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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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zu romantisch für meinen Geschmack, fügte sie im stillen hinzu.
    Dies war ein lauschiges Plätzchen für Pärchen. Sie spürte, wie ihr Herz heftig zu klopfen begann. Nie hätte sie mit ihm an diesen besonderen Ort kommen dürfen.
    Da Leone nicht vorgeschlagen hatte auszusteigen, tat sie es auch nicht. Vielleicht würden sie nur kurz die Aussicht genießen und danach zurückfahren. Es hatte also keinen Sinn auszusteigen und das Ganze dadurch unnötig in die Länge zu ziehen.
    Doch Leone lehnte sich seelenruhig in seinem Sitz zurück. „Ich kann mich hier, immer gut entspannen, besonders wenn ich einen harten Tag hatte. Oft komme ich hierher, um abzuschalten. Und heute ist leider so ein Tag gewesen."
    Carrie drückte sich so in ihren Sitz, dass sie schon befürchtete, auf der anderen Seite wieder herauszukommen. Im Gegensatz zu ihm fand sie es überhaupt nicht entspannend. Ihre Nerven waren nämlich zum Zerreißen gespannt.
    „Sie hatten also einen harten Tag", erwiderte sie betont kühl.
    „Es war ziemlich hektisch, und nichts hat richtig geklappt. Kennen Sie das auch?
    Termine werden gestrichen, die Leute kommen zu spät. Man muss dann alles zweimal machen."
    Als er sie ansah und merkte, dass sie versuchte, Abstand von ihm zu halten, rückte er ein Stückchen von ihr weg. Er hatte keineswegs vor, sie nervös zu machen.
    Seltsamerweise war sie darüber nicht froh, sondern enttäuscht. Vielleicht brauc hte sie sich ja doch keine Sorgen zu machen.
    „Ich hatte einen guten Tag", erklärte sie, „denn ich habe viel geschafft. Ich habe weitere Interviews geführt, weiter recherchiert und sogar ein paar Fotos gemacht. Und das Tafelservice zu sehen war natürlich der krönende Abschluss."
    Ist das tatsächlich alles heute passiert? fragte sie sich. Der Tag war wirklich sehr ereignisreich gewesen. Und er war noch nicht zu Ende. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Womöglich war es besser, wenn sie nicht daran dachte.
    Leone betrachtete sie. „Morgen werde ich wieder mit Damiano sprechen. Allerdings bezweifle ich, dass ich momentan eine Absprache mit ihm treffen kann. Er hat zur Zeit nämlich alle Hände voll zu tun. Außerdem muss ich morgen geschäftlich nach Paris fliegen und komme erst Ende nächster Woche wieder zurück."
    „Ach ja?"
    Es war richtig albern, aber sie war furchtbar enttäuscht. Wie sollte sie eine ganze Woche ohne ihn überstehen? Du bist ja verrückt, schalt sie sich. Was spielt es für eine Rolle, selbst wenn er einen ganzen Monat weg ist?
    „Aber ich verspreche Ihnen, dass ich alles klären werde, sobald ich zurück bin", fuhr er fort. „Es macht Ihnen doch nichts aus, noch eine Woche zu warten, oder?"
    „Nein, natürlich nicht." Was ihre Arbeit betraf, so machte es ihr überhaupt nichts aus.
    Ansonsten war es jedoch ein richtiger Schlag für sie.
    „Das wäre dann also geklärt."
    Leone verlagerte seine Position. Vielleicht ist es an der Zeit, diesen kleinen Ausflug zu beenden, überlegte er. Carrie schien sich immer noch unbehaglich zu fühlen, so stocksteif, wie sie dasaß. Offenbar hatte sie wenig Vertrauen zu ihm.
    Er griff nach dem Zündschlüssel. „Jetzt sollte ich Sie wohl lieber nach Hause bringen."
    Sie hatte sich schon ziemlich elend gefühlt, aber nun war ihr noch elender zumute.
    War es jetzt etwa vorbei? Brachte er sie jetzt nach Hause, ohne sie wenigstens einmal zu küssen, damit sie sich bis zu seiner Rückkehr daran erinnern konnte?
    Die Vorstellung war so schrecklich, dass Carrie sich unvermittelt zu ihm wandte.
    „Müssen wir schon zurück? Ich habe es nicht eilig."
    Obwohl das sehr offenkundig war, machte es ihr nichts aus. Im Gegenteil, sie war froh darüber, dass sie es gesagt hatte, denn Leone zog die Hand zurück und drehte sich zu ihr um. „Okay, wenn Sie wollen. Ich habe es auch nicht eilig."
    Offenbar hatte er ihre Körpersprache ganz falsch gedeutet. Leone betrachtete Carrie aus zusammengekniffenen Augen. Frauen waren manchmal wirklich schwer zu verstehen, und diese hier ganz besonders. Er musste sich allerdings eingestehen, dass er sich noch bei keiner Frau so sehr gewünscht hatte, sie zu verstehen.
    Im Mondlicht konnte er erkennen, dass Carrie errötet war, was sie noch attraktiver machte. Er streckte die Hand aus, um ihr goldblondes Haar zu berühren. Es schimmerte und fühlte sich an wie Seide.
    Als er sanft damit spielte, seufzte sie und schloss die Augen. Sofort fiel ihm wieder die Ähnlichkeit mit dem Engel auf.
    „Sie sehen aus wie ein Engel",

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