Im Schloss der Traeume
schätze ich. Vermutlich zwei oder drei." Ihr schwebte bereits vor, dem Service einen großen Teil des Buches zu widmen. Caterina hatte ihr so viel darüber erzählt.
Carrie spürte, wie ihr Magen sich zusammenkrampf te. Caterina hatte ihr in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Das war ja gerade das Problem. Vor bestimmten Dingen musste man die Augen verschließen.
Sie hatten mittlerweile die Treppe erreicht, und Leone drehte sich zu Carrie um. „Dann hatten Sie ja einen befriedigenden Tag. Das freut mich."
„Es war ein herrlicher Tag." Plötzlich war sie befangen. Sie wollte nicht wissen, warum er zu ihr gekommen war. Sie wünschte sich nur, dass er schnell wieder verschwand.
Daher tat sie so, als würde sie ein Gähnen unterdrücken. „Außerdem war es ein ziemlich anstrengender Tag. Ich dusche noch und esse schnell etwas, danach gehe ich gleich ins Bett."
Carrie wandte sich ab, um die Treppe hinaufzugehen. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl, dachte sie.
Aber sie hatte sich zu früh gefreut.
„O nein, das werden Sie nicht."
Leone ging nirgendwohin. Und sie offenbar auch nicht, denn er hatte ihr Handgelenk umfasst und hielt sie fest.
„Sie können ein andermal früh ins Bett gehen. Heute abend werden Sie mit mir essen/'
Seine Berührung brachte ihr Herz zum Rasen. Sie verspürte ein herrliches Prickeln von Kopf bis Fuß und bekam ganz weiche Knie.
Schließlich drehte sie sich zu ihm um und blinzelte. Eigentlich müsste ich wütend auf ihn sein, dachte sie. Er hat kein Recht, mich einfach festzuhalten und mir zu sagen, was ich tun soll. Sein Lächeln machte sie allerdings so schwäch, dass sie sofort kapitulierte. Plötzlich wünschte sie sich nichts sehnlicher, als mit diesem umwerfend attraktiven Mann essen zu gehen.
Unwillkürlich erwiderte sie sein Lächeln. „Okay."
Leone brachte Carrie in ein kleines Restaurant oben in den Hügeln hinter der Stadt.
„Es ist nicht besonders schick", erklärte er, während sie an einen Nischentisch geführt wurden. Auf der schlichten rosaroten Tischdecke stand eine kleine Vase mit Freesien.
„Aber das Essen ist gut, und es ist sehr abgelegen. Hier lauert mit kein Paparatzzoo auf."
Das passte zu dem, was seine Schwester ihr an diesem Nachmittag über ihn erzählt hatte. Doch vorerst sagte Carrie nichts dazu. Vielleicht würde sie später darauf zu sprechen kommen.
Sie lächelte ihn an. „Ich finde, es ist wundervoll. Ich mag solche Restaurants."
Anerkennend schaute sie sich um. Es befanden sich ungefähr zwölf Tische im Raum, und keiner der anderen Gäste blickte zu ihnen herüber. Als Leone ihr dann die Speisekarte reichte, fiel ihr etwas ein. Sie hatte ihre Schulden bei ihm immer noch nicht beglichen!
Also nahm sie ihre Handtasche, die sie über die Stuhllehne gehängt hatte. „Ich habe Ihnen immer noch nicht das Geld zurückgezahlt, das ich Ihnen schulde. Das möchte ich jetzt tun."
„Jetzt? Was sollen denn die Kellner denken, wenn sie sehen, dass Sie mir ein Bündel Geldscheine geben?" Er zwinkerte ihr zu. „Geben Sie es mir lieber später. Es eilt sowieso nicht."
„Und ob es eilt. Ich will es Ihnen schon seit einer Ewigkeit zurückgeben." Trotzdem zögerte Carrie. Eben noch war sie davon überzeugt gewesen, dass niemand zu ihnen herüberschaute. Nun jedoch glaubte sie die Blicke aller Anwesenden auf sich zu spüren.
Sie hängte ihre Handtasche wieder über, die Lehne. „Na gut, ich gebe es Ihnen später."
Sobald wir im Wagen sitzen, entschied sie.
Das Essen war einfach, aber sehr lecker. Die Gnocchi mit Gor-gonzola, die sie als Vorspeise bestellt hatten, zergingen auf der Zunge. Als Hauptgericht aßen sie Hühnchen mit Knoblauch und einen sehr leckeren Tomatensalat. Als schließlich der Kellner kam, um ihre Bestellung fürs Dessert entgegenzunehmen, wusste Carrie nicht, ob sie überhaupt noch etwas essen konnte. Andererseits klangen die Namen zu verlockend.
„Versuchen Sie die crema di mascarpone. Sie ist köstlich", drängte Leone. „Ich bestelle mir eine Portion."
Schließlich gab sie nach, was sie auch nicht bereute. Die Mas-carponecreme schmeckte einfach himmlisch!
Später lehnte Carrie sich zurück und seufzte zufrieden. „Das war köstlich", sagte sie.
„Aber bevor ich ins Bett gehe, muss ich mindestens zehn Runden um den Garten laufen, um einen Teil der Kalorien abzubauen."
„Sie brauchen keine Kalorien abzubauen. Denn Sie haben eine phantastische Figur.",
„Sie Schmeichler!" wehrte sie lachend ab.
„Das ist
Weitere Kostenlose Bücher