Scharia mussten wiedererrichtet werden, um ihr sterbendes Reich zu retten.
      Ihr gefallener Prinz Mustafa hätte ihr Land von den siechen Einflüssen des Westens gereinigt, wäre ihr Versuch gelungen, ihn auf den Thron zu setzen. Aber nach nur einem kurzen Jahr an der Macht war Sultan Mustafa im Alter von neunundzwanzig Jahren umgebracht worden, und der Thron war zurückgefallen an die sogenannten Reformer, mit all ihren schmutzigen und modernen Ideen.
      Noch hatten die rebellischen Janitscharen Hoffnung.
      Prinz Mustafas geistlicher Ratgeber, der auch Großwesir während seiner Regentschaft war, hatte in einem Versteck überlebt. Scheich Suleiman hatte ihnen geraten, dass Ali Pascha von Janina an Mustafas Stelle eingesetzt werden könnte, um das Reich wieder auf den rechten Pfad zurückzuführen.
      Natürlich war Ali Pascha kein Mitglied des königlichen Hauses der Osmanen, er war als einer der wilden Banditen aus den Bergen geboren. Und er war auch nicht so devot, wie ihr gefallener Prinz es einst war. Tatsächlich war er ein grober Abenteurer, dem seine eigenen Interessen am

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